Ausgewählte Arbeiten im Arnulf Rainer Museum von 25. April - 5. Oktober 2014
Baden (arnulf rainer museum) - Das Arnulf Rainer Museum im Frauenbad Baden zeigt erstmals Malerei des britischen
Künstlers Damien Hirst in Österreich. Damien Hirsts Serie "Two Weeks One Summer" werden ausgewählten
Arbeiten Arnulf Rainers aus 6 Jahrzehnten gegenüber gestellt. Expressionistische, selbstreflexive Stillleben
Damien Hirsts aus den Jahren 2010 bis 2012 treffen auf Arnulf Rainers energische Fingermalereien, aktionistische
Face Farces und kontemplative Übermalungen der frühen 50er Jahre.
Die Ausstellung DAMIEN HIRST / ARNULF RAINER entspinnt einen künstlerischen Dialog zwischen zwei der einflussreichsten
lebenden Künstler über Generationsgrenzen hinweg. Arnulf Rainer (*1929) und Damien Hirst (*1965) arbeiten
beide konsequent an der Erweiterung ihres künstlerischen Vokabulars und finden dennoch einen gemeinsamen Nenner
in ihrer Wertschätzung und Anerkennung der erneuernden Kraft der Malerei.
Der Niederländische Kurator der Ausstellung Rudi Fuchs gilt als einer der international renommiertesten Ausstellungsmacher.
In den architektonisch anspruchsvollen Räumen komponiert er eine sorgfältige Zusammenführung von
über 80 Werken der beiden Ausnahmekünstler. Arnulf Rainers und Damien Hirsts Arbeiten wechseln einander
stetig ab und entwickeln, gleich einer literarischen Erzählung oder musikalischen Komposition, ein schöpferisches
Zwiegespräch.
Die Bilder Damien Hirsts entstanden in einem Zeitraum von zwei Jahren in zurückgezogener Konzentration in
Devon, England. Im Gegensatz zu den großen skulpturalen und seriellen Werken, die mit Mitarbeitern in der
fabrikgleichen Atmosphäre seines Studios entstehen, hat sich Damien Hirst in dieser Serie von Gemälden
persönlich einem der wesentlichsten Medien und Genres der Kunstgeschichte gestellt: Stillleben und Ölmalerei.
Über mehrere Wochen hinweg, unbeeinflusst von allen Verpflichtungen und Ablenkungen hat Damien Hirst zwischen
2010 bis 2012 versucht, dem Wesen seiner Kunst über die Rückbesinnung auf Maltechnik und inhaltliche
Konzentration nahe zu kommen und essentielle, kraftvolle Werke zu schaffen. Entstanden ist die 40 Gemälde
umfassende Serie "Two Weeks One Summer", die bisher nur einmal in einer Ausstellung der White Cube Gallery
in London zu sehen waren.
In ihrer Haltung der Kunst im Allgemeinen und der Malerei im Besonderen gegenüber sind Damien Hirst und Arnulf
Rainer einander verwandt. Arnulf Rainer formuliert in den 50er Jahren Aufsätze und Thesen mit der für
ihn zentralen Aufgabe der Malerei als 'visuelle "Form" des geistigen Bewusstseins' und setzt sich intensiv
mit der Nähe und Konsequenz aus Leben und Tod auseinander. Auch Damien Hirst transportiert mittels penibel
kalkulierter Installationen und Assemblagen die großen Themen des Werden und Vergehens. Beide Künstler
verbindet aber die Erkenntnis, dass die Malerei als komplexeste künstlerische Ausdrucksweise den Maler zur
Wahrheit zwingt.
Seit September 2009 zeigt das Arnulf Rainer Museum im klassizistischen Gebäude des ehemaligen Frauenbades
in wechselnden monographischen wie thematischen Ausstellungen das vielschichtige Oeuvre des weltberühmten
Künstlers aus Baden. Nach GEORG BASELITZ - ARNULF RAINER: LUSTSPIEL (2011), MARIO MERZ - ARNULF RAINER: TIEFE
WEITE [FRAGMENTE] (2013) ist DAMIEN HIRST / ARNULF RAINER die dritte Ausstellung, die das Werk Arnulf Rainers dem
Schaffen eines seiner Zeitgenossen gegenüber stellt.
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