Österreichs Industrie setzt Aufschwung fort

 

erstellt am
27. 02. 14
11.30 MEZ

Bank Austria EinkaufsManagerIndex im Februar mit 53 Punkten solide im Wachstumsbereich – Etwas geringeres Erholungstempo als im Vormonat
Wien (ba) - Den siebten Monat in Folge ist Österreichs Industrie im Aufwind. „Der Bank Austria Einkaufsmanagerindex hat im Februar auf 53 Punkte leicht nachgegeben. Österreichs Industrie bleibt damit trotzdem deutlich im Wachstumsbereich, konnte aber, ähnlich wie in Deutschland, vorläufig das Tempo nicht erhöhen“, meint Bank Austria Chefvolkswirt Stefan Bruckbauer. Die aktuelle Umfrage unter den Einkaufsmanagern österreichischer Industriebetriebe unterstreicht in fast allen Details eine leichte Verlangsamung des Aufwärtstrends im heimischen Produktionssektor. Der Februar war in der Industrie von einer nachlassenden Steigerungsrate der Neuaufträge gekennzeichnet, die Auftragspolster nahmen langsamer zu, das Produktionswachstum fiel moderater aus und die nachteiligen Preistrends im Ein- und Verkauf verschärften sich noch etwas. „Auch wenn einige Aspekte auf eine leichte Verlangsamung des Tempos hinweisen, sind die angestiegenen Lieferzeiten doch ein Indiz für ein weiterhin reges Erholungstempo, das auch in den kommenden Monaten anhalten sollte“, so Bruckbauer.

Der ruhigere Konjunkturverlauf der österreichischen Industrie im Februar war ganz wesentlich vom etwas geringeren Zuwachs der Nachfrage nach „Made in Austria“ gekennzeichnet. Insgesamt blieb aber sowohl die Binnennachfrage als auch das Exportneugeschäft gut in Schwung. „Während die anhaltend robuste Nachfrage aus unserem Nachbarland Deutschland für kräftige Impulse sorgte, entwickelten sich die Neubestellungen aus den Schwellenländern zurückhaltender. Folglich fiel die Steigerung der Produktion im Februar etwas geringer aus als in den vergangenen vier Monaten. Mit 54,9 Punkten liegt der Index für die Produktionsleistung aber weiter über dem langjährigen Durchschnittswert“, meint Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Das Auftrags- und Produktionswachstum war im Februar so stark, dass sich die Auftragspolster den siebten Monat in Folge erhöhten.

Nachfragezuwächse lassen Einkaufspreise ansteigen

Aufgrund der anhaltenden Auftrags- und Produktionssteigerung wurde die Einkaufsmenge erneut stark ausgeweitet. Die hohen Nachfragezuwächse sorgten für einen spürbaren Anstieg der Einkaufspreise im Februar, insbesondere für die Konsumgüterhersteller. Die Teuerung fiel jedoch insgesamt etwas schwächer als in den Vormonaten aus, was vor allem auf sinkende Preise im Vorleistungsgüterbereich zurückzuführen ist. „Starker Wettbewerbsdruck verhinderte im Februar weitgehend, dass Österreichs Produzenten die deutlich gestiegenen Einkaufspreise an ihre Kunden weitergeben konnten. Die Verkaufspreise stiegen im Februar nur sehr moderat an, sodass sich unterm Strich die Kostensituation für die heimischen Betriebe im Vergleich zum Vormonat etwas verschärft hat“, meint Pudschedl.

Expansionskurs beginnt Arbeitsmarkt im Industriesektor langsam zu entlasten
Der Expansionskurs der österreichischen Industrie, der in der zweiten Jahreshälfte 2013 einsetzte, beginnt sich positiv auf die Beschäftigungsentwicklung im Sektor auszuwirken. „Im Februar sind den zweiten Monat in Folge neue Jobs entstanden. Der Beschäftigungsaufbau in den heimischen Industriebetrieben ist aktuell jedoch nur sehr gering. Derzeit führt die höhere Produktion vor allem zu einer Verbesserung der Produktivität“, meint Bruckbauer. Angesichts des noch unterdurchschnittlichen Auslastungsgrads bedarf es für eine spürbare Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt in der Produktion einer schwungvollen Fortsetzung der Erholung.

Wachstum im Jahresdurchschnitt 2014 von bis zu 4 Prozent erwartet
Die Aussichten für eine Auffrischung des Aufwärtstrends in der heimischen Industrie sind trotz des leichten Rückgangs des Bank Austria Einkaufsmanagerindex im Februar gegenüber dem Vormonat günstig. „Nach dem moderaten Anstieg der Industrieproduktion um 0,6 Prozent im Jahr 2013 gehen wir von einer baldigen Erhöhung des Erholungstempos aus und erwarten ein Wachstum im Jahresdurchschnitt 2014 von bis zu 4 Prozent“, so Bruckbauer. Das aktuelle Verhältnis des Index für Neuaufträge zu jenem der Lagerbestände befindet sich auf einem konstant hohen Niveau, was eine Belebung der Industriekonjunktur anzeigt. Die kommenden Monate versprechen insbesondere aus dem Ausland eine starke Nachfrage. Die bereits vorliegenden Einkaufsmanagerindizes für Februar liegen in den europäischen Industriestaaten, insbesondere Deutschland, deutlich im Wachstumsbereich über der Grenze von 50 Punkten. In den USA hat sich der Einkaufsmanagerindex im Februar sogar auf 56,7 Punkte erhöht.

 

 

 

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