Bank Austria EinkaufsManagerIndex im Februar mit 53 Punkten solide im Wachstumsbereich –
Etwas geringeres Erholungstempo als im Vormonat
Wien (ba) - Den siebten Monat in Folge ist Österreichs Industrie im Aufwind. „Der Bank Austria Einkaufsmanagerindex
hat im Februar auf 53 Punkte leicht nachgegeben. Österreichs Industrie bleibt damit trotzdem deutlich im Wachstumsbereich,
konnte aber, ähnlich wie in Deutschland, vorläufig das Tempo nicht erhöhen“, meint Bank Austria
Chefvolkswirt Stefan Bruckbauer. Die aktuelle Umfrage unter den Einkaufsmanagern österreichischer Industriebetriebe
unterstreicht in fast allen Details eine leichte Verlangsamung des Aufwärtstrends im heimischen Produktionssektor.
Der Februar war in der Industrie von einer nachlassenden Steigerungsrate der Neuaufträge gekennzeichnet, die
Auftragspolster nahmen langsamer zu, das Produktionswachstum fiel moderater aus und die nachteiligen Preistrends
im Ein- und Verkauf verschärften sich noch etwas. „Auch wenn einige Aspekte auf eine leichte Verlangsamung
des Tempos hinweisen, sind die angestiegenen Lieferzeiten doch ein Indiz für ein weiterhin reges Erholungstempo,
das auch in den kommenden Monaten anhalten sollte“, so Bruckbauer.
Der ruhigere Konjunkturverlauf der österreichischen Industrie im Februar war ganz wesentlich vom etwas geringeren
Zuwachs der Nachfrage nach „Made in Austria“ gekennzeichnet. Insgesamt blieb aber sowohl die Binnennachfrage als
auch das Exportneugeschäft gut in Schwung. „Während die anhaltend robuste Nachfrage aus unserem Nachbarland
Deutschland für kräftige Impulse sorgte, entwickelten sich die Neubestellungen aus den Schwellenländern
zurückhaltender. Folglich fiel die Steigerung der Produktion im Februar etwas geringer aus als in den vergangenen
vier Monaten. Mit 54,9 Punkten liegt der Index für die Produktionsleistung aber weiter über dem langjährigen
Durchschnittswert“, meint Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Das Auftrags- und Produktionswachstum war
im Februar so stark, dass sich die Auftragspolster den siebten Monat in Folge erhöhten.
Nachfragezuwächse lassen Einkaufspreise ansteigen
Aufgrund der anhaltenden Auftrags- und Produktionssteigerung wurde die Einkaufsmenge erneut stark ausgeweitet.
Die hohen Nachfragezuwächse sorgten für einen spürbaren Anstieg der Einkaufspreise im Februar, insbesondere
für die Konsumgüterhersteller. Die Teuerung fiel jedoch insgesamt etwas schwächer als in den Vormonaten
aus, was vor allem auf sinkende Preise im Vorleistungsgüterbereich zurückzuführen ist. „Starker
Wettbewerbsdruck verhinderte im Februar weitgehend, dass Österreichs Produzenten die deutlich gestiegenen
Einkaufspreise an ihre Kunden weitergeben konnten. Die Verkaufspreise stiegen im Februar nur sehr moderat an, sodass
sich unterm Strich die Kostensituation für die heimischen Betriebe im Vergleich zum Vormonat etwas verschärft
hat“, meint Pudschedl.
Expansionskurs beginnt Arbeitsmarkt im Industriesektor langsam zu entlasten
Der Expansionskurs der österreichischen Industrie, der in der zweiten Jahreshälfte 2013 einsetzte, beginnt
sich positiv auf die Beschäftigungsentwicklung im Sektor auszuwirken. „Im Februar sind den zweiten Monat in
Folge neue Jobs entstanden. Der Beschäftigungsaufbau in den heimischen Industriebetrieben ist aktuell jedoch
nur sehr gering. Derzeit führt die höhere Produktion vor allem zu einer Verbesserung der Produktivität“,
meint Bruckbauer. Angesichts des noch unterdurchschnittlichen Auslastungsgrads bedarf es für eine spürbare
Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt in der Produktion einer schwungvollen Fortsetzung der Erholung.
Wachstum im Jahresdurchschnitt 2014 von bis zu 4 Prozent erwartet
Die Aussichten für eine Auffrischung des Aufwärtstrends in der heimischen Industrie sind trotz des leichten
Rückgangs des Bank Austria Einkaufsmanagerindex im Februar gegenüber dem Vormonat günstig. „Nach
dem moderaten Anstieg der Industrieproduktion um 0,6 Prozent im Jahr 2013 gehen wir von einer baldigen Erhöhung
des Erholungstempos aus und erwarten ein Wachstum im Jahresdurchschnitt 2014 von bis zu 4 Prozent“, so Bruckbauer.
Das aktuelle Verhältnis des Index für Neuaufträge zu jenem der Lagerbestände befindet sich
auf einem konstant hohen Niveau, was eine Belebung der Industriekonjunktur anzeigt. Die kommenden Monate versprechen
insbesondere aus dem Ausland eine starke Nachfrage. Die bereits vorliegenden Einkaufsmanagerindizes für Februar
liegen in den europäischen Industriestaaten, insbesondere Deutschland, deutlich im Wachstumsbereich über
der Grenze von 50 Punkten. In den USA hat sich der Einkaufsmanagerindex im Februar sogar auf 56,7 Punkte erhöht.
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