Stadt strebt Aufnahme in das Creative Cities Network an
Linz (lk) - Kulturhauptstadt Europas 2009 und Heimat von Ars Electronica und Klangwolke – strebt nach entsprechendem
Gemeinderatsbeschluss die Aufnahme als City of Media Arts in das UNESCO Netzwerk Creative Cities an. Damit trägt
die Stadt dem Kapitel „Internationalisierung forcieren“ des neuen Kulturentwicklungsplans Rechnung.
Dank ihrer Pionierrolle im Bereich der digitalen Medienkunst und einer kulturell orientierten Stadtentwicklung
kann die Stadt Linz viel Know-how und langjährige Erfahrung in das Netzwerk einbringen. Seit 1979 hat sich
Linz zum Wegbereiter und internationalen Knotenpunkt von Medienkunst und digitaler Medienkompetenz entwickelt.
Zurzeit konzentriert sich die Stadt auf die Transformation der innerstädtischen ehemaligen Tabakfabrik zu
einem Zentrum der Kreativwirtschaft in Oberösterreich.
41 Mitglieds-Städte
41 Städte weltweit gehören dem Netzwerk an. In der Kategorie „Media Arts“ sind zwei französische
Städte, Lyon und Enghien-les-Bains, sowie die japanische Stadt Sapporo vertreten. Graz ist mittlerweile als
City of Design ebenfalls Mitglied.
Das Netzwerk wurde seitens der UNESCO im Oktober 2004 gestartet und bündelt Städtenetzwerke in den Kreativwirtschaftsbereichen
Literatur, Film, Musik, Kunsthandwerk, Design, Gastronomie und Medienkunst. Es ging ursprünglich aus der Initiative
„Global Alliance for Cultural Diversity“ hervor.
Die UNESCO hebt von den Netzwerk-Städten keine Mitgliedsbeiträge ein.
Aufnahmeverfahren für Linz
Ende November vergangenen Jahres sind von der UNESCO neue Aufnahmemodalitäten veröffentlicht worden.
Ein Beitrittsansuchen kann nun alljährlich von Mitte Jänner bis Mitte März – 2014 ist die Frist
der 20. März – mittels Online-Formular eingebracht werden. Künftig wird jedes Jahr maximal eine Stadt
pro Kategorie ausgewählt. Es ist also keineswegs garantiert, dass Linz bereits im ersten Anlauf die Aufnahme
erfolgreich zum Abschluss bringen wird. In diesem Fall soll eine neuerliche Beteiligung am Aufnahmeverfahren 2015
erfolgen.
Die Unterlagen werden derzeit von Linz Kultur gemeinsam mit der Ars Electronica GmbH, der Creative.Region GmbH,
dem O.K Offenes Kulturhaus sowie der Kunstuniversität vorbereitet. Dem Online-Ansuchen sind ein offizieller
Bewerbungsbrief vom Bürgermeister Klaus Luger, Unterstützungserklärungen von den bereits ernannten
Cities of Media Arts, Unterstützungserklärungen von nationalen Organisationen aus dem Bereich Kultur
und Kreativwirtschaft sowie ein Befürwortungsschreiben von der Nationalen Kommission der UNESCO in Österreich.
Letzteres liegt neben anderen Unterstützungserklärungen bereits vor.
Die Kosten des Verfahrens in Höhe von rund 16.000 Euro, die die Erstellung von Texten und deren Übersetzung
betreffen, werden von der Creative Region Linz & Upper Austria GmbH getragen. Die Beteiligung zum Aufnahmeverfahren
2014 / 2015 liegt dem Gemeinderat in der Sitzung am 6. März zur Beschlussfassung vor.
Internationaler Erfahrungsaustausch
Das Creative Cities Network verbindet Städte, die Erfahrungen, Ideen und Best Practices für ihre kulturelle,
soziale und wirtschaftliche Entwicklung teilen wollen. Städte können an dem Programm teilnehmen, um ihre
Rolle als kreative Kompetenzzentren auszubauen und andere Städte, vor allem in Entwicklungsländern, beim
Ausbau ihrer eigenen Kreativwirtschaft zu unterstützen.
Das Netzwerk zielt auf die Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Städten.
Dazu zählen der Erfahrungsaustausch sowie neue Möglichkeiten der Forcierung einer globalen Plattform
mit anderen Städten, insbesondere für Aktivitäten der Kreativwirtschaft und des Tourismus.
Rechte / Pflichten einer Creative City
Eine Aufnahme in das Netzwerk verliehe Linz nicht nur den Titel, sondern auch das Recht, das UNESCO-Logo im
Auftritt der Stadt zu verwenden.
Die UNESCO fordert von den Creative Cities nach einigen Jahren der Mitgliedschaft eine Selbstevaluation in Form
eines Berichts über Aktivitäten. Somit können die Erfahrungen mit den anderen beteiligten Städten
geteilt werden. Generell bestehen im Teilen und Einbringen von Know-How, Erfahrungen in soziokultureller Stadtentwicklung
und Kreativwirtschaft sowie in der Dialog- und Kooperationsbereitschaft wesentliche der Beiträge der Netzwerkstädte.
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