Freiraumkonzept und Siedlungsgrenzen im Gemeinderat einstimmig beschlossen
Eisenstadt (stadt) - Ein sehr wichtiger Bestandteil des neuen Stadtentwicklungsplans "Eisenstadt 2030"
- der Grundlagebericht zur Siedlungsentwicklung - wurde in der vergangenen Sitzung des Gemeinderates einstimmig
beschlossen. Kern des Stadtentwicklungsplanes ist es, für die Zukunft festzulegen, wie sich die Siedlungsgebiete
in Eisenstadt weiterentwickeln sollen und welche Grün- und Freiräume für eine hohe Lebensqualität
wichtig sind. Daher wurden für den Stadtentwicklungsplan "Eisenstadt 2030" (STEP) im Vorjahr unabhängig
voneinander zwei Studien in Auftrag gegeben. Das "Grün- und Freiraumkonzept" wurde von KnollConsult
Umweltplanung ZT GmbH, DI Thomas Knoll, durchgeführt. Den "Grundlagenbericht zur Siedlungsentwicklung"
hat die A.I.R. Kommunal- und Regionalplanung GmbH, DI Josef Schmidtbauer, erstellt. In der Endphase wurden beide
Arbeiten gemeinsam mit dem Geschäftsbereich Technik im Magistrat abgestimmt und mit dem STEP-Fachbeirat zu
einem vorläufigen Endergebnis zusammengefasst.
Teilergebnisse beider Studien wurden der Steuerungsgruppe zur Zustimmung vorgelegt und einstimmig beschlossen.
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Freistadt Eisenstadt beschloss in seiner Sitzung am Dienstag, dem 18 Feber
2014, die dauerhafte Siedlungsgrenze ebenfalls einstimmig. Diese Siedlungsgrenze (siehe Plan im Anhang der Presseinfo)
dient als Grundlage für die Feedbackphase 2014 im STEP Bürgerbeteiligungsprozess. Wie im Plan aufgezeigt,
soll diese dauerhafte Grenze Richtung Norden, Osten und Westen nicht mehr nach außen verschoben werden. Kleinräumige
Veränderungen nach innen können im Rahmen der Feedbackphase diskutiert werden.
Baulandreserven ausreichend
Laut A.I.R.-Bericht sind bis 2030 ausreichend Baulandreserven vorhanden. Derzeit verfügt Eisenstadt über
Wohnbaulandreserven im Ausmaß von rund 160 ha, das entspricht rund 30 % des gesamten Wohnbaulandes. Die Baulandreserven
im Betriebsbauland betragen derzeit knapp 45 ha, das sind 45 % des gesamten Betriebsbaulandes.
Bevölkerungsentwicklung
Wird das jährliche Bevölkerungswachstum der vergangenen zehn Jahre fortgesetzt (1,3 % jährlich)
würden im Jahr 2030 16.474 Einwohner in Eisenstadt leben (maximale Variante). Gegenüber 2013 würde
dies ein Mehr von rund 3000 Personen bis 2030 ergeben (bei derzeit 13.458 Hauptwohnsitzen).
Untersuchungszonen
Der STEP Eisenstadt 2030 entwickelt als Instrument vorausschauender Stadtplanung sogenannte Untersuchungszonen.
Diese Zonen behandeln Teilgebiete der Stadt Eisenstadt, in denen wesentliche Entwicklungsabsichten und Schwerpunkte
untersucht und allenfalls umgesetzt werden sollen. Das Bahnhofsviertel, die Ried Langau, Kirchäcker Ost, Gartenäcker
Nord und das Gebiet E_Cube werden als Untersuchungszonen festgelegt.
STEP-Fachbeirat
Der Fachbereit hat sich bereits zu mehreren Sitzungen getroffen, in denen folgende Punkte behandelt wurden:
Der Beschluss der Geschäftsordnung mit den Aufgaben und Themen, die der Fachbeirat im Rahmen des STEP bearbeiten
und begutachten soll. Aktuelle städtebauliche Entwicklungen wurden angesprochen, wie etwa die verstärkte
Reihenhausbebauung in Einfamilienhausgebieten und die Vergrößerung von bestehenden Nutzflächen
durch Zubauten in der Höhe oder in der Fläche. Themen waren auch der Entwurf eines baulichen Gestaltungskonzepts
über das gesamte Stadtgebiet sowie die Untersuchungszone Eisenstadt Süd als Stadtentwicklungsperspektive
(Untersuchungszone Bahnhofsviertel).
Ebenfalls behandelt wurde das Thema Einkaufszentren an der Peripherie oder im Zentrum. Außerdem wurden Empfehlungen
zu Einzelstandorten wie BGKK, Altstandort Eurospar, Obere Kirchtaläcker und Gartenäcker abgegeben. Weiters
wurde festgelegt, wie Planungsverfahren in der Stadtentwicklung abzulaufen haben. Darüber hinaus wurden die
beiden eingangs erwähnten Studien der Büros Knoll und A.I.R. begutachtet, diskutiert und für gut
befunden.
STEP: Weiterer Fahrplan
Der offizielle Startschuss für den neuen Stadtentwicklungsplan (STEP) ist bei der Gemeinde-ratssitzung
im März 2013 gefallen. Nach der Startveranstaltung begann der vierstufige Arbeitsprozess mit der ersten Runde
des Bürgerforums. In mehreren moderierten Veranstaltungen wurden dazu interessierte Bürger eingeladen,
ihre Ziele und Bedürfnisse zu deponieren.
Die Fragen, Probleme, Anregungen und Ideen der Bürger aus allen Veranstaltungen wurden vom Geschäftsbereich
Technik im Magistrat zusammengefasst und für den "Zwischenbericht" kommentiert, beziehungsweise
beantwortet. Ziel des Zwischenberichtes ist es, die beteiligten Bürger zu informieren, wie ihre Beiträge
behandelt werden und in welche Richtung der STEP 2030 gehen wird.
Es gab auch bereits erste Gespräche mit verschiedenen Interessensgruppen der Stadt. Für die weiteren
Arbeitsrunden werden auch Vertreter des Bürgerbeirates und des STEP-Workshops eingeladen. In der Feedback-Phase
bekommen dann alle Bürger wieder die Gelegenheit, darauf zu reagieren und verbliebene Diskussionspunkte zu
besprechen. Der Feedback-Prozess soll wie geplant im Sommer dieses Jahres abgeschlossen sein.
Es kann auch schon von ersten Erfolgen und umgesetzten Maßnahmen berichtet werden: 30er Zone in Kleinhöflein,
Erarbeitung der Siedlungsgrenzen (siehe Plan oben), Qualitätssicherung bei Siedlungsentwicklungen.
|