Kahlenberger Gespräche starten mit brandaktueller Frage nach der Unternehmenskultur der
Zukunft
Wien (modul) - Die Kahlenberger Gespräche starten mit einem brandaktuellen Thema in die neue Saison: Im Zentrum
der aktuellen Diskussion stand die Frage, ob klassische Hierarchien in Unternehmen noch Zukunft haben oder bereits
zum Auslaufmodell gehören. Wie dieses Thema in der Praxis gesehen wird, welche Alternativen es gibt und wie
die Unternehmensführung der Zukunft aussieht, haben hochkarätige Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft
im Rahmen des Saisonauftakts kontroversiell diskutiert.
Die Kahlenberger Gespräche haben sich seit ihrer Gründung vor zwei Jahren zu einem wichtigen Markenzeichen
der MODUL University Vienna entwickelt. Durch spannende Themen und das kritische Hinterfragen bestehender Konventionen
im Wirtschaftsleben regt das Format zum Nachdenken an und öffnet Horizonte – so wie es der Philosophie der
MODUL University entspricht.
„Die Frage nach der Unternehmenskultur der Zukunft ist gerade für unsere Studierenden und Absolventen brandaktuell“,
erklärt Hani El Sharkawi, Leiter des Karrierezentrums MODUL Career. „Als Vertreter der ‚Generation Y’ sind
sie mit dem Internet und mobiler Kommunikation aufgewachsen. Sie sind es gewohnt, in virtuellen und multikulturellen
Teams zusammenzuarbeiten und legen mehr Wert auf Sinn und Freude im Job, anstatt einem klassischen Karrieremodell
in etablierten Hierarchien zu folgen. Durch die hervorragende Ausbildung stehen unseren Absolventen alle beruflichen
Perspektiven offen. Auch wir im Karrierezentrum beobachten, dass sich Ansprüche und Erwartungen unserer Young
Professionals in den letzten Jahren verändert haben. So spielt bei der Wahl des richtigen Arbeitgebers nach
dem Studium vor allem die Frage nach der Unternehmenskultur eine viel bedeutendere Rolle als früher.“
Unternehmenskultur der Zukunft
Wie brandaktuell das Thema der Kahlenberger Gespräche zum Saisonauftakt war, zeigt die angeregte Diskussion
am Podium sowie mit und unter den anwesenden Besuchern. Prof. Dr. Dr. Ayad Al-Ani legte nach seiner Keynote über
neue Führungsstile und den Wandel in Organisationen den Grundstein für den spannenden Diskussionsabend.
Der angesehene Organisationsforscher weiß wovon er spricht, verfügt er doch über Erfahrung in beiden
Welten – Wissenschaft und Wirtschaft. Als Partner und Mitglied der Geschäftsführung bei Accenture Österreich
hat er lange Zeit selbst Unternehmen beraten. Heute forscht er an der Berliner Hertie School of Governance und
ist Experte für Veränderungsprozesse in Organisationen.
„Die meisten Unternehmen können und wollen immer weniger langfristig Verantwortung für die Menschen übernehmen.
Ich bin davon überzeugt, dass das Modell von Festanstellungen überholt ist. Stattdessen liegt die Zukunft
von Unternehmen darin, Kreativität und Innovation zu fördern um im globalen Wettbewerb langfristig bestehen
zu können“, hält Prof. Al-Ani fest.
Gerade internationalen Konzernen eilt oft ein gewisser Ruf voraus, über starre und unflexible Hierarchien
zu verfügen, die eher hinderlich als förderlich sind. Dass dem nicht so ist, bewies Thomas Lutz, Unternehmenssprecher
von Microsoft Österreich und MBA Absolvent der MODUL University. „Unsere Arbeitswelt ist im Umbruch. Wir erleben
einen rasanten Wandel von der Industrie- hin zu einer Informations- und Wissensgesellschaft – das beeinflusst auch
die Art und Weise wie wir leben und arbeiten. Microsoft geht hier einen vollkommen neuen Weg und ist ein Paradebeispiel
für das neue Arbeiten in Österreich. Indem wir neue Ansätze mit innovativen Techniken nahtlos miteinander
verbinden, schaffen wir ein neues Managementverständnis. Dieses ist geprägt durch Selbstverantwortung,
hohe Flexibilität und Management by Objectives. Das Peer to Peer (P2P) System ist insofern sehr hart, denn
es gibt immer nur einen Gewinner, die Anderen bleiben auf der Strecke. Microsoft geht einen anderen Weg und setzt
daher auf Loyalität und Bindung der Mitarbeiter“.
Vor welchen Herausforderungen ein Betrieb wie das Park Hyatt Vienna, welches im Juni 2014 eröffnen wird, steht,
hat Monique Dekker beleuchtet. „Ich mo?chte, dass meine Mitarbeiter kreativ und innovativ sein ko?nnen
und ihre Chancen nutzen. Ich sehe mich eher als Coach und glaube an situative Führung. Es gibt allerdings
auch Phasen, wie zum Beispiel die jetzige Eröffnungsphase, wo Entscheidungen von mir getroffen werden müssen,
welche ich nicht an meine Mitarbeiter delegieren kann“, so die Generaldirektorin.
Marius Donhauser hingegen kennt die Themen Hierarchie, Wachstum und Veränderung aus einer anderen Perspektive.
Als geschäftsführender Gesellschafter von Hotelkit, einem Spezialisten für Intranetlösungen
in Hotels, beleuchtet er das Diskussionsthema aus Sicht der New Economy. „Die klassische Hierarchie lässt
keine Innovation zu, denn es fließt viel Energie in politische Entscheidungen. Dies verhindert das Entstehen
und die Umsetzung von kreativen Ideen. Hotelkit wird momentan von mehr als 150 Hotels genutzt und ermöglicht
allen Mitarbeitern ihre Ideen ins Unternehmen einzubringen. Dadurch entsteht eine starke Bindung zum Unternehmen
und die Identifikation mit dessen Zielen“, so der erfolgreiche Unternehmer.
Moderiert wurden die Kahlenberger Gespräche von Karin Bauer, Leiterin des Karrierenstandard.
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