Wien (rk) - "Mit dem Bevölkerungswachstum in den Ballungszentren steigen auch die Herausforderungen.
Die bereits dicht besiedelten Ballungsräume und Stadtregionen kämpfen mit dem wachsenden Mobilitätsbedürfnis
der Bevölkerung. Der einzig logische Schritt ist der Ausbau des umweltschonenden Öffentlichen Verkehrs",
sagt Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger, am 24.02. anlässlich der vom Verkehrsclub Österreich
(VCÖ) präsentierten Publikation "Öffentlicher Verkehr mit hoher Qualität".
Die mit dem PKW verbundenen Probleme wie Stau, Lärm, Feinstaub und Luftverschmutzung sind in Städten
deutlich spürbar und heben die Vorteile des Individualverkehrs auf. Der Trend zum Öffentlichen Verkehr
ist somit eine Erleichterung und Lösung gerade für die belastete urbane Bevölkerung und trägt
zu einer höheren Lebensqualität in Städten bei.
"Die Städte begrüßen diesen Trend grundsätzlich, sind jedoch bei dessen Ausbau und Abwicklung
besonders stark gefordert. Nicht überall ist der Öffentliche Verkehr auch auf die steigenden Fahrgastzahlen
ausgelegt, teilweise stoßen die ,Öffis bereits jetzt an ihre Kapazitätsgrenzen.", betont Weninger
und meint weiter "Intervalle können vielerorts nicht mehr verdichtet - neue Linien müssen erst geplant
werden. Und schließlich, stellt sich auch noch die Frage der Finanzierung", macht Weninger deutlich.
Umfragen bestätigen: Keine "Öffi"-Privatisierung
Wie Umfragen belegen, ist es im Interesse aller ÖsterreicherInnen, dass die öffentlichen Verkehrsmittel
auch in öffentlicher Hand bleiben. Städte investieren laufend in den Ausbau und die Qualitätsverbesserung
des Öffentlichen Verkehrs, wobei die Finanzierung nachhaltiger Verkehrsmaßnahmen die öffentlichen
Haushalte zunehmend belastet. Allein zwischen 2005 und 2009 nahm die Nettobelastung der Städte über 30.000
Einwohner sowie der Landeshauptstädte zur Finanzierung des Öffentlichen Verkehrs (ÖV) um mehr als
50 Prozent zu, wie Untersuchungen des KDZ (Zentrum für Verwaltungsforschung)aus 2010 und 2013 aufzeigen. "Vor
allem das Thema der Finanzierungsverantwortung und Finanzierungsstruktur des ÖVs in den Städten und deren
Umland ist daher von besonderer Bedeutung", so Weninger.
Doch die anfallenden Investitionen umfassen nicht nur den Aus- und Neubau sondern auch die Anschaffung neuer, behindertengerechter
und energieeffizienterer Fahrzeuge. Auch die Bahnhöfe, Haltestellen und Betriebsstätten werden laufend
modernisiert. "Gerade in Stadtregionen wird der öffentliche Verkehr in den nächsten Jahren zunehmen.
Hier brauchen wir überregionale Konzepte im Schienenverkehr, da nur diese in der Lage sind, die Masse an Fahrgästen
zu bewältigen.", so Weninger und meint abschließend: "Städte sind wichtige Akteure und
Leistungsträger in der Österreichischen Verkehrspolitik. Um ihre Aufgabe erfüllen zu können,
brauchen sie mehr Geld."
Informationen über den Österreichischen Städtebund
Der Österreichische Städtebund ist die kommunale Interessenvertretung von rund 250 Städten und größeren
Gemeinden. Etwa 65 Prozent der Bevölkerung und 71 Prozent der Arbeitsplätze befinden sich in Österreichs
Ballungsräumen.
Mitglieder des Städtebundes sind neben Wien und den Landeshauptstädten praktisch alle Gemeinden mit über
10.000 EinwohnerInnen. Die kleinste Mitgliedsgemeinde zählt knapp 1.000 EinwohnerInnen. Die Mitgliedschaft
ist freiwillig. Der Österreichische Städtebund ist Gesprächspartner für die Regierung auf Bundes-
und Landesebene und ist in der österreichischen Bundesverfassung (Art. 115 Abs.3) ausdrücklich erwähnt.
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