Österreichs Außenhandel 2013

 

erstellt am
10. 03. 14
11.30 MEZ

Handelsbilanzdefizit beinahe halbiert, Handel mit Drittstaaten gewinnt immer mehr an Bedeutung
Wien (statistik austria) - Wie Statistik Austria anhand vorläufiger Ergebnisse errechnete, lag der Gesamtwert der Einfuhren von Waren im Zeitraum Jänner bis Dezember 2013 mit 129,96 Mrd. Euro um 1,5% unter dem Vorjahreswert, die Ausfuhren von Waren stiegen um 1,5% auf 125,41 Mrd. Euro. Das Defizit der Handelsbilanz halbierte sich beinahe gegenüber dem Vorjahr und belief sich auf 4,55 Mrd. Euro (Gesamtjahr 2012: 8,44 Mrd. Euro). Der Berichtsmonat Oktober 2013 wies in beiden Verkehrsrichtungen die höchsten monatlichen Werte auf (Einfuhr: 12,30 Mrd. Euro, Ausfuhr: 12,18 Mrd. Euro), gefolgt vom Berichtsmonat Juli 2013. Die stärksten Zuwächse gegenüber dem Vorjahr zeigten sich hingegen sowohl bei den Einfuhren (+3,5%) als auch bei den Ausfuhren (+9,5%) im Berichtsmonat April 2013.

Der Außenhandel mit Drittstaaten und jener mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union nahm die gleiche Entwicklung wie das Gesamtergebnis. Aus den EU-Mitgliedstaaten bezog Österreich im Berichtszeitraum Waren im Wert von 92,46 Mrd. Euro, das entspricht einem Rückgang um 1,4% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Wert der in diese Länder versandten Waren betrug 86,32 Mrd. Euro, das ist um 1,1% mehr als in der Periode Jänner bis Dezember 2012. Das Handelsbilanzdefizit mit der Europäischen Union betrug 6,13 Mrd. Euro und verringerte sich somit um 2,28 Mrd. Euro. Der Außenhandel mit Drittstaaten verzeichnete einen Rückgang bei den Importen um 1,8% auf 37,50 Mrd. Euro, die Exporte stiegen hingegen um 2,4% auf 39,09 Mrd. Euro an. Daraus ergab sich ein Handelsbilanzüberschuss mit Drittstaaten in Höhe von 1,58 Mrd. Euro. Im Verlauf der letzten 5 Jahre verschoben sich die Anteile der EU- bzw. Drittstaaten am österreichischen Gesamthandel. So erhöhte sich im Vergleich zu 2009 der Anteil der Drittstaaten einfuhrseitig um 2,4 und ausfuhrseitig um 3,3 Prozentpunkte. 2013 entfielen bereits 28,9% aller österreichischen Einfuhren und 31,2% aller österreichischen Ausfuhren auf den Drittstaatenhandel.

Hälfte der Ein- und Ausfuhren entfiel auf Anrainerstaaten
Mehr als die Hälfte der österreichischen Ein- und Ausfuhren wurde 2013 mit den Anrainerstaaten (Deutschland, Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Italien, Schweiz und Liechtenstein) abgewickelt. Insgesamt wurden aus diesen Ländern Waren im Wert von 77,10 Mrd. Euro eingeführt (Anteil: 59,3%), der dazugehörige Ausfuhrwert betrug 66,03 Mrd. Euro (Anteil: 52,7%). Fünf der Anrainerstaaten Österreichs waren im Berichtsjahr 2013 in beiden Verkehrsrichtungen unter den zehn bedeutendsten Außenhandelspartnern zu finden. Die beiden wichtigsten Handelspartner waren auch 2013 Deutschland (Einfuhr: 2,2% auf 48,48 Mrd. Euro, Ausfuhr: 0,3% auf 37,74 Mrd. Euro) und Italien (Einfuhr: 4,1% auf 7,87 Mrd. Euro, Ausfuhr: 3,2% auf 8,18 Mrd. Euro).

Rund ein Drittel des Außenhandels mit den Anrainerstaaten entfiel auf "Maschinen und Fahrzeuge". Diese Produktgruppe wies in beiden Verkehrsrichtungen positive Veränderungsraten auf (Einfuhr: +0,9% auf 25,22 Mrd. Euro, Ausfuhr: +4,4% auf 22,86 Mrd. Euro). "Bearbeitete Waren", als zweitwichtigste Produktgruppe im Außenhandel mit den Anrainerstaaten, verzeichneten sowohl bei den Einfuhren (3,9% auf 13,21 Mrd. Euro) als auch bei den Ausfuhren (2,2% auf 15,69 Mrd. Euro) Rückgänge. Den dritten Platz belegten einfuhrseitig "Chemische Erzeugnisse" (Anteil: 13,4%) und ausfuhrseitig "Sonstige Fertigwaren" (Anteil: 11,7%).

Positive Entwicklung der Ausfuhren, wichtigste Produktgruppe "Maschinen und Fahrzeuge"
Die positive Entwicklung der Ausfuhren wurde etwa zu gleichen Teilen vom Handel mit Drittstaaten (+0,93 Mrd. Euro) und dem Handel mit den EU-Mitgliedstaaten (+0,94 Mrd. Euro) getragen, wobei der Drittstaatenhandel mit einem Anstieg von 2,4% eine etwas größere Dynamik als der EU-Handel (1,1%) aufwies. Mit einem Anteil von rund 45% war "Maschinen und Fahrzeuge" auch im Drittstaatenhandel die dominierende Produktgruppe und zeigte gleichzeitig den zweitgrößten wertmäßigen Zuwachs (+0,39 Mrd. Euro). Der größte absolute Zuwachs im Extra-EU-Handel entfiel auf "Sonstige Fertigwaren" (+14,3% auf 4,49 Mrd. Euro); Rückgänge wurden hingegen insbesondere bei den Exporten von "Chemischen Erzeugnissen" (2,6% auf 5,96 Mrd. Euro) und "Bearbeiteten Waren" (2,4% auf 7,30 Mrd. Euro) verzeichnet.

Unter den zehn bedeutendsten Partnerländern in der Ausfuhr befanden sich, wie bereits im Vorjahr, die folgenden Drittstaaten: Vereinigte Staaten (+1,9% auf 7,06 Mrd. Euro), Schweiz (+1,7% auf 6,34 Mrd. Euro) und Russische Föderation (+9,2 auf 3,48 Mrd. Euro). Mit einem Anteil von 54,3% dominierten "Maschinen und Fahrzeuge" (+2,0% auf 3,84 Mrd. Euro) den Export in die Vereinigten Staaten. Die Ausfuhren in die Schweiz stützte sich insbesondere auf "Chemische Erzeugnisse" (Anteil: 23,6%) und "Bearbeitete Waren" (Anteil: 22,7%). Auch über 40 Prozent der in die Russische Föderation exportierten Waren entfielen auf "Maschinen und Fahrzeuge" (1,45 Mrd. Euro) – diese Produktgruppe zeigte gleichzeitig den größten wertmäßigen Zuwachs (+0,22 Mrd. Euro).

Im Drittstaatenhandel waren auch China (+3,5% auf 3,14 Mrd. Euro) und Japan (+2,5% auf 1,35 Mrd. Euro) bedeutende Exportdestinationen. Während die Produktgruppe "Maschinen und Fahrzeuge" mit einem Anteil von 62,9% die Exporte nach China beherrschte, wurden nach Japan neben "Maschinen und Fahrzeugen" (Anteil: 35,8%, 0,48 Mrd. Euro) insbesondere auch "Bearbeitete Waren" (Anteil: 25,9%, 0,35 Mrd. Euro) exportiert.

 

 

 

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