In Krems werden außergewöhnliche Einblicke in die Zeichenkunst vom 16. bis ins 21.
Jahrhundert geboten.
Krems (niederösterreich.at) - „Zurück in die Zukunft“ lautet der Titel dieser Ausstellung. Bereits
die Künstler der frühen Neuzeit schätzten an der Zeichnung die Möglichkeit, das Denken mit
dem Arbeitsprozess kurzzuschließen und so die direkte Überführung von Ideen in Sichtbarkeit zu
vollziehen. Einer auf Papier festgehaltenen „Ideensammlung“ gleich, bieten die rund 250 Arbeiten aus der deutschen
Privatsammlung von Bernd und Verena Klüser außergewöhnliche Einblicke in die Zeichenkunst vom 16.
bis ins 21. Jahrhundert.
Herausragende Meister der Spätrenaissance und des Barocks von Parmigianino oder Giovanni Battista Tiepolo,
über Anthonys van Dyck und Rembrandt Harmenszoon van Rijn bis zu Jean-Honoré Fragonard bilden den Ausgangspunkt
der Schau. Von dort spannt sich der Bogen zu deutschen und französischen Werken des 19. Jahrhunderts. Caspar
David Friedrich, Philipp Otto Runge sowie Carl Gustav Carus sind ebenso darunter wie Eugène Delacroix, Théodore
Géricault oder Victor-Marie Hugo. Die Klassische Moderne wird unter anderem vertreten von den Künstlern
Paul Cézanne, Henri Matisse, Constantin Brancusi und Alberto Giacometti. Der Kunst nach 1945 wird mit bedeutenden
Werkblöcken von Joseph Beuys, Blinky Palermo sowie Andy Warhol ein besonderer Schwerpunkt eingeräumt.
Zeichnungen von Cy Twombly sowie Tony Cragg, Olaf Metzel und Jorinde Voigt bilden den Übergang zur jüngsten
Gegenwart.
(16. 3.-29. 6., Kunsthalle)
Zwei Österreicher in Krems
Mit seinen vielschichtigen Zeichnungen, die Worte, Symbole, abstrakte und figurative Elementen zu komplexen
Liniengefügen vereinen, hat der österreichische Künstler Constantin Luser (* 1976) innerhalb der
letzten Jahre international Aufsehen erregt. Im Frühjahr 2014 fungieren die Wände des Oberlichtsaales
der Kunsthalle Krems als Träger seiner verschlungenen wie verdichteten Bild- und Ideengeflechte, die er unter
Ausschöpfung seines visuellen und gedanklichen Repertoires realisiert.
(16. 3.-29. 6., Kunsthalle)
William Kentridge (* 1955) setzt sich in seinem Schaffen mit den Bedingungen des Menschseins, der Conditio humana
auseinander. Leid, Verlust, Trauer, Schmerz und Tod, aber auch Vergnügen, Sehnsüchte, Leidenschaften
und Humor spielen eine bedeutende Rolle in seiner vielschichtigen Arbeit. Im Zuge dieser Ausstellung wird der gesamte,
zehnteilige Zyklus „Drawings for Projection“ präsentiert.
(16. 3.-22. 6., Kunsthalle)
In einer mittlerweile mehr als 15-jährigen Karriere hat die Wiener Künstlerin Julie Monaco (* 1973) ein
beachtliches Werk geschaffen, das einer unvergleichlich stringenten Logik folgend so fantastische wie wirkmächtige
Bildwelten hervorbringt. Von cinemascopehaften Seestücken, denen eine lang zurückreichende Tradition
der Landschaftsmalerei eingeschrieben scheint, über serielle Arbeiten in Anlehnung an Minimal Art und Konzeptkunst
bis zu kühnen Kompositionen, die an Werke des abstrakten Expressionismus oder der nachmalerischen Abstraktion
erinnern, reicht die Ergebnispalette dessen, was sich bei näherer Beschäftigung als systematisch-computergenerierte
Rechenoperationen herausstellt.
(16. 3.-22. 6., Factory)
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