Monatsumsätze im Jänner und Februar steigen um mehr als 50 Prozent gegenüber
2013 – Erste Bank Group, Raiffeisen Bank International und OMV sind meistgehandelte Aktien
Wien (börse) - Ein optimistischer wirtschaftlicher Ausblick für 2014 hat der Wiener Börse
einen starken Jahresanfang beschert: Im Jänner setzte die Wiener Börse bei Aktien 5,35 Mrd. EUR um –
und somit um etwa 60 Prozent mehr als im Jänner 2013 (01/2013: 3,32 Mrd. EUR). Dass dies kein Ausreißer
nach oben war, hat der Februar gezeigt: Mit einem Aktienumsatz von 4,23 Mrd. EUR lag der Umsatz um 50 Prozent über
dem Vorjahreszeitraum (02/2013: 2,75 Mrd. EUR). Damit setzt sich der positive Trend vom zweiten Halbjahr 2013 auch
zu Jahresbeginn 2014 an der Wiener Börse fort – am stärksten Handelstag des laufenden Jahres betrug der
Tagesaktienumsatz knapp 625 Mio. EUR bzw. 30 Mio. Stück, der Durchschnitt liegt heuer bisher bei 234 Mio.
EUR oder 14 Mio. Stück täglich.
Ein Treiber war die Kapitalerhöhung der Raiffeisen Bank International (RBI), die im Februar über die
Bühne gegangen ist. Fast 3 Mrd. EUR konnten bei Investoren eingesammelt werden. Das war die größte
Kapitalmaßnahme an der Wiener Börse seit 2007. Die meistgehandelten Aktien waren in den ersten beiden
Monaten des Jahres die Erste Group Bank vor Raiffeisen Bank International und OMV. Gemeinsam machten sie mit 4,89
Mrd. EUR (01+02/2014) über 50 Prozent des Aktienumsatzes im Prime Market, dem Qualitätssegment der Wiener
Börse, aus.
„Die Großtransaktion der RBI ist ein Zeichen für die positive Stimmung unter den Investoren. Das stimmt
uns natürlich zuversichtlich für die kommenden Monate und weitere Transaktionen“, unterstreicht Birgit
Kuras, Mitglied des Vorstandes der Wiener Börse. „Das sehen wir auch international: Bei unserer Februar-Roadshow
in London mit 12 börsenotierten österreichischen Unternehmen hatten wir über 80 Meetings mit institutionellen
Großinvestoren. Das zeigt eindeutig das starke Interesse für unseren Markt“, fügt Michael Buhl,
Mitglied des Vorstandes der Wiener Börse, hinzu.
ATX-Performance
Der ATX hat im Zeitraum Jänner bis Februar 2013 um rund 1,62 Prozent zugelegt. Im europäischen Vergleich
liegt er damit im Mittelfeld. Im ATX am stärksten zugelegt haben die Aktien Zumtobel, die bis Ende Februar
um 61,94 Prozent gestiegen ist, Telekom Austria mit 28,18 Prozent und Wienerberger mit 18,74 Prozent. Am stärksten
verloren haben in diesem Zeitraum die STRABAG mit -7,41 Prozent, voestalpine mit
-6,51 Prozent und OMV mit -5,23 Prozent.
Die Marktkapitalisierung der Wiener Börse stieg per Ende Februar um 7,37 Prozent auf 91,69 Mrd. EUR. Dieser
Wert war zuletzt im Frühjahr 2011 so hoch. Die stärksten Unternehmen sind dabei per Ende Februar die
Erste Group Bank mit einer Gesamtkapitalisierung von über 11 Mrd. EUR, OMV (10,8 Mrd. EUR) und Raiffeisen
Bank International (7,4 Mrd. EUR). Die fünf größten Unternehmen (gewichtet nach Streubesitzkapitalisierung
und Börseumsatz) werden im Index „ATX five“ abgebildet. Neben Erste Group Bank, OMV und RBI sind voestalpine
und Immofinanz im „ATX five“ enthalten.
Aktuelle Entwicklungen
Die Nervosität rund um die Krim-Krise hat im März auch den Wiener Markt erreicht, nicht zuletzt aufgrund
der Geschäftstätigkeit der österreichischen Unternehmen in dieser Region. Die Kursrückgänge
waren auch von starken Umsätzen begleitet. Im Vorfeld des Treffens der EU-Finanzminister in Brüssel im
ECOFIN-Rat am 11. März wird auch das Thema Finanztransaktionssteuer (FTT) wieder aktuell. Eine Einführung
der FTT in Österreich würde zu einer massiven Belastung für den heimischen Kapitalmarkt und einem
enormen Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Kapitalmärkten der Region führen. Zudem behindert
eine Besteuerung des Aktienhandels an Börsen den Zugang von Unternehmen zu Eigenkapital. „Wenn sich die Regierung
tatsächlich darauf verständigt, die FTT in Österreich einzuführen, so fordert die Wiener Börse
die lückenlose und höhere Besteuerung aller außerbörslichen Aktientransaktionen, die auch
an Börsen durchgeführt werden können. Dies würde zur politisch gewünschten Eindämmung
des intransparenten und unregulierten Handels führen, also einen Lenkungseffekt herbeiführen“, so die
Börsevorstände Birgit Kuras und Michael Buhl. „Weiters sprechen wir uns für eine Befreiung der Market
Maker von der FTT aus. Sie tragen wesentlich zum Funktionieren des österreichischen Kapitalmarktes bei.“
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