Patentamtspräsident Rödler dennoch skeptisch
Wien (patentamt) - Im Ranking der 38 Mitgliedsstaaten der Europäischen Patentorganisation liegt Österreich
in den Top Ten und belegt mit 243 Anmeldungen pro Million EinwohnerInnen den siebenten Platz. Unangefochten an
der Spitze liegt die Schweiz (832) vor Schweden (402) und Finnland mit 360 Anmeldungen pro Million EinwohnerInnen.
Mit 266.000 Patentanträgen wurden beim Europäischen Patentamt (EPA) mehr Erfindungen als je zuvor eingereicht.
Dies entspricht einer Steigerung von 2,8 Prozent.
Den größten Zuwachs unter den europäischen Staaten weisen die Niederlande mit einem Anstieg von
17,2 Prozent auf. Im Ranking der außereuropäischen Staaten ist China mit einem Plus von 16,2 Prozent
abermals Wachstums-Champion,gefolgt von Südkorea.
Fast zwei Drittel aller Anmeldungen beim Europäischen Patentamt stammen von außerhalb der EU und zudem
zu über 65 Prozent von Großunternehmen. "Europa läuft Gefahr, bald hinter den boomenden asiatischen
Märkten hinterherzuhinken", so Patentamtspräsident Rödler. "Unser Ziel muss es sein, diesen
Entwicklungen etwas entgegenzusetzen, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten."
Ob das EU-Patent, dessen Weg bis zu den ersten EU-Patentanmeldungen noch ein weiter zu sein scheint, das geeignete
Instrument ist, wird neben der Frage der Gebühren auch vom Patentgerichtssystem abhängen. In diesem Zusammenhang
spricht sich das Österreichische Patentamt für die Errichtung einer lokalen Kammer in Österreich
aus, um den Bedürfnissen der KMU-geprägten heimischen Wirtschaftslandschaft gerecht zu werden.
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