Ergebnisse der Lebensqualität-Umfrage liegen vor
Graz (stadt) - Wie zufrieden sind die GrazerInnen mit der Lebensqualität ihrer Stadt? Und wie gerne
leben sie hier? Rund 100 Fragen wie diese haben 9.500 BürgerInnen, das sind 3,5 Prozent der EinwohnerInnen,
zwischen 11. Oktober und 3. November 2013 bei der Umfrage zur Lebensqualität beantwortet. „Damit Graz auch
in Zukunft eine der lebenswertesten Städte bleibt, gehen wir in unseren Planungen, seien es Jugend- oder Senioreneinrichtungen,
Verkehr oder Grünraum, auf die Erwartungen und Bedürfnisse der Bevölkerung ein", erklärte
Bürgermeister Siegfried Nagl die Gründe, warum die Umfrage bereits zum dritten Mal durchgeführt
wurde. Gemeinsam mit den UmfrageleiterInnen Barbara Rauscher und Peter Krusic präsentierte er am 06.03. im
Joanneumsviertel die Ergebnisse vor einem breiten, interessierten Publikum aus Politik und Verwaltung.
Zwei Millionen Datensätze
Bei der Umfrage 2013 wurden 60.000 Papierfragebögen an ausgewählte Haushalte im Stadtgebiet geschickt,
darüber hinaus gab es die Möglichkeit, online zu antworten. 75 Prozent der Antworten landeten auf einem
Papierfragebogen, die Online-Option wurde hingegen von 25 Prozent genutzt. Insgesamt werteten die MitarbeiterInnen
der städtischen Statistik, einem Referat der Präsidialabteilung, in den vergangenen Wochen mehr als zwei
Millionen Einzeldaten aus. Die Anonymität aller Angaben bleibt freilich gewährt.
90,6 Prozent leben gerne hier
„Die Umfrage gibt uns fast 10.000 Feedbacks zur Entwicklung der Stadt und wir machen diese Daten selbstverständlich
alle transparent", versichert Stadtoberhaupt Siegfried Nagl. Eines der erfreulichsten Ergebnisse: 90,6 Prozent,
also neun von zehn Grazerinnen und Grazer leben gerne oder sogar sehr gerne in Graz. Alle erhobenen Daten wurden
nicht nur nach 17 Bezirken, sondern darüber hinaus nach 46 kleinräumigeren Befragungszonen ausgewertet.
Ein genauer Blick auf Detailergebnisse lohnt sich, denn dieser zeigt nicht nur Unterschiede zwischen den Bezirken,
sondern auch innerhalb von Bezirken variieren die Ergebnisse deutlich.
Beispiel: Die Frage, ob die Menschen gerne in ihrem Stadtteil leben, beantworteten 98 Prozent der MariatrosterInnen
mit Ja, in Gries - am anderen Ende der Skala - waren es mit 75 Prozent zwar deutlich weniger, aber immerhin auch
noch drei von vier Personen. Allerdings: Selbst innerhalb des Bezirkes Gries gibt es Quartiere mit 80-prozentiger
Zustimmung ebenso wie solche, in denen nur 65 Prozent der Bevölkerung die Frage mit Ja beantworteten.
Wo liegt Handlungsbedarf?
Über alle abgefragten Bereiche - von Lebenshaltungskosten über Verkehr, Umwelt, Wohnen, Erholung
und Freizeit und vieles mehr - wurden zwei Kriterien gemessen: Wie wichtig ist der Bereich und wie hoch ist die
Zufriedenheit damit. Wo eine Spannbreite zwischen Wunsch und Wirklichkeit sichtbar wird, dort herrscht Handlungsbedarf.
Die Auswertung dieser Lebensqualitätsindikatoren zeigte, dass die Erwartungen der Menschen insgesamt deutlich
gestiegen sind. Besondere Brennpunkte wurden allerdings in den Bereichen Lebenshaltungskosten, Wohnen, Umwelt und
Sicherheit deutlich. Eine hohe Zufriedenheit, wenig Spannbreiten und somit einen geringen Handlungsbedarf gibt
es hingegen bei Bildung und Kinderbetreuung sowie Erholung und Freizeit. „Wir schauen uns diese Ergebnisse alle
Detail genau an und wir verstehen sie natürlich als Auftrag zum Handeln", versichert Bürgermeister
Nagl.
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