Weiteres Zurückfallen des Wissenschafts- und Innovationsstandortes Österreichs verhindern
Wien (pdi) - „Dass sich bereits zum dritten Mal in Folge keine österreichische Hochschule unter den 100 angesehensten
Universitäten der Welt findet, ist ein weiteres Zeichen dafür, dass Österreich im Bildungsbereich
insgesamt an Boden verliert“, warnte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph
Neumayer, anlässlich der am 05.03. veröffentlichen Ergebnisse des ‚Times Higher Education World Reputation
Ranking‘. „Wissenschaft und Forschung müssen noch mehr in den Mittelpunkt der politischen Anstrengungen gerückt
werden, dies muss sich auch im Budget entsprechend niederschlagen." Auch der jüngst veröffentliche
Europäische Innovationsanzeiger bestätige die fehlende Innovationsdynamik Österreichs. „Hier hat
Österreich auch wieder einen Platz verloren. Wir entfernen uns immer weiter von der selbst gesteckten richtigen
Zielsetzung, wieder in die Gruppe der Innovation Leader vorzustoßen“, betonte Neumayer.
Für eine Weiterentwicklung und den Ausbau von Wissenschaft und Forschung brauche es eine neue umgehende Forschungs-
und Innovationsoffensive. Aus Sicht der Industrie seien drei Maßnahmen prioritär: „Es geht um die Stärkung
und Attraktivierung der Universitäten, den Ausbau der Fachhochschulstudienplätze und eine angemessene
Dotierung für die Forschung, sowohl bei der Grundlagen- als auch bei der angewandten Forschung. Die Bundesregierung
ist gefordert, auch die finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen“, so der IV-Generalsekretär.
„Die von Bundesminister Reinhold Mitterlehner genannten rund 1,6 Milliarden Euro bis 2018 sind eine wichtige Basis,
um die wichtigsten Maßnahmen zu finanzieren. Für die Einlösung der Vorgaben im Regierungsprogramm
wird es aber kaum reichen“, so Neumayer. Unternehmen, insbesondere Leitbetriebe, die am Standort Österreich
für Milliardeninvestitionen in F&E stehen, brauchen zusätzliche Impulse, um im permanenten internationalen
Standortwettbewerb bestehen zu können. Prioritär sei zudem aus Sicht der IV die raschere Umsetzung der
FTI-Strategie (Erreichen einer Forschungsquote von 3,76 Prozent bis 2020) mit Fokus auf die anwendungsorientierte
Forschung sowie Maßnahmen zur Nachwuchssicherung in den MINT-Bereichen. „Zur Erreichen des Zwei-Prozent-BIP-Ziels
im tertiären Bereich oder dem Anliegen, zu den innovativsten Forschungsländern Europas aufzusteigen,
fehlen daher bis 2020 noch einige hundert Millionen Euro“, betonte Neumayer.
Die knappen Budgetmittel und der zusätzliche Finanzbedarf verdeutlichen aus Sicht der IV die Notwendigkeit
einer sinnvollen Steuerung des Hochschulzugangs. „Verlässliche und transparente Zugangsregelungen gehören
ebenso dazu wie maßvolle Studienbeiträge“, so Neumayer. „Selbstverständlich soll eine moderne Studienförderung
garantieren, dass durch Studiengebühren kein engagierter junger Mensch vom Studium abgehalten wird“, erklärte
der IV-Generalsekretär.
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