Bilanz 2013: Inlandsmarkt rückläufig, markante Zuwächse auf Ostmärkten.
Starker Jahresauftakt im Jänner
Eisenstadt (blms) -Anhaltende Nachfrage nach höherwertigen Unterkünften, Qualität und Innovation
im touristischen Angebot, ausbaubares Potenzial bei internationalen Gästen und die weitere Verschärfung
des Wettbewerbs im Sommerurlaub wie auch im Gesundheits- und Wellnesstourismus – dieses Resümee ziehen die
Tourismusverantwortlichen aus dem Tourismusergebnis 2013. Rückgängen auf dem Inlandsmarkt und bei den
deutschen Gästen steht ein starkes Wachstum in den für das Burgenland wichtigen östlichen Nahmärkten
gegenüber; Zugewinne gab es erneut in den höheren Kategorien. „Nach acht Rekordjahren in Folge ist es
schwierig, auf dem erreichten hohen Niveau immer neue Steigerungen zu erzielen. Ich bin zuversichtlich, dass wir
mit Investitionen in Qualität, strafferen Strukturen und noch stärkerer Marketingpräsenz auf internationalen
Märkten den burgenländischen Tourismus weiter auf Erfolgskurs halten werden. Mit dem neuen Tourismusgesetz
schaffen wir die Basis dafür“, erklärte Landeshauptmann Hans Niessl, Präsident von Burgenland Tourismus.
Und auch der Ganzjahrestourismus soll weiter forciert werden, betonte Landesrätin Mag. Michaela Resetar: „Fast
50% der Übernachtungen werden durch Wellness- und Gesundheitsurlaube verzeichnet – das zeigt, wie wichtig
Herbst- und Wintersaison für den Wellness, Gesundheits- und Kurtourismus im Burgenland sind und welche Rolle
dieses Segment für den heimischen Tourismus spielt. Mittlerweile entfallen mehr als die Hälfte der Betten
auf das 3, 4 und 5 Sterne-Segment im Wellness- und Gesundheitsbereich“.
Erstmals seit neun Jahren verzeichnete das Burgenland im Jahr 2013 mit 918.098 Ankünften (- 2,2%) und 2.853.243
Nächtigungen (-2,9%) rückläufige Zahlen. Ursachen waren zum einen Schlechtwetterperioden mit Hochwasserschäden
in den Nachbarbundesländern und ihre negative Wirkung auf Reiseentscheidungen in den Quellmärkten, zum
anderen bremsten die Tropenhitze im Sommer, ein verfrühtes Sommerende und ungünstige Feiertagslagen die
Nachfrage insbesondere aus dem Inlandsmarkt – hier musste 2013 ein Minus von 2,1 Prozent bei den Nächtigungen
verzeichnet werden.
Boomende Ostmärkte
Erfolge gab es hingegen in den östlichen Nahmärkten: Die Ankünfte für Ungarn (+5,8%), Tschechien
(+9,5%) und für die Slowakei (+15,5%) wuchsen im Jahr 2013 gegenüber 2012 stark. Als schwierig stellt
sich der deutsche Markt dar. Neben einem hohen Qualitätsanspruch der Gäste aus Deutschland steht das
Burgenland in einem starken Wettbewerb mit dem höchst attraktiven Tourismusangebot im alpinen Bereich. Der
Megatrend Wandern hat in den letzten Jahren zu einem Boom von deutschen Sommergästen in den alpinen Regionen
Österreichs geführt und steht im Wettbewerb zum Urlaub am See.
Steigendes Qualitätsbewusstsein: 3,3% Plus in der 5/4-Stern-Kategorie
Ein stolzes Plus von 3,3% bzw. 43.000 Übernachtungen konnte in der 5/4-Stern-Kategorie erzielt werden,
stark fallende Werte zeigten dagegen der 2/1-Stern-Bereich und die Privatquartiere. „Diese Entwicklung ist ein
langjähriger österreichweiter Trend. Für ein signifikantes Wachstum im Tourismus brauchen wir deshalb
Investitionen in Qualitätsbetten, mehr Angebotsinnovation, um uns gegenüber dem modernen Bergsommer behaupten
zu können, aber auch eine Bündelung der Geldmittel für ein gemeinsames Marketing. Und wir müssen
die Internationalisierung weiter vorantreiben“, fordert Niessl. „Die Nachbarländer im Osten und Süddeutschland
haben dabei für uns das größte Potenzial“.
Jänner und bisheriges Winterhalbjahr mit Plus
Erfreulich verlaufen ist der Jänner mit einem Zuwachs von 1,4 % bei den Nächtigungen (Inländer
+ 0,9 %, Ausländer + 4,7 %), und auch die Ankünfte wuchsen um 6,5 %. Wiederum überproportional hoch
ausgefallen sind mit 10,5 % die Zuwächse im 4/5-Sterne-Segment. Positiv auch das bisherige Winterhalbjahr
2013/14 (November - Jänner), in dem ein Plus von 0,7 % verzeichnet werden konnte.
Tourismusgesetz neu
Intensiv wird derzeit am neuen Tourismusgesetz gearbeitet - im Sommer 2014 soll es verabschiedet werden, 2015
in Kraft treten. „Wir wollen in Zukunft das ganze Burgenland als eine schlagkräftige Destination sehen! Die
Strukturen sollen vereinfacht, quantitativ redimensioniert und an die Größe des Landes angepasst werden.
Weiters sollen eine klare Aufgabenteilung zwischen Burgenland Tourismus und den lokalen bzw. regionalen Strukturen
verankert und der Mittelfluss neu festgesetzt werden“, so Resetar.
Burgenland – Gesundheits- und Wohlfühlland erster Klasse
Burgenland Tourismus plant gemeinsam mit Unternehmern und Betrieben im Land ein neues Gesamtkonzept für
die zukünftige Profilierung und Vermarktung des Burgenlandes als „Gesundheits- und Wohlfühlland erster
Klasse“.
„Burgenland Urlaubsshop“ im McArthurGlen Designer Outlet für mehr internationale Gäste
Das vergangenen November als „Burgenland Info Center“ gestartete Pilotprojekt soll in den nächsten Monaten
immer mehr zu einem professionellen „Burgenland Urlaubs- und Reiseshop“ werden. Tourismusdirektor Mario Baier über
das Konzept: „Wir wollen die burgenländischen Urlaubsangebote, vom Tagesausflug über die Weinverkostung
und das Festivalticket bis hin zum Übernachtungsaufenthalt in Zukunft auch buchbar machen. Dazu initiieren
und entwickeln wir gerade ein Netzwerk an heimischen Partnern, mit denen Tourismusangebote erstellt und über
diverse Medien beworben werden sollen.“ Die Infostelle im Designer Outlet mit 4 Mio. Besuchern, davon 40 % aus
dem Ausland, dient maßgeblich zur Internationalisierung des touristischen Aufkommens im Burgenland.
Impulse und Innovationen für die Angebote des „Radlandes Burgenland“
Bei dem mit Anfang des Jahres gestarteten Projekt geht es darum, Synergien und Aktivitäten sämtlicher
Radprojekte zusammenzufassen und mit Maßnahmen der Infrastrukturentwicklung und Qualifizierung an die Spitze
zu bringen. Entwickelt werden sollen dabei die „5 Top Routen des Burgenlandes“, neue Angebote entlang der Radwege,
ein Netz an „Bed & Bike“-Beherbergungsbetrieben sowie ein verkaufs- und vertriebsorientiertes Marketing via
Web bzw. einer „Burgenland Rad App“.
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