Bozen (lpa) - 150 Südtiroler Jugendliche aller drei Sprachgruppen sind am 03.03. zu einer besonderen Reise
aufgebrochen. Polen ist das Ziel der "Reise der Erinnerung", die in ein umfassendes Bildungsprojekt eingebettet
ist. Dort werden die Jugendlichen unter anderem das Krakauer Ghetto und Auschwitz besichtigen. Die drei Landesräte
Christian Tommasini, Philipp Achammer und Florian Mussner haben die Jugendlichen am frühen Nachmittag im Bozner
Rathaus verabschiedet.
Das sprachgruppenübergreifende Bildungsprojekt "Treno della Memoria - Zug der Erinnerung" für
Jugendliche von 17 bis 24 Jahren wurde in diesem Jahr zum vierten Mal aufgelegt, allerdings unter einem neuen Namen.
Es heißt nun "Promemoria_Auschwitz: Die Reise der Erinnerung - Il viaggio della Memoria". Das Bildungsprojekt
ermöglicht es 150 Jugendlichen aus Südtirol sich besonders nachhaltig mit der Geschichte rund um den
Zweiten Weltkrieg auseinanderzusetzen. Die wichtigste Etappe auf der Reise in die Vergangenheit bildet die knapp
einwöchige Fahrt nach Polen, wo unter anderem Besuche im Krakauer Ghetto und im ehemaligen Konzentrationslager
Auschwitz-Birkenau auf dem Programm stehen.
Insgesamt 200 Jugendliche hatten sich um die Teilnahme am Projekt beworben. "Dies zeigt, dass junge Menschen
sehr wohl großes Interesse an Geschichte und politischer Bildung haben", so die Veranstalter von der
Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste, Arciragazzi und Terra del Fuoco unter dem Vorsitz von Alessandro Huber.
Finanziert wird das Bildungsprojekt durch das Land Südtirol. Die zuständigen Bildungslandesräte
Christian Tommasini, Philipp Achammer und Florian Mussner haben die Jugendlichen im Bozner Rathaus verabschiedet.
"Morgen um dieselbe Zeit werdet ihr bereits in Krakau sein und mittendrin in einer Reise, die euer Leben verändern
wird", so Landesrat Tommasini. Die Reise sei nicht nur für die Jugendlichen selbst von Bedeutung, sondern
für die gesamte Gesellschaft, zumal sie das Wissen über die Vergangenheit für die Gegenwart und
die Zukunft verfügbar mache, so der Landeshauptmann-Stellvertreter. Er rief die Jugendlichen auf, Zeugen und
Wächter der Geschichte zu sein und erklärte, das wichtigste Ziel, das dieses Bildungsprojekt verfolge,
sei die Prävention von Rechtsextremismus.
Landesrat Mussner erinnert an den Ersten Weltkrieg, der sich im heurigen Jahr zum hundertsten Mal jährt und
betonte, wie wichtig es sei, die Geschichte aufzuarbeiten und sie nicht zu vergessen. "Die Vielfalt in der
Gesellschaft ist es, die den einzelnen und uns alle bereichert", so der ladinische Landesrat.
Auf den Mehrwert der sprachübergreifenden Projekte verwies Landesrat Achammer. Sie förderten das Verständnis
der verschiedenen Kulturen untereinander. Die Jugendlichen leisteten dami einen Beitrag zum Miteinander und für
die Zukunft des Landes. "Was bleibt sind 150 Leuchttürme", so Achammer, "die andere leiten
und ebenfalls zum Leuchten bringen sollen."
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