Weinviertel zapft mit Projekten die EU-Fördertöpfe an

 

erstellt am
17. 03. 14
11.30 MEZ

Zistersdorf (nöwpd) - Bis zum Herbst des heurigen Jahres will das Regionalmanagement Weinviertel alle Projekte zur Genehmigung einreichen, die grenzüberschreitend im Rahmen des EU-Förderprogramms ETZ (Europäische Territoriale Zusammenarbeit) von Brüssel finanziell unterstützt werden. Dabei geht es um eine Menge Geld: In der Periode von 2014 bis 2020 stehen für gemeinsame Vorhaben zwischen Niederösterreich und Tschechien sowie zwischen Niederösterreich und der Slowakei in Summe 34 Millionen Euro zur Verfügung.

Bei einer Fachtagung unter dem Titel "Zukunftsdialog" im Haus der Wirtschaft in Gänserndorf haben Experten das Potenzial des gemeinsamen Lebens- und Wirtschaftsraumes Weinviertel und der angrenzenden Region Zahorie in der Westslowakei auszuloten versucht. "Dabei hat man übereinstimmend festgestellt", berichtet Weinviertel-Regionalmanager Hermann Hansy dem NÖ Wirtschaftspressedienst, "dass die Themen Erreichbarkeit und grenzüberschreitende Mobilität zur weiteren Entwicklung der Region eine ganz entscheidende Rolle spielen."

Für das östliche Weinviertel seien nicht nur der rasche Bau der Marchfeld-Schnellstraße S8 und die Elektrifizierung des Marchegger Asts der Ostbahn von großer infrastruktureller Bedeutung, sondern auch die Errichtung neuer Brücken über die March - Hansy: "1914 hatte es zwölf gegeben, 2014 haben wir nur drei und eine Fähre" - sowie der Aufbau eines grenzüberschreitenden Netzwerkes der Verkehrsverbünde für Bahn und Bus.

Das ist deshalb wichtig, weil der Raum schon jetzt dies- und jenseits der March entlang der Haupt-Infrastrukturachsen, wie z.B. auf der Linie Deutsch-Wagram - Strasshof - Gänserndorf oder im Umland von Bratislava - stark wächst. "Nur mit den Öffis werden sich Schul- und Ausbildungskooperationen verwirklichen lassen. An berufsbildenden Schulen z.B. hat das Weinviertel ein gutes Angebot, die Region Zahorie wiederum großen Bedarf", berichtet Hansy. Mehr Austausch auf dem Bildungssektor trage mit dazu bei, die "Grenzen im Kopf" zu überwinden.

Weil mehr Betriebe und Arbeitsplätze in der Region auch das Pendeln reduzieren, haben die Experten auf der Fachtagung in Gänserndorf auch über den Aufbau einer grenzüberschreitenden Plattform "Wirtschaft und Gemeinde" diskutiert. So arbeiten schon jetzt zehn niederösterreichische und vier burgenländische Gemeinden gemeinsam mit der Stadt Bratislava im Rahmen des Projektes "BAUM" (Bratislava-Umland-Management) an einem grenzüberschreitend abgestimmten räumlichen Entwicklungsplan. Dieses EU-Projekt, das im Herbst 2013 von der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen (AGEG) in Lüttich als herausragend geehrt worden ist, "wollen wir entlang der March fortsetzen", kündigt Hansy an.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.euregio-weinviertel.eu

 

 

 

 

 

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