Höchste Qualität entscheidend in der Boeing-Zulieferkette - Österreichische
Zulieferer spielen in der Spitzenliga mit
Wien (pwk) - Persönliche Kontakte mit einem Flugzeuggiganten wie Boeing zu knüpfen ist schwer
und nur auf spezialisierten Messen und Konferenzen möglich. Eine Gelegenheit dazu bot der Aerospace &
Defense (A&D) Supplier Summit von 11. bis 13. März in Seattle, Washington State, der dabei ist, sich zu
einem der großen Networking Events im A&D-Sektor zu entwickeln. Spannende Einblicke in das Zuliefergeschäft
bot der Boeing Conference Day. "Eine Reihe österreichischer Unternehmen wie AMAG, FACC, Isovolta und
Schiebel sind Teil der globalen Zulieferkette und tragen mit ihren Innovationen dazu bei, dass Boeing die großartigen
Möglichkeiten im boomenden Aerospace-Markt ausschöpfen kann. RO-RA Aviation Systems GmbH nutzte als Aussteller
die Gelegenheit, Zulieferchancen bei den Boeing-Modellen 777 und 787 zu sondieren", berichtet Rudolf Thaler,
österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles.
Der Rückgang im Defense Bereich - trotz Einschnitten im US-Militärbudget ein robuster Markt - wird durch
einen boomenden kommerziellen Sektor aufgefangen. 2013 war ein ausgezeichnetes Jahr für die Aerospace-Industrie.
Boeing rechnet bis 2032 mit einer Verdoppelung der im Dienst stehenden kommerziellen Flugzeuge von 20.000 auf 41.000
Stück, ebenso beim Passagieraufkommen und einem Anstieg der Zahl der Flüge pro Tag von 77.000 auf 160.000.
Airlines haben knappe Gewinnspannen und erwarten "mehr für weniger". Thaler: "Um diese großen
Herausforderungen im 4,8 Billionen USD Aerospace-Markt in den nächsten zwanzig Jahren bewältigen zu können,
benötigt Boeing eine dynamische und engagierte Lieferkette mit immer höherem Ausbildungsstand."
Die permanente Anpassung der Zulieferarchitektur, die Förderung des Wettbewerbs, die Einbindung in Verantwortung
und Risikoübernahme sind Bestandteile der Boeing-Zulieferstrategie. Partner werden mehr in die Entwicklung
neuer Technologien eingebunden. Die 35 Mrd. USD starke Lieferkette besteht aus 5.400 Unternehmen. Über 3 Millionen
Teile werden pro Tag zugeliefert. Boeing hat in den letzten vier Jahren die Produktion um 40% hochgefahren, 62
Flugzeuge rollen pro Monat aus den Werkhallen.
Von Zulieferern wird höchste Qualität in allen Bereichen erwartet, denn auch eine falsch ausgestellte
Rechnung bindet wertvolle Zeit und Ressourcen. Erforderlich sind höchste Zuverlässigkeit bei der Einhaltung
von Terminen, die permanente Suche nach Kosteneinsparungen und Vereinfachung von Arbeitsabläufen. Zulieferer
sollten bestens vertraut sein mit Trends, die Bedürfnisse ihrer Kunden kennen und laufend auf der Suche nach
innovativen Lösungen sein. Die flexible Anpassung von Produktionskapazitäten erfordert nicht nur Finanzkraft,
sondern auch die Fähigkeit, derartige Wachstumssprünge ohne Fehleranfälligkeit zu bewältigen.
Der Gastgeber Washington State hat mit über 650 spezialisierten Unternehmen im Großraum Seattle den
weltgrößten Aerospace-Cluster und entwickelt sich zu einem US-Zentrum der kommerziellen Weltraumindustrie.
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