Innsbruck: Gemeinsame Klausur der Stadtregierung
 und Stadtverwaltung

 

erstellt am
17. 03. 14
11.30 MEZ

Innsbruck (ikm) Politik und Verwaltung stiegen am 14.03. aus dem Tagesgeschäft aus und in die Bahn ein, um in einer Arbeitsklausur auf der Seegrube, die effiziente Umsetzung des umfassenden Regierungsprogrammes sicherzustellen. Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer hielt gleich zum Start fest: "Es ist ein Ziel der neuen Stadtkoalition, dass die Regierung nicht alleine die Themen präzisiert, sondern bereits von Anfang an die Verwaltung federführend in die Umsetzung des Regierungsprogrammes einbindet. Wir haben bei der Umsetzung ein spürbar hohes Tempo an den Tag gelegt, umso wichtiger ist es, dass Politik und Verwaltung an einem Strang ziehen."


Magistratsdirektor Dr. Bernhard Holas bedankte sich dafür, dass die Verwaltung ihre Sicht gleich einbringen kann: "Es lohnt sich, außerhalb des Tagesgeschäfts dafür Zeit zu nehmen. Nicht von ungefähr ist der Platz – die Perspektive von oben: Hier kann man den Blick frei bekommen für neue Wege, auch wenn es nicht neue Aufgaben sein müssen."

Die amtsführenden Mitglieder des Stadtsenats berichteten über ihre Projekte
Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer strich die Bergbahnen-Studie hervor, die Ende April dem Gemeinderat und dem Stadtsenat präsentiert wird. Diverse Optionen stehen an, auch die Patscherkofelbahn werde die Stadt dieses Jahr noch stark beschäftigen. Wichtig ist für sie, speziell der Markenbildungsprozess: "Wir sind hier viele Schritte gegangen. In der zweiten Phase werden wir unsere Beteiligungsgesellschaften an die Hand nehmen. Denn wir müssen auch in diesem Bereich die gesamte Stadt im Auge haben." Daraus herauskommend gehe man das Standortmarketing verstärkt an. Grundstückssicherung sei ein Schwerpunkt. Für ihr Herzensressort die Kultur lege Oppitz-Plörer die strukturellen Schienen und schaue darauf, dass die Offenheit und der Raum vorhanden seien.

Vizebürgermeisterin Mag.a Sonja Pitscheider strich den Innsbrucker Energieentwicklungsplan heraus, der auf Schiene ist: "Zudem wollen wir ein Musterbüro hinsichtlich der Energieeffizienz im Stadtmagistrat schaffen." Schwerpunkte setzt sie weiters auf Abstimmungen hinsichtlich des Verkehrs mit den Umlandgemeinden. Das Mehrwegbecherprojekt sei beim Fasching erfolgreich angelaufen. Durch das Pfandsystem mit gebrandeten Bechern können Müllberge reduziert werden. Gender-Budgeting sowie das Frauenförderprogramm liegen ihr ebenso sehr am Herzen. Pflichtbereich ist die Erneuerung der Leitungen für die Frischwasserversorgung: „Hier werden wir die notwendigen Maßnahmen nützen, um in die Oberflächengestaltung zu investieren." Und das große abteilungsübergreifende Projekt Regionalbahn stehe ohnehin durchgehend im Mittelpunkt.

Vizebürgermeister Christoph Kaufmann startete sportlich mit Berichten über die Feuerwehr und die neue Feuerwache Wilten. Laufend achten müsste man auf den Brennerbasistunnel: „Dieser wirft seinen Schatten voraus und gräbt sich jetzt schon durch das Stadtgebiet." Hinsichtlich der Infrastruktur müsste die Stadt hier laufend mitdenken. Im Kinder- und Jugendförderungsbereich stehe eine Evaluierung des Ferienzuges an: „Nach 25 erfolgreichen Jahren ist eine Neuausrichtung angedacht. Am Herzen liegt mir die Teilnahme von Kindern mit Handicap." Im SeniorInnenbereich konnte er erst diese Woche ein breites Programm vorstellen. Und sportlich steht unter anderem mit den Children Games, der Bob- und Skeleton WM, der Rodel WM sowie der Kletter WM einiges an.

Stadtrat Mag. Gerhard Fritz legte Wert darauf, die Partizipation mit der auch die Stadtregierung intern nun arbeite, zu betonen. Sein Schwerpunkt ist der ÖROKO - also die Weiterentwicklung des Raumordnungskonzeptes: „Wir denken weit über den Tellerrand hinaus in die Zukunft." Eine Um- und Aussiedelung der landwirtschaftlichen Betriebe müsse man ebenso angehen, hierzu werde ein Land- und Forstwirtschaftskonzept erarbeitet. Hinsichtlich der Wohnbauflächen gab er zu bedenken, dass man nicht unermesslich in eine Stadterweiterung hinausgehen könne. Die Marke alpin-urban könne man nicht halten, wenn man zu weit erschließe. Dass man beim Sicherheitszentrum eine „starre Haltung" vertreten habe, habe sich auch rentiert und verweist auf die erfolgreichen Verhandlungen.

Stadtrat Ernst Pechlaner strich den neuen Vorsorgeplan für ältere Menschen in Innsbruck heraus. Wichtig war ihm ebenso, dass die Mietobergrenzen in der Mindestsicherung massiv angehoben wurden. Zudem sprach er an, dass die finanziellen Zuwendungen für die Kinderkrippen sogar verdreifacht wurden. Für die Zukunft möchte er die Schulsozialarbeit weiter ausbauen. „Ganztägig, ganzjährig, gratis" Kinderbetreuung legte er als Schwerpunkt der Arbeit der Stadtregierung an. Auch die Errichtung eines Schulcampus von der Volksschule bis hin zur neuen Mittelschule präsentierte er. „Der wahre Schatz der Zukunft unserer Stadt sind die Begabungen und Talente unserer Kinder und Jugendlichen", erklärt Pechlaner.

Am Nachmittag starteten die Arbeitsgruppen, die bis in den Abend hineindauerten.

Mit dabei war übrigens die Stadtregierung sowie die Magistratsführung geschlossen, mit den Klubobleuten sowie den jeweiligen MitarbeiterInnen und die Geschäftsführer der 100%-Töchter IIG und ISD.

Klare Ergebnisse
Innerhalb von drei Arbeitsgruppen legte die Politik gestern mit den jeweiligen ExpertInnen aus den Magistratsabteilungen bei der Regierungsklausur auf der Seegrube weitere Vorgangsweisen fest.

Auf der Agenda standen:

  • Wirtschaftsstandort und Standortmarketing Innsbruck
  • Verkehr und Infrastruktur
  • Soziale Sicherheit und Wohnen in unserer Stadt


Hinsichtlich des Wirtschaftsstandortes wurde festgelegt, dass das Standortmarketing 2014 ausgebaut wird. Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer verwies darauf, dass hier im Rahmen des Markenbildungsprozesses auch die richtige Richtung vorgegeben werden sollte: "Es geht darum, noch verstärkter Betriebe zu unterstützen sowie noch mehr Betriebe von den Vorteilen des Wirtschaftsstandortes Innsbrucks zu überzeugen und damit dazu zu bewegen, sich in der in der Stadt Innsbruck anzusiedeln. Dafür benötigt es einen eigenen Rahmen. Zugleich werden die diversen Bemühungen intern wie extern gebündelt."

Nach der Arbeitsgruppe "Verkehr und Infrastruktur" sprach sich Abteilungsleiter Dipl.Ing. Hubert Maizner für eine verkehrspolitische langfristige Verzahnung hinsichtlich der Weiterentwicklung des Raumordnungskonzeptes aus. Es geht um eine zeitgerechte Einbindung, um verkehrspolitische Maßnahmen bei der Raumordnungsplanung so früh als möglich einfließen lassen zu können. Für Vizebürgermeisterin Mag.a Sonja Pitscheider ist die Verzahnung beim wichtigsten Infrastrukturprojekt der Stadt - der Straßenbahn - am essenziellsten: "Dies schafft auch einen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Innsbruck."

Die stv. Abteilungsleiterin Mag.a Gabriele Herlitschka stellte das Ergebnis der dritten Arbeitsgruppe "Soziale Sicherheit und Wohnen in unserer Stadt" vor. Mit einem Initiativantrag des Gemeinderats sollte an das Land die Forderung nach der Schaffung von niederschwelligen Einrichtungen mit Sozialberatung im Umland herangetragen werden. "Es gibt nämlich die Tendenz im Zentralraum Innsbruck, dass wir hier viel Verantwortung für Fragestellungen wahrnehmen. wo die Umlandgemeinden und das Land säumig sind. Dies erhöht den Druck sowie den Finanzdruck auf die Stadt massiv", ist der ressortzuständige Stadtrat Ernst Pechlaner überzeugt. Und wo Angebot sei werde Nachfrage geschaffen. Die Probleme gehörten jedoch an der Wurzel behandelt.

Insgesamt freute sich Bürgermeisterin Oppitz-Plörer über die vielen konstruktiven Gespräche und Handlungsansätze, die innerhalb der Klausur erfolgten: "Das Konzept der Zusammenarbeit zwischen Politik und Verwaltung bewährt sich."

 

 

 

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