Nationalpark Hohe Tauern zieht Bilanz

 

erstellt am
17. 03. 14
11.30 MEZ

Rössler: Erfolgreiches Jahr 2013 und ambitionierte Ziele für 2014
Salzburg (lk) - Bei der Sitzung des Nationalparkkuratoriums am 14.03. in Mittersill zog Nationalparkreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Dr. Astrid Rössler gemeinsam mit Geschäftsführer Nationalpark-Direktor Dipl.-Ing. Wolfgang Urban Bilanz über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2013 und gab einen Ausblick auf die ambitionierten Ziele des Nationalparks für 2014. In diesem Zusammenhang betonte Rössler: "Ich bin überzeugt, dass die Beteiligung möglichst vieler Interessensgruppierungen auf Regional-, Landes- und Bundesebene – wie das in den Entscheidungsgremien des Nationalparks, im Fondsbeirat und im Kuratorium geschieht – für eine nachhaltig erfolgreiche Weiterentwicklung sehr wichtig ist. Einerseits erfordern Partizipation und Transparenz mehr Überzeugungsarbeit, mehr Zeit und mehr Problemlösungskompetenz und münden daher vielfach in Kompromisse. Aber Beteiligung trägt zu wesentlich mehr Akzeptanz und Vertrauen für weitreichende Entscheidungen bei."

Das oberste Entscheidungsgremium des Nationalparks, das Nationalparkkuratorium, tritt jährlich im März zusammen, um über das abgelaufene Jahr Bilanz zu ziehen und künftige Vorhaben, Projekte und neue Impulse zu starten. Den Vorsitz des achtköpfigen Gremiums hat Nationalparkreferentin Dr. Astrid Rössler inne. Schon bei der Gründung des Nationalparks Hohe Tauern vor 30 Jahren hat die Landespolitik in Salzburg quasi als Aufsichtsrat über die Nationalparkverwaltung das Kuratorium eingerichtet. Hier sind Naturschutzexperten und Vertreter des Lebensministeriums sowie Grundeigentümer und Bürgermeister mit Sitz und Stimme vertreten.

Vier Millionen Euro umgesetzt
Dr. Astrid Rössler konnte gemeinsam mit Dipl.-Ing. Wolfgang Urban über das Geschäftsjahr 2013 sowohl in kaufmännischer als auch in inhaltlicher Hinsicht eine äußerst zufriedenstellende Bilanz präsentieren: In den Geschäftsbereichen "Naturraummanagement", "Wissenschaft & Forschung", "Bildung & Besucherinformation", "Erhaltung der Kulturlandschaft", "Regionalentwicklung" und "Tourismus" setzte die Nationalparkverwaltung rund vier Millionen Euro um (die Kosten des teilweise beim Land angestellten Personals nicht eingerechnet). Die Finanzierung erfolgte aus Bundes- und Landesbudget, EU-Förderprogrammen sowie aus eigenwirtschaftlicher Tätigkeit.

Der Großteil dieses Umsatzes hat regionalwirtschaftlich betrachtet einen hohen Mehrwert. Die Nationalparkverwaltung bietet 46 Mitarbeiter/innen und 34 Ferialpraktikant/innen aus der Region einen Arbeitsplatz. Rund 700.000 Personen, davon alleine 28.000 Schüler/innen, besuchen die Nationalparkhäuser und -ausstellungen oder nutzen die Winter- und Sommerprogramme der Nationalparkverwaltung. Weitere 800.000 Personen wandern in die Nationalparktäler und noch einmal so viele erleben den Nationalpark entlang der Großglockner Hochalpenstraße.

Dass etwa 60 Prozent der 80.500 Hektar Nationalparkfläche des Salzburger Anteils im privaten Eigentum meist bäuerlicher Familienbetriebe stehen, ist etwas Besonderes. Es ist selbstverständlich, dass es neben den Gemeinden auch der Einbindung der Grundeigentümer in die Nationalparkpolitik bedarf, will man den Nationalpark erfolgreich weiterentwickeln. Die Tatsache, dass sich die Grundeigentümer von der Nationalparkpolitik und der Nationalparkverwaltung respektiert fühlen, hat viele Türen – bis zur internationalen Anerkennung – geöffnet. "Auch die Vorschläge zur baldigen Finalisierung der Novellierung des Nationalparkgesetzes basieren auf vielen konstruktiven Diskussionen mit den Grundeigentümern, Gemeinden und mit allen in den Entscheidungsgremien vertretenen Interessensgruppierungen", bekräftigt Rössler ihre Wertschätzung gegenüber dem partnerschaftlichen Weg.

Jahresprogramm 2014 bietet unter anderem 50 Exkursionen

Für das laufende Nationalparkjahr hat sich das Kuratorium unter der Vorsitzführung der Nationalparkreferentin wieder viel vorgenommen. Die Monate Mai und Juni stellen traditionell eine Hochsaison für die Umweltbildung dar. "Schulen aus allen Bundesländern haben sich bereits angemeldet, um den Nationalpark Hohe Tauern als 'größtes Klassenzimmer Österreichs' kennenzulernen", freut sich Rössler.

Das Jahresprogramm 2014 bietet insgesamt zirka 50 Exkursionsprogramme, von der Halbtageswanderung bis zur zweitägigen Überschreitung des Tauern Hauptkammes. Themenmäßig werden die Mikrowelt der Bergbäche bis zur Millionen Jahre umfassenden Geschichte des Tauernfensters aufgearbeitet. Im Bereich der Besuchereinrichtungen wird die Ausstellung "Klima-Wetter-Gletscher", ein Kooperationsprojekt mit ÖBB und den Weißsee Gletscherbahnen, am Weißsee im Uttendorfer Stubachtal im Juni in Betrieb gehen. Die Arbeiten an einer Erlebnisausstellung zur alpinen Kulturlandschaft, mit dem Titel "Zwischen Himmel und Erde" im Hüttschlager Talschluss (in Kooperation mit dem Nationalparkverein), werden im Herbst gestartet. Im wissenschaftlichen Bereich werden die Arbeiten der Wildtierforschung im Forschungsrevier Habachtal und die Erforschung der Gänsegeier-Lebensraumnutzung weitergeführt. In den nächsten Wochen werden eine Almnutzungskartierung und eine Waldkartierung neu beauftragt.

Tätigkeitsbericht gibt spannenden Einblick in Nationalpark-Projekte
Das Nationalparkjahr 2013 wurde nicht nur in Bilanzen und Rechnungsabschlüssen dokumentiert, sondern auch in einem Tätigkeitsbericht, der schon seit Jahren von der Nationalparkverwaltung so gestaltet wird, dass er nicht nur für die Entscheidungsträger, sondern auch für jeden Nationalpark-Interessierten einen spannenden Einblick in die vielfältigen Arbeiten und Projekte eines Nationalparkjahres geben kann. "Ich bin sehr beeindruckt, was das Team der Nationalparkverwaltung im Laufe eines Jahres alles leistet. Mir ist es ein großes Anliegen, dies auch den Menschen unseres Landes zugänglich zu machen", so Rössler.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.hohetauern.at

 

 

 

 

 

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