US-Wintersportmarkt mit besten Zwischenergebnissen
 Richtung Saison-Finale

 

erstellt am
14. 03. 14
11.30 MEZ

Erfolgreiches Abschneiden der österreichischen Wintersportindustrie in den USA und Optimismus für die Ski-WM-Saison 2014/15
Wien (pwk/awo) - Der Wintersport-Einzelhandel in den USA erzielte von August bis Jänner 2014, gemäß einem Report der SnowSports Industries America (SIA), Rekordverkäufe in der Höhe von 2,8 Mrd. USD, was um 178 Mio. USD mehr ist als im Jahr zuvor. „Dies ist beachtlich, da der Westen von Schneemangel und Dürre, der Osten und Süden von extremer Kälte geplagt worden war. Die wichtigen Skigebiete im Osten, mittleren Westen und Colorado hatten jedoch früh Schnee, was zu einer sehr guten Saison beitrug. Insgesamt wird bis zum Saisonende 2013/14 mit einem Verkaufsvolumen von 3,5 Mrd. USD gerechnet“, analysiert Rudolf Thaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles. Die österreichische Wintersportindustrie profitierte von dieser Rekordsaison und verzeichnet bereits gute Vorbestellungen für 2014/15. So sieht beispielsweise Head durch sein Engagement mit amerikanischen Top-Athleten sehr großes Potenzial in der Bewerbung der Marke und ist ebenso wie Fischer, nach Einlangen der ersten Aufträge für den kommenden Winter, sehr optimistisch. Auch Eisbär Sportmoden rechnet mit zweistelligen Verkaufszuwachsraten.

Lukratives Kleidungs-Geschäft
Die Spannen in Fachgeschäften sind bei den verschiedenen Produktgruppen unterschiedlich hoch: Während sich Verkäufer von alpiner Skiausrüstung nur über eine Marge von rund 50 Prozent freuen dürfen, liegt die Spanne bei Alpin-Kleidung bei 75 Prozent. Beim Snowboard-Outfit beträgt die Spanne knapp 60 Prozent. Am meisten - bis Jahresende im Ausmaß von 1,2 Mrd. USD - wird Bekleidung nachgefragt.

Ausrüstung online am teuersten
Snowboard-Equipment ist online weit teurer als in Geschäften. Für ein Snowboard bezahlt man im Internet rund 300 USD, wohingegen es in Geschäften bereits für ca. 185 USD zu haben ist. Bei Boots und Bindungen ist der Unterschied nicht ganz so massiv, aber dennoch spürbar. Dennoch sind und bleiben Online-Käufe, die sich in den letzten drei Jahren auf ein Verkaufsvolumen von 64 Mio. USD verdoppelt haben, äußerst beliebt. Den Löwenanteil machen - mit 257 Mio. USD - jedoch immer noch Fachgeschäfte aus, deren Verkäufe in den letzten Jahren allerdings rückläufig waren. Der Verkauf von Alpinausrüstungen stieg von August bis Ende Dezember 2013 um 8 Prozent auf 339 Mio. USD. Online wurden bis Jahresende 2013 insgesamt 548 Mio. USD an Wintersportartikeln verkauft.

Snowboarder sind großteils männlich
Laut SIA entfallen knapp 80 Prozent aller Snowboard-, Boots- und Bindungs-Verkäufe an Männer. Bei Jugendlichen waren sogar knapp 90 Prozent der verkauften Snowboard-Produkte waren für Buben bestimmt. Spezielle Designs und Technik für Mädchen war ebenfalls gefragt: Deren Verkäufe stiegen um 17 Prozent.

Action-Kameras: Die neuen Statussymbole
Der Trend hin zu Mini-Action-Kameras wie „GoPro“ stammt vorwiegend aus den Social-Media-Kanälen, in denen die hochauflösenden Videos äußerst populär sind. Diese Entwicklung wird auch durch die Verkaufszahlen bestätigt: Seit 2011 haben sich die Verkäufe solcher Kameras nahezu vervierfacht. Auch Airbags, die bei Lawinenabgängen im ungesicherten Gelände Menschenleben retten können, werden vermehrt nachgefragt.

Neuer Trend Freeskiing
Die Zahl der Personen, die regelmäßig mit Alpinskiern unterwegs sind, ist im Vergleich zur letzten Saison um fast 19 Prozent zurückgegangen. Noch um ein paar Prozentpunkte stärker war der Rückgang bei Cross Country-Skifahrern. Diese beiden Gruppen haben jedoch den Sport nicht aufgegeben, sondern offenbar den aktuellen Trend im Alpin-Sektor für sich entdeckt: Freeskiing. Diese Sparte konnte im Vergleich zum Vorjahr um 47 Prozent mehr Anhänger gewinnen und zählt laut SIA mehr als 5 Mio. Aktive.

Hoffnung Heim-Ski-WM 2015
Kreative Marketingstrategien sind gefragt, um den Kreis der Wintersportler in den USA auszubauen, immer anspruchsvollere Zielgruppen zu halten und die junge Generation für sich zu gewinnen. Neben den aktiven 19,3 Millionen US-Wintersportlern gibt es sieben Millionen, die sich als solche zählen und die es wieder zu begeistern gilt. Potential besteht außerdem bei asiatischen, hispanischen und african american Bevölkerungsgruppen, deren Anteil bei Snowboardern und Freeskiern nur zwischen 10 und 20 Prozent liegt.

Medienaufmerksamkeit in den USA erhielt das Skifahren durch die Olympischen Spiele in Sotschi sowie den Ausfall von US-Ski-Star Lindsey Vonn. Die Organisatoren der Ski-WM 2015 in Vail/Beaver Creek arbeiten fieberhaft daran, den Alpinen Skisport in den USA durch ein Medienspektakel ähnlich einem „Ski-Super Bowl“ zu fördern. Verkaufsentscheidend wird aber letztlich für den Fun-orientierten amerikanischen Skiläufer der Schnee auf den Bergen sein.

 

 

 

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