Treffen mit Präsident Charles Buttner
St. Pölten (nlk) - Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll konnte am 12.03. den Präsidenten des Generalrates
des Département Haut-Rhin (Region Elsass), Prof. Charles Buttner, im NÖ Landhaus in St. Pölten
begrüßen. Thema eines Arbeitsgespräches war vor allem die weitere Zusammenarbeit in den Bereichen
Tourismus und Wissenschaft.
Das letzte Zusammentreffen zwischen Pröll und Buttner datiert im Jahr 2009. Damals gab es von französischer
Seite das Interesse, ein Projekt wie das "Loisium" in Langenlois auch im Elsass umzusetzen. Mittlerweile
stehe das Projekt im Oberelsass vor der Realisierung, informierte Landeshauptmann Pröll. Als "ganz wesentliches
touristisches Projekt" bezeichnete er die Kultur- und Themenstraße "Via Habsburg", ein länderübergreifendes
Vorhaben, das die Staaten Frankreich, Schweiz, Deutschland und Österreich betrifft. Das Bundesland Niederösterreich
sei mit Schloss Hof eingebunden, so Pröll: "Wir wollen damit den Tourismus weiter ankurbeln und auf europäischer
Ebene noch intensiver kooperieren." Durch die Einbindung der Schulen solle mit diesem Projekt auch "ein
Beitrag für das Miteinander in Europa" geleistet werden, betonte der Landeshauptmann.
Auf wissenschaftlicher Ebene wurde vor allem über das Krebsforschungszentrum MedAustron in Wiener Neustadt
gesprochen, informierte Pröll weiters. Buttner habe großes Interesse signalisiert, auch Patienten aus
dem Elsass in Wiener Neustadt behandeln zu wollen. Pröll dazu: "Mit MedAustron wollen wir eine grenzüberschreitende
Versorgung wahrnehmen, die weit über Niederösterreich hinausgeht." Da der technische Probebetrieb
in wenigen Monaten starte, stehe eine Zusammenarbeit unmittelbar bevor.
Abschließend verwies der Landeshauptmann auch auf "den Unterschied zwischen einem föderalen und
einem zentralistischen Staat": "In Frankreich sind die Regionen vollkommen abhängig von der Zentrale
in Paris." Als konkretes Beispiel nannte er das Projekt des "Loisiums", das auch im Oberelsass verwirklicht
werden soll: "Im Oberelsass wartet man bereits sieben Jahre, um das Projekt realisieren zu können. In
Niederösterreich wird ein derartiges Projekt, wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt, innerhalb von
eineinhalb Jahren auf die Beine gestellt und umgesetzt."
Auch Buttner kritisierte den Zentralismus in Frankreich, angesichts dessen "die Kraft vom Land nichts mehr
nutzt." Das Projekt "Via Habsburg" sei "wunderbar, weil hier unsere gemeinsame Geschichte im
Spiel ist, aber auch der Tourismus", so Buttner, der über die Zusammenarbeit mit Niederösterreich
meinte: "Wir sind gute Freunde geworden."
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