Schülerdaten

 

erstellt am
13. 03. 14
11.30 MEZ

 Darabos: Datenschutz und Vertrauensrückgewinn hat oberste Priorität
BM Heinisch-Hosek sorgt für volle Aufklärung und 100-prozentige Datensicherheit - Nicht mit Daten hantieren, solange keine Sicherheit gegeben ist
Wien (sk) - Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek setzt in Sachen Sicherheit von Schülerdaten die richtigen und notwendigen Schritte. Das sagte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos am 12.03. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. "Der Schutz von personenbezogenen Daten von Schülern und Lehrern hat oberste Priorität. Nach dem gezielten Angriff auf die BIFIE-Daten gibt es bei den Schulpartnern Verunsicherung, daher gilt es jetzt, durch die gesetzten Maßnahmen das Vertrauen von Schülern, Eltern und Lehrern zurückzugewinnen." Ministerin Heinisch-Hosek sorge für "volle Aufklärung und hundertprozentige Datensicherheit", sagte Darabos, der betonte, dass er es für fahrlässig hielte, wenn jetzt zum Tagesgeschäft übergegangen würde, ohne dass die Datensicherheit garantiert ist.

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Darabos unterstrich, dass Ministerin Heinisch-Hosek alles unternimmt, um Verunsicherungen auszuräumen und Vertrauen zurückzugewinnen. Ein wesentlicher Beitrag dazu sei auch der intensive Austausch mit den Schulpartnern. "Ministerin Heinisch-Hosek hat im Rahmen eines Treffens alle Schulpartner ausführlich über das weitere Vorgehen bei den Bildungstests informiert und auch über den Status quo in der Causa BIFIE berichtet", betonte Darabos. Angesichts der Vorfälle im Zusammenhang mit dem Angriff auf das Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE) "dürfen wir die Datenschutzbedenken nicht zur Seite wischen und einfach weitertesten". Denn die Sicherheit der Daten von Schülern und Lehrern "ist ein hohes Gut und eignet sich keinesfalls dafür, politisches Kleingeld zu wechseln", so Darabos an die Adresse des grünen Bildungssprechers Walser.

Dass Walser zum wiederholten Male Bildungsthemen mit dem korrupten System der Hypo Alpe Adria vergleicht, ist für Darabos "unsäglich und klarer Beleg dafür, dass es Walser nicht um eine seriöse Bildungsdebatte, sondern nur um billige Skandalisierung geht".


 

 Jank: Absage von Teilnahme an PISA- und TIMSS-Studien ist weitreichende Entscheidung
Folgen für künftige Teilnahmen Österreichs an internationalen Vergleichsstudien diskutieren - Budget-Transparenz für getätigte Ausgaben
Wien (övp-pk) - Als "weitreichende Entscheidung" bezeichnete ÖVP-Bildungssprecherin Abg. Brigitte Jank die Ankündigung von Bildungsministerin Heinisch-Hosek, dass Österreichs Schülerinnen und Schüler an der nächsten PISA- und TIMSS-Studie nicht teilnehmen werden. "Es liegt in der Verantwortung der Bildungsministerin, hier richtig zu entscheiden."

"Natürlich muss man die Frage stellen, wie man mit derartigen Studien künftig umgeht. Wir sollten auf die Konsequenz einer Absage für die Zukunft bezugnehmen. Also darauf, dass dadurch Testreihen unterbrochen werden, eine stimmige Weiterführung ausgeschlossen wird und die Vergleichbarkeit nicht mehr gegeben ist", sagte Jank. Österreich wäre das einzige Land innerhalb der OECD, das an den PISA-Testungen nicht teilnimmt.

Es gehe aber auch um einen finanziellen Aspekt. So müssten etwa nach Aussagen der Bifie-Geschäftsführer sämtliche Erhebungsmaterialien neu gedruckt werden, was allein knapp eine Millionen Euro koste. Und auch für die PISA- und TIMSS-Feldstudien seien bereits Sachmittel von rund 300.000 Euro angefallen. "Es geht also nicht nur um die pädagogischen Folgen, sondern auch um viel Geld", fasste Jank zusammen.

Gleichzeitig regte die ÖVP-Bildungssprecherin an, ob bei der Überprüfung der Bildungsstandards nicht nach einer anderen Lösung gesucht werden könnte und sollte: "Die Testhefte, die die Schülerinnen und Schüler vor Ort auszufüllen haben, sind ein wichtiges Instrumentarium der Qualitätssicherung. Wäre es nicht möglich, die Tests weiter durchzuführen, aber die Auswertung erst zu einem späteren Zeitpunkt vorzunehmen?"

Derzeit sei es vordringlich zu erheben, was die Absage und Verschiebung der Tests für die künftige Teilnahme Österreichs an internationalen Studien wie etwa PISA bedeutet. Auch stelle sich die Frage nach bereits getätigten Investitionen und eingegangenen vertraglichen Verpflichtungen. "Ich gehe davon aus, dass es volle Budget-Transparenz für getätigte Ausgaben geben wird", sagte Jank. "Bei so weitrechenden Entscheidungen sollte man immer die möglichen Folgen bedenken", schloss die ÖVP-Bildungssprecherin.


 

 Walser unterstützt Vorschlag der Universität Salzburg zum BIFIE
Grüne verlangen Durchführung von TIMSS- und PISA-Vorstudien
Wien (grüne) - "Es ist nicht nachvollziehbar, warum Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek, die anstehenden Testungen nicht über das BIFIE durchführen will", schüttelt Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen, den Kopf: "Das Angebot der Universität Salzburg, die für PISA notwendigen kleineren Feldstudien für das BIFIE zu übernehmen, ist eine sinnvolle und begrüßenswerte Alternative."

"Viele Stimmen auch aus den Koalitionsparteien bestätigen, dass ein Aussteigen aus den PISA-Testungen eine internationale Blamage und zudem sachlich nicht gerechtfertigt ist", sagt Walser und ergänzt: "Die Arbeit der extrem aufwändigen Testungen in den letzten Jahren wären nahezu sinnlos. Es ist inakzeptabel, dass hier langjährig aufgebautes Kapital, von dem wir vor allem zukünftig durch die Ergebnisse aus Langzeitstudien profitieren können, nun handstreichartig vernichtet wird."

Walser fordert die Bildungsministerin auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, um die ordnungsgemäße Durchführung der Tests zu gewährleisten: "Die bisherige Performance des österreichischen Bildungssystems ist nicht so berauschend, dass wir auf Maßnahmen verzichten können, die als Diagnosewerkzeug für die bisherigen Fehlentwicklungen alternativlos sind. Populistische Entscheidungen sind das letzte, das wir jetzt gebrauchen können. Wenn die Bundesministerin wirklich ein besseres Bildungssystem und das Wohl unserer Kinder im Auge hat, dann soll sie auf das Angebot der Universität Salzburg einsteigen", verlangt Walser abschließend.


 

Lugar: Heinisch-Hosek hat keine Ausrede mehr
Wien (str) - "Jetzt hat Ministerin Heinisch-Hosek keinen Grund mehr, die PISA-Tests abzusagen", kommentiert Team Stronach Bildungssprecher Robert Lugar das Angebot der Uni Salzburg, die Tests durchzuführen. Für Lugar ist dieses Angebot perfekt, weil die Uni Salzburg schon bis 2008 die Tests durchgeführt hat. "Wenn Heinisch-Hosek beim Aussetzen der Bildungstests bleibt, sind die Gründe dafür ganz klar: Sie will Geld sparen, weil ihr 60 Millionen Euro fehlen - oder sie will nicht mit einem weiteren negativen Testergebnis als Spiegel verfehlter SPÖ-Schulpolitik konfrontiert werden", so Lugar.


 

Strolz: Schiefe PISA-Optik von Heinisch-Hosek
Bildungssprecher kritisiert die Aussetzung sämtlicher Bildungstests
Wien (neos) - NEOS Bildungssprecher Matthias Strolz kritisiert die Aussetzung sämtlicher Bildungstests durch Bildungsministerin Heinisch-Hosek. Die Suche nach einem Datenleck dürfe nicht als Vorwand genommen werden, um bspw. kritische PISA-Ergebnisse zu verhindern.

"Dass es ein Datenleck gibt, ist bedenklich genug. Die Bildungsministerin muss in ihrer politischen Verantwortung für das BIFIE hier gerade stehen. Trotzdem vermisse ich bisher immer noch klare Konsequenzen. Die Aussetzung von Bildungstests, bei denen unsere SchülerInnen im internationalen Vergleich schwach abschneiden, darf nicht die Lösung sein. Das ist ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver. Hier werden Äpfel mit Birnen vermischt.

Wir wollen in unserem bildungspolitischen Stillstand nicht gestört werden - das ist die Devise der Frau Bildungsministerin. Dazu sagen wir Nein: Wir brauchen die internationale Vergleichbarkeit. Das hilft uns immens, unsere Schwachstellen zu finden, unsere Schlüsse daraus zu ziehen und neue Wege zu entwickeln."


 

 Leitl: Aussetzung der PISA-Testentscheidung muss von Bildungsministerin überdacht werden
Verdacht, dass Datenlücke als Vorwand genommen werde, die Kontrolle von Bildungsstandards abzuwürgen, weil Ergebnisse für Österreich nicht erfreulich sind
Wien (pwk) - Anlässlich der von Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek angekündigten Aussetzung der PISA-Tests betont Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, dass "es eine Blamage ist, dass eine Datenlücke zum Anlass herangezogen wird, um bei den PISA-Tests der OECD auszusteigen." Österreich wäre damit der erste Staat, der nach seiner Erstteilnahme an PISA einen Studiendurchgang auslässt. Dahinter stehe offensichtlich auch das Kalkül, die Kontrolle von Bildungsstandards abzuwürgen, da die PISA-Ergebnisse für Österreich - vornehm ausgedrückt - nicht sonderlich erfreulich waren.

Die geplante Aussetzung der Tests bis zum Jahr 2018 - dem Ende der laufenden Legislaturperiode (!) - erlaube die Frage, so Leitl, ob es wirklich vier Jahre brauche, um die aufgetretene Datenlücke zu schließen. Leitl: "Da kommt in mir der Verdacht auf, dass mit einer Unzulänglichkeit - Datenlücke - eine andere Unzulänglichkeit - schlechte PISA-Ergebnisse für Österreich - verdeckt werden soll. Ich fordere daher die Bildungsministerin auf, ihr Vorhaben zu überdenken und mutig in der Sache und für das Ansehen Österreichs zu entscheiden."

 

 

 

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