Wasserqualität

 

erstellt am
13. 03. 14
11.30 MEZ

Umfassendes Maßnahmenprogramm für gute Badewasserqualität am Neusiedlersee & Zicksee auf Schiene
Eisenstad (blms) - Im Mai wird der jährliche EU-Bericht zur Badegewässerqualität veröffentlicht. Für den Neusiedlersee ist wie gewohnt eine gute Wasserqualität zu erwarten. Lediglich für die Badestelle Podersdorf und den nahen Zicksee wird eine „mangelhafte Wasserqualität“ ausgewiesen werden. Das Land Burgenland reagiert rasch und leitet bereits jetzt ein umfassendes Maßnahmenprogramm ein. „Sauberes Wasser, höchste Gesundheitsstandards und eine unbeschwerte Badesaison 2014 haben für die Landesregierung oberste Priorität“, betonen Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar und der für den Bereich Wasserwirtschaft zuständige Landesrat Andreas Liegenfeld.

Der Neusiedlersee zählt zu den beliebtesten Badegewässern Österreichs und lockt jedes Jahr ca. 450.000 Badegäste aus dem In- und Ausland ins Burgenland. Um eine 1A - Wasserqualität sicherzustellen, wird die Wassergüte der sieben Badestellen am Neusiedlersee sowie des Zicksees während der Badesaison (1. Juni bis 31. August) laufend überprüft.

„Auf Basis der Untersuchungsergebnisse veröffentlicht die Europäische Kommission jedes Jahr einen Bericht über die Qualität der Badegewässer in Österreich und der EU. Die EU-Berichte der letzten Jahre bestätigten an allen Badestellen am Neusiedlersee eine gute bis ausgezeichnete Wasserqualität. Bis auf vereinzelte, temporäre Ausnahmen wurden keine Grenzwerte überschritten“, so Landesrat Andreas Liegenfeld.

Neue Berechnungsmethode führt zu negativer Beurteilung
Der im Mai neu veröffentlichte EU-Badegewässerbericht stuft die Wasserqualität der beiden Badestellen Podersdorf und Zicksee für die Saison 2013 als mangelhaft ein. „Der Grund hierfür liegt in einer neuen Berechnungsmethode, der sogenannten Perzentilmethode, die alle Messwerte im Zeitraum von vier Jahren einbezieht“, erklärt WHR Mag. Herbert Szinovatz, Leiter des Hauptreferates Gewässeraufsicht und Gewässerentwicklung am Amt der Burgenländischen Landesregierung.

Im Falle der Badestelle Podersdorf sind zwei punktuelle Grenzwertüberschreitungen im Jahr 2010 und 2013 ausschlaggebend, obwohl jeweils eine sofortige Nachuntersuchung das negative Ergebnis nicht bestätigen konnte. Beim Zicksee wiederum wurden in den Jahren 2010, 2011 und 2012 die Grenzwerte insgesamt fünfmal überschritten. Bereits 2011 wurden die ersten Maßnahmen gesetzt und 2013 kam es zu keinen weiteren Grenzwertüberschreitungen.
Die Bewertung der Badewasser-Qualität erfolgt dabei über die Untersuchung der beiden Verschmutzungsindikatoren, Escherichia coli und Enterokokken, die beide an sich harmlose Darmbakterien darstellen. Im Rahmen der Vierjahres-Einstufung der Badegewässer werden bei der statistischen Berechnung weitere „Sicherheitszuschläge“ eingerechnet. Die auf diese Weise berechneten Vorsorgewerte greifen bereits, bevor es zu einer Gefährdung der menschlichen Gesundheit kommen kann.

Untersuchungen und Sofortmaßnahmen für 2014
Dennoch nehme das Land Burgenland diese „mangelhafte Einstufung“ sehr ernst, betont Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar. „Oberste Priorität hat dabei die Gesundheit und die Sicherheit der Badegäste. Bereits Anfang Februar wurde ein Maßnahmenprogramm gestartet, um eine bessere Wasserqualität bis zur nächsten Badesaison zu garantieren.“

Die Eckpunkte des Programms:

  • Um die Ursachen der lokalen Verschmutzung restlos zu klären, wurden umfangreiche Untersuchungen in Zusammenarbeit mit dem Interuniversitären Zentrum Wasser und Gesundheit (eine Kooperation der Technischen Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien) gestartet.
  • Durch die Verdoppelung der Probeentnahmen (alle 14 Tage) wird ein lückenloses Monitoring der Wasserqualität erreicht.
  • Für potentielle Verursacher werden Sofort-Maßnahmen gesetzt. So wird beispielsweise die Kläranlage in Podersdorf mit einer neuen UV-Entkeimungsanlage auf den letzten Stand der Technik gebracht. Sie wird Anfang April in Betrieb genommen.
  • Die Bevölkerung und die Badegäste werden im Internet sowie in den Schaukästen der Badeanstalten laufend über die Situation informiert.

Bereits im Mai wird das Bundesministerium für Gesundheit die Effektivität der neuen Maßnahmen überprüfen. Danach wird aus heutiger Sicht die gute Wasserqualität bestätigt werden und einer unbeschwerten Badesaison 2014 steht dann nichts mehr im Wege.

Mehr Information zur Badegewässerqualität und über aktuelle Messwerte hier >

 

 

 

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