Kirchliche Organisationen starten Bildungsoffensive zum Weltkriegsgedenken.
Wien (edw) - Das Katholische Bildungswerk Wien und der Katholische Akademiker/innenverband der Erzdiözese
Wien setzen unter dem Titel „Am Jahrhundert lernen“ einen Themenschwerpunkt zum Gedenken an die Ereignisse vor
100 Jahren, den Ausbruch des Ersten Weltkrieges. „Es ist nicht nur die Aufgabe von Militärhistorikern und
Politikwissenschaftler an dieses Ereignis vor 100 Jahren zu erinnern“, betont Gottfried Riegler-Cech vom Akademiker/innenverband.
In den umfangreichen Veranstaltungsprogrammen bieten der Verband und das Katholische Bildungswerk zeitgeschichtliche,
literaturwissenschaftliche, und theologisch-philosophische Zugängen zum Thema.
Symposium: „Gott erhalte. Gott beschütze“
Als Auftakt findet am Freitag, 4. April 2014, in der Donaucitykirche (22., Donaucitystraße 2) das Symposium
„Gott erhalte. Gott beschütze“ statt. „TheologInnen, HistorikerInnen und BesucherInnen werden sich mit der
Rolle der Kirche und der Gläubigen zur Zeit des Ersten Weltkriegs beschäftigen“, so Georg Radlmair, Direktor
des Katholischen Bildungswerkes.
Diese Veranstaltung ist eine Kooperation: Katholisches Bildungswerk Wien, Katholisches Bildungswerk Eisenstadt,
Institut für Religion und Frieden, Kirchliches Bibliothekswerk Wien, Katholischer Akademikerverband Wien,
Bildungshaus Schloss Großrußbach, Bildungszentrum St. Bernhard.
Ziel ist es, über die politischen Umstände und den kriegsgeschichtlichen Ereignissen hinaus ein Stimmungsbild
der Bevölkerung am Vorabend des Ausbruchs dieses Krieges zu zeichnen. Gefragt wird nach den überlieferten
Glaubenshaltungen und dem Sittenbild dieser Zeit. Am Beispiel von Karl Kraus oder Robert Musil etwa wird deutlich,
dass sich die Bevölkerung in einer veritablen Krisensituation befunden hat: hin- und hergerissen zwischen
dem aufkommenden Nationalismus und den Ängsten vor dem Untergang der Monarchie, zwischen dem Festhalten tradierter
religiöser, kultureller und politischer Wertvorstellung und der Sehnsucht diese zu überwinden.
Vortragsreihe: „Zeitenwende 1914“
Bis Ende Juni lädt die fünfteilige Vortragsreihe „Zeitenwende 1914“ u.a. mit Manfried Rauchensteiner
und dem Germanisten Roland Innerhofer zu einer vertiefenden Auseinandersetzung mit dieser Zeit ein. Einen speziellen
Aspekt bietet eine Exkursion zur Ausstellung „Jüdisches Leben und Sterben im Ersten Weltkrieg“ ins Jüdische
Museum Wien.
Informationen: http://www.kav-wien.at/archiv/item/256-zeitenwende-1914
Pfarrveranstaltungen
In den pfarrlichen Bildungswerken im Bereich der Erzdiözese Wien werden unterschiedliche Veranstaltungen vom
Vortrag über Workshops angeboten. Ziel ist es sich mit dem Gedenken aber auch dem Lernen aus diesem jahrhundertprägenden
Ereignis auseinanderzusetzen.
|