LH Pröll: "Größte Ausstellung im Zusammenhang
mit dem Ersten Weltkrieg"
St. Pölten (nlk) - Das Land Niederösterreich nimmt das Gedenkjahr 1914-2014 zum Anlass, einen
Schwerpunkt auf die Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges zu setzen. Drehscheibe der Forschungs-, Vermittlungs-
und Publikationsprojekte rund um die so genannte "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" ist die Schallaburg,
die vom 29. März bis 9. November dieses Jahres in Kooperation mit dem Schloss Artstetten und dem Heeresgeschichtlichen
Museum Wien die Ausstellung "Jubel und Elend. Leben mit dem Großen Krieg 1914-1918" präsentieren
wird. Am 11.03. informierten Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, der Geschäftsführer der Schallaburg
Kurt Farasin, Dr. Christian Rapp vom wissenschaftlichen Team der Ausstellung sowie der Leiter der Kulturabteilung
des Landes Niederösterreich, Mag. Hermann Dikowitsch, über die Ausstellung.
Die Ausstellung auf der Schallaburg sei "die größte Ausstellung, die es jemals im Zusammenhang
mit dem Ersten Weltkrieg gegeben hat", rund 1.000 Exponate von rund 140 nationalen und internationalen Leihgebern
seien zu sehen, so Landeshauptmann Pröll in seiner Stellungnahme. Im Zuge der Sammelaktion seien rund 4.500
Objekte angeboten worden, eine Auswahl davon werde auf der Schallaburg präsentiert.
Das Bundesland Niederösterreich habe zum Ersten Weltkrieg nicht nur zahlreiche historische Anknüpfungspunkte
wie etwa das Schloss Artstetten, sondern empfinde auch "einen zeitgeschichtlichen Auftrag" im Zusammenhang
mit dieser Ausstellung, betonte Pröll: "Wir wollen die erlebte Geschichte von vielen Zeitzeugen wachrufen
und der jungen Generation die Chance geben, Geschichte erleben zu können." Daher wolle man mit dieser
Ausstellung "die Bevölkerung auf breitester Ebene interessieren" sowie "über menschliche
Schicksale und historische Zusammenhänge informieren", sagte der Landeshauptmann, der auch auf die "europapolitische
Dimension" dieser Ausstellung hinwies: "Erst 75 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges fand Europa
wieder zusammen. Mit dem Fall des Eisernen Vorhanges vor 25 Jahren war eine vollkommen neue europäische Perspektive
verbunden". Die Ausstellung auf der Schallaburg solle daher auch "das europäische Friedensprojekt
stärken", so Pröll.
Das Jahr 2014 sei auch für die Schallaburg selbst ein besonderes Jahr, weil die Schallaburg seit nunmehr 40
Jahren "als Ausstellungsort ein wichtiger kultureller Fixpunkt" sei, informierte der Landeshauptmann:
"Wir erwarten im Rahmen der diesjährigen Ausstellung den fünfmillionsten Besucher auf der Schallaburg."
Ausstellungen seien heutzutage "Begegnungsorte und Orte der Auseinandersetzung mit einem Thema", meinte
Geschäftsführer Kurt Farasin in seinen Ausführungen. "Die 4.500 Objekte der Sammelaktion bedeuten,
dass sich rund 10.000 Menschen bei der Suche nach diesen Objekten intensiv mit dem Erinnern an diese Zeit auseinander
gesetzt haben", so Farasin, der u. a. auch auf Kooperationen mit dem Filmarchiv Austria und den Sommerspielen
Melk verwies.
Dr. Christian Rapp betonte, es sei "das erste Mal, dass man sich in Österreich mit dem Ersten Weltkrieg
in dieser Breite auseinandersetzt". Man habe persönliche Objekte zur Verfügung gestellt bekommen,
"die bisher nicht in öffentlichen Einrichtungen gesammelt" worden seien, informierte Rapp.
Mag. Hermann Dikowitsch berichtete schließlich über weitere Aktivitäten, etwa zum Gedenken an Bertha
von Suttner, der u. a. in Zusammenarbeit mit "Allegro Vivo" ein Kompositionspreis gewidmet wird. Der
Ausstellungsreigen sei groß, so Dikowitsch: "Rund um die Schallaburg finden zig-weitere Ausstellungen
im ganzen Land statt." So zum Beispiel in Artstetten, im Karikaturmuseum Krems oder auch im Krahuletz-Museum
in Eggenburg.
Die Ausstellung "Jubel und Elend. Leben mit dem Großen Krieg 1914-1918" wird von 29. März
bis 9. November zu sehen sein. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9 bis 17 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertag
9 bis 18 Uhr. Erwachsene zahlen 10 Euro Eintritt, Schülerinnen und Schüler 3,50 Euro. Kombikarten gibt
es mit dem Stift Melk, dem Schloss Artstetten sowie dem Heeresgeschichtlichen Museum Wien. Eine Kulturpartnerschaft
besteht mit den Sommerspielen Melk, bei Vorlage des Ausstellungstickets gibt es 15 Prozent Ermäßigung
für das Theaterstück "Metropolis".
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