EU-Sozialminister diskutieren Strategien zur Armutsbekämpfung
Brüssel/Wien (bmask) - In Europa nimmt die Armut zu. Nach den neuesten Zahlen, die die EU Kommission
vorgelegt hat, sind 124,5 Millionen Europäer als armutsgefährdet und sozial ausgegrenzt einzustufen.
In Österreich ist die Situation stabil geblieben, aber in der Mehrheit der Mitgliedstaaten hat sich - bedingt
durch die Finanzkrise - die Situation deutlich verschärft. Während die Wirtschaft gewachsen ist und Vermögen
insgesamt zugenommen haben, ist die soziale Ungleichheit in Europa gestiegen. Die EU-Sozial- und Beschäftigungsminister
wollen daher bei ihrem Treffen in Brüssel (10.03.) neue Schwerpunkte setzen. "Österreich hat gezeigt,
dass die Politik Gestaltungsspielräume nutzen kann. Auch in anderen Staaten wird es jetzt zunehmend wichtig
werden, nicht nur die Budgets zu konsolidieren, sondern Maßnahmen zur Stärkung der Kaufkraft und Entlastung
der Löhne zu setzen. Die Umsetzung der Ausbildungsgarantie für Jugendliche und wirksame europäische
Maßnahmen gegen Lohn- und Sozialdumping sind dabei von großer Bedeutung", erklärt Österreichs
Sozialminister Rudolf Hundstorfer am Rande des Treffens der Sozial- und Beschäftigungsminister in Brüssel.
Die Einigung mit dem Europaparlament zur Durchsetzungsrichtlinie bei der Entsendung von ArbeitnehmerInnen sei ein
wichtiger Meilenstein bei der Durchsetzung sozialer Mindeststandards, den Österreich sehr begrüße,
so Hundstorfer.
Treffen mit Nahles und Marksova
Am Rande der Ratstagung ist Hundstorfer mit seinen Kolleginnen aus Deutschland, Andrea Nahles, und der Tschechischen
Republik, Michaela Marksová, zusammengetroffen. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Vertiefung der
Kooperation in den Bereichen Arbeitsmarkt und Pensionen.
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