Der Lodenstoff feiert wieder fröhliche Urständ

 

erstellt am
24. 03. 14
11.30 MEZ

Hollenstein an der Ybbs (nöwpd) - Einer der letzten vier Lodenerzeugerbetriebe Österreichs hat seinen Sitz in Hollenstein an der Ybbs. Die Firma Loden Landl, die 1949 von Karl Landl gegründet und vor 33 Jahren von seinen Söhnen Karl und Herbert übernommen wurde, produziert jährlich rund 400 Meter Loden. Neben Jagd- und Sicherheitsbekleidung, Trachten- und Kommunalbekleidung fertigt sie auch Naturbettwaren. Der kleine feine Betrieb, dem eine Schneiderei angeschlossen ist, beschäftigt derzeit fünf Mitarbeiter.

Um Loden zu erzeugen, sind es an die 20 Arbeitsschritte erforderlich, wie Herbert Landl dem NÖ Wirtschaftspressedienst verrät. Dazu benötigt man als Rohstoff Schafschurwolle, die das Unternehmen zu 80 Prozent aus Österreich sowie zu 20 Prozent aus Neuseeland und Australien bezieht. Aus den Wollflocken wird zuerst in der Spinnerei ein Garn gesponnen, dieses dann verwebt und schließlich gewalkt. "Dieser Arbeitsvorgang ergibt die speziellen Charakteristika, die dem Loden seine angenehme Trageeigenschaften verleihen", sagt Landl. Nach der Endausfertigung in der sogenannten Appretur, der Dampfbehandlung, kommt der fertige Lodenstoff in die Schneiderei, wo er in Konfektion und manchmal auch nach Maß zu fertigen Kleidungsstücken verarbeitet wird.

Vorteile hat der Loden mehrere. Er ist ein nachwachsender Rohstoff, der bis zu 33 Prozent des Eigengewichts Feuchtigkeit aufnehmen kann. Zudem ist er atmungsaktiv, schmutzabweisend, minimal elektrostatisch und leise. "Diese Eigenschaft ist besonders für die Jagdbekleidung wichtig", betont Herbert Landl.

Die Erzeugnisse des Unternehmens kann man direkt in Hollenstein beziehen. Viele Kunden bestellen aber schon übers Internet. "Werbung machen wir kaum, weil wir meist durch Mundpropaganda weiterempfohlen werden", sagt Landl. Vor allem wenn Trachtenbekleidung gewünscht wird, ist Loden wieder sehr gefragt. Auch Prominente besitzen Loden von Landl, wie etwa Schauspieler, Handballtrainer, Radiomoderatoren oder Skitrainer. Der Hauptteil der Kunden kommt aus Österreich, über Bestellungen hat Landl aber schon in alle Kontinente geliefert.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.lodenlandl.at

 

 

 

 

 

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