Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien
 an Alfred Mühlhauser

 

erstellt am
24. 03. 14
11.30 MEZ

Wien (rk) - Die Dritte Präsidentin des Wiener Landtags, Marianne Klicka, überreichte vergangenen am 20.03. im Wappensaal des Wiener Rathauses Alfred Mühlhauser, Obmann und Kommandant des Deutschmeister Schützenkorps, das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien. "Heute wird eine Persönlichkeit ausgezeichnet, die sich bereits seit einigen Jahrzehnten als historisch interessierter Wiener sehr engagiert für die Pflege von militärischem Brauchtum einsetzt. Tradition ist etwas, das übernommen und persönlich weitergegeben wird. Vieles kann aus der Geschichte gelernt werden. Daher ist Geschichte mehr als eine Wissenschaft. Nicht nur Daten und Ereignisse werden aufgezählt, nein sie befasst sich auch mit den Menschen und deren Motiven für ihr Engagement. So können alle Generationen gemeinsam aus dem Vergangenen schöpfen und das gewonnene Wissen in der Gegenwart nutzen", so Klicka in ihrer Ansprache.

Alfred Mühlhauser wurde am 29. Dezember 1946 in Wien geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule absolvierte er eine Lehrausbildung zum Großhandelskaufmann, die er 1965 erfolgreich abschloss. Nach dem Präsenzdienst in Wien folgte 1966 die Anstellung als kaufmännischer Angestellter in einer Mineralölfirma. 1971 wechselte er zum Bundestheaterverband - heute Bundestheater Holding - für den er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2006 tätig war. Seit 16 Jahren übt er die Funktion eines Obmanns und Kommandanten des Traditionsvereins Deutschmeister Schützenkorps aus. Seit 1998 ist er im Vorstand des Deutschmeisterbundes, im Dachverband aller Deutschmeistervereine im In- und Ausland. Bei zahlreichen historischen Veranstaltungen im In- und Ausland ist Alfred Mühlhauser mit seinem Korps stets vertreten, um die Tradition der Deutschmeister darzustellen und somit das Andenken an das militärische Brauchtum des Wiener Hausregiments - des K. u. k. Infanterieregiments Nr. 4 Hoch- und Deutschmeister zu wahren.

Das Deutschmeister Schützenkorps
Das Deutschmeister Schützenkorps wurde 1897 zur Unterstützung des Wiener Hausregiments "Hoch- und Deutschmeister" gegründet. Die Vereinigung stand all jenen Männern offen, die an den Deutschmeistern Interesse hatten, aber nicht im Regiment dienten. Das Protektorat über das Korps übernahm der letzte Hoch- und Deutschmeister des Deutschen Ritterordens Erzherzog Eugen. Seine Schwester stiftete 1899 eine Fahne, deren originalgetreues Duplikat sich noch heute im Besitz des Korps befindet. 1911 erhielt das Deutschmeister Schützenkorps die Erlaubnis, den kaiserlichen Reichsadler und scharfe Waffen zu führen. Es sah in der Folge seine Aufgaben in der Traditionspflege, in der Ausbildung noch nicht eingerückter oder für den Wehrdienst untauglicher Männer auf militärischer Ebene und im scharfen Schuss. Während des 1. Weltkriegs dienten viele Männer an der Front, nicht wehrpflichtige Korpsmitglieder versahen Wachtdienste in Ministerien, in Gefangenenlagern und bei Truppentransporten. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde das Deutschmeister Schützenkorps im Februar 1939 verboten und somit aufgelöst. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Deutschmeister Schützenkorps als Sportschützenverein wieder gegründet, aber auch der Verein Altes Deutschmeister Schützenkorps mit dem Ziel der Traditionspflege. Erst 1986 kam es wieder zu einer Fusion der beiden Vereine zum heutigen Deutschmeister Schützenkorps.

 

 

 

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