Interaktive Ausstellung macht „Mehrsprachigkeit“ sichtbar, hörbar und erlebbar
Innsbruck (lk) - „Zwar scheiterte der alttestamentarische Turmbau zu Babel aufgrund der Sprachverwirrung,
die Gott dem Volk geschickt hatte, um es nicht überheblich werden zu lassen – inzwischen ist Mehrsprachigkeit
aber ein Gewinn für jede Gesellschaft“, stellt Integrationslandesrätin Christine Baur anlässlich
der Präsentation der Ausstellung „land.schafft.sprache – tirol ist mehrsprachig“ fest. Diese führt erstmals
durch die Tiroler Sprachenlandschaft und ermöglicht einen Blick auf die Sprachenvielfalt des Landes.
Die Ausstellung basiert auf einer Kooperation zwischen der Universität Innsbruck (DyME – Dynamics of Multilingualism
with English), dem Land Tirol (JUFF- Integration) und der Stadt Innsbruck (Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration).
Entwickelt wurde eine interaktive Ausstellung, die „Mehrsprachigkeit“ sichtbar, hörbar und erlebbar macht
und in all ihrem Facettenreichtum präsentiert. Für das Ausstellungsdesign zeichnen ein professionelles
Architektenteam der Universität Innsbruck (Institut für Experimentelle Architektur, Hochbau) sowie Architekturstudierende
verantwortlich.
Mehrsprachigkeit wichtig für Integrationsarbeit
„Allein in Innsbruck werden mehr als 140 Sprachen gesprochen“, zeigt Stadtrat Gerhard Fritz auf. „Mehrsprachigkeit
ist aus unserem Tiroler Alltag daher nicht mehr weg zu denken“. Auch Migration und Globalisierung haben zur Vielfalt
in Tirol in vielerlei Hinsicht beigetragen. „Mehrsprachigkeit hat vor diesem Hintergrund auch für die Integrationsarbeit
große Bedeutung“, ergänzt Baur. Viele Informationen des Landes Tirol sind – gerade auch im Zuständigkeitsbereich
der Soziallandesrätin – daher auch in mehreren Sprachen verfügbar.
Neben dem speziellen Fokus auf die Landeshauptstadt beleuchtet die Ausstellung generelle Aspekte von Sprache und
Mehrsprachigkeit. „Die Ausstellung ist nicht nur inhaltlich beachtlich, sondern präsentiert auch das Ergebnis
einer intensiven Zusammenarbeit von Studierenden unserer Universität in einem fakultätenübergreifenden
Projekt“, betont Roland Psenner, Vizerektor der Universität Innsbruck. „Ziel ist, den aktuellen Stand der
Mehrsprachigkeitsforschung widerzuspiegeln und Mehrsprachigkeit in all ihren Facetten auf demografischer, ökonomischer,
ethno-kultureller ebenso wie sozialer und individueller Ebene zu dokumentieren“, erläutert Ulrike Jessner
Schmid, Universitätsprofessorin für angewandte Sprachwissenschaft und Leiterin der Forschungsgruppe DyME.
Altersgerechte Vermittlung und abwechslungsreiches Rahmenprogramm
Geführte Rundgänge ermöglichen eine intensivere Auseinandersetzung mit den Inhalten der Ausstellung.
Für Schülerinnen und Schüler aller Schulstufen sowie für Kindergartenkinder werden eigene altersgerechte
Programme angeboten. Die Eröffnung findet am 21. März ab 20 Uhr mit einem mehrsprachigen Fest in der
Bäckerei statt.
In Zusammenhang mit der Ausstellung organisiert die Universität am Donnerstag, 27. März das internationale
Symposium „Mehrsprachigkeit als Chance. Theorie & Praxis“, wobei das Hauptaugenmerk auf der Verbindung zwischen
Forschung und pädagogischer Praxis in Tirol liegt.
Die Ausstellung „land.schafft.sprache – tirol ist mehrsprachig“ ist vom 21. März bis 16. Mai 2014 im Barockkeller
der Kaiserlichen Hofburg in Innsbruck täglich von 9 bis 17 Uhr und am Mittwoch bis 19 Uhr zu besichtigen.
Der Eintritt ist frei. Führungen werden nach Vereinbarung durchgeführt, jeden Mittwoch um 17 Uhr wird
eine offene Führung angeboten.
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