Eröffnung in der Shedhalle des Landesmuseums am 28.03.
St. Pölten (nlk) - Am 28.03. wird um 19 Uhr in der Shedhalle des Landesmuseums Niederösterreich
in St. Pölten die Ausstellung "Selbstverständlich" eröffnet, mit der "Zeit Kunst
Niederösterreich" die erste umfangreiche Retrospektive des 1938 in Wien geborenen Künstlers Hermann
J. Painitz zeigt. Die Ausstellung der Landesgalerie vermittelt anhand der wichtigsten Werkgruppen von den 1960er-Jahren
bis in die Gegenwart die Besonderheit seines ebenso vielseitigen wie konsequenten Oeuvres, das einem analytisch-formalistischen
Gestalten verpflichtet ist.
Standen am Beginn von Painitz' künstlerischem Schaffen in den 1960er-Jahren zunächst Bilder und Plastiken,
die sich, auf Zahlenreihen und gleichförmigen, farbigen Elementen basierend, mit Themen wie Serie, Rhythmus
und Reihe beschäftigen, so waren dann seine ab den 1970er-Jahren entstandenen "Statistischen Portraits"
von Otto Neuraths "Wiener Methode der Bildstatistik" beeinflusst. Das führte ihn schließlich
zu den "gegenständlichen" Alphabeten, bei denen Buchstaben durch bestimmte Gegenstände ersetzt
werden, wie z. B. in seinem "Brotalphabet" aus dem Jahr 1975, bei dem jeder Buchstabe jeweils einem Gebäck
von spezifischer Form entspricht.
Sein Schaffen beschränkt sich aber nicht allein auf die bildnerische Tätigkeit, sondern beinhaltet auch
zahlreiche theoretische Texte, wie etwa dadaistisch anmutende Manifeste, serielle Gedichte oder Ausstellungskonzeptionen,
die er insbesondere in seiner Funktion als Präsident der Wiener Secession in den Jahren 1977 bis 1983 erarbeitet
hat. Dementsprechend berücksichtigt der von Alexandra Schantl kuratierte repräsentative Überblick
über Painitz' Schaffen mit besonderem Fokus auf das Werk der 1960er- und 1970er-Jahre auch diese Manifeste
sowie nicht realisierte Bildkonzepte und Entwürfe für Arbeiten im öffentlichen Raum.
Ausstellungsdauer: bis 24. August
|