Wirtschaftsdelegierter Schierer: Hohe Investitionen der Hongkonger Regierung in Bildung bringt
viele Chancen für österreichische Anbieter
Hongkong/Wien (pwk) - Vergangene Woche veranstaltete das AußenwirtschaftsCenter Hongkong der Aussenwirtschaft
Austria im Rahmen der Internationalisierungsoffensive go-international des Wirtschaftsministeriums und der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ) den vierten regionalen Austria Show Case zum Thema „Bildungsexporte nach China“ in Hongkong.
15 österreichische Bildungsanbieter präsentierten ihre Angebote auf Networking-Events den über 200
Teilnehmern. Unter anderem waren der Hongkonger Bildungsminister Eddie Ng sowie Rektoren der 18 Top-Universitäten
Hongkongs - von denen zwei unter den Top 30 weltweit sind – anwesend. Zusätzlich fand ein Austria Show Case
mit über 480 vorarrangierten Interviews und Aufnahmegesprächen für Studenten und Bildungskonsulenten
und weiters ein zweitägiger österreichischer Gruppenstand auf der größten asiatischen Bildungsmesse
EHEF (European Higher Education Fair) statt.
„Hongkong, mit sieben Millionen Einwohnern – einer der höchsten Bevölkerungsdichten der Welt – , ist
einer der dynamischsten Orte der Welt und seit 20 Jahren die liberalste Marktwirtschaft weltweit sowie der Finanzplatz
Nummer eins, wenn es um sogenannte IPOs, also Börsen-Notierungen, geht“, betont Christian Schierer, österreichischer
Wirtschaftsdelegierter in Hongkong. Nur wenige Länder haben ein höheres Wirtschaftswachstum weltweit
und in keinem Land steigen Österreichs Exporte massiver. Schierer: „Hongkong ist, wenn es ums big business
und um Geld geht, die Region der Superlative. 220 österreichische Firmen sind bereits vor Ort. Hier lebt auch
mit über 700 Personen die größte österreichische Auslandsösterreicher-Gemeinde in Asien.“
Österreich exportiert rund eine halbe Milliarde Euro an Waren nach Hongkong und erwirtschaftet den höchsten
Handelsbilanz-Überschuss in Fernost. Hinzu kommt, dass knapp 30% der gesamten österreichischen Exporte
nach China über Hongkong abgewickelt werden. Der stetig steigende Wert an Dienstleistungsexporten ist in dieser
Statistik noch nicht enthalten und beträgt weitere 100 Mio. Euro.
Die lokale Regierung investiert massiv und strategisch - vor allem in Bildung. „Das ergibt eine Unzahl an Chancen
für österreichische Bildungsanbieter - vom Kindergarten über vocational training bis zur tertiären
Bildung. Wir zeigen österreichischen Unternehmen, wie sie an Kunden herankommen und wie sie hier erfolgreich
einsteigen“, so Schierer. Es sind vor allem Eltern, die hier bereits ab dem Kindergarten-Alter unvorstellbare Summen
in Ausbildung und Nachhilfe investieren. Der soziale Ausbildungs-Druck ist enorm. Man nimmt hier allerdings keinen
Nachhilfelehrer, um sich vom 5er auf den 4er zu verbessern, sondern um vom 2er auf den 1er, besser noch auf 1+
zu kommen. Schierer: „Genau hier, an dieser Bereitschaft in Bildung zu investieren, haken wir ein. Wir sind davon
überzeugt, dass Österreich an diesem Bildungs-Kuchen mitnaschen muss.“
Die Ausgaben Hongkongs für Bildung sind gemessen am BIP mit 3,2% (2007/08) bzw. 3,8% (im Jahr 2012/13) leicht
gestiegen und betrugen 2012/13 ca. 7,3 Mrd. Euro. Für die folgenden Budgetjahre ist mit einem weiteren Anstieg
zu rechnen. Diese Ausgaben und Entwicklungen haben dazu geführt, dass Hongkong eines der besten Bildungssysteme
der Welt aufweist und in Folge auch einen essentiellen Markt mit großen Chancen und Möglichkeiten für
österreichische Unternehmen und Institutionen darstellt. Zudem wird mit österreichischen Tätigkeiten
in Hongkongs Bildungssektor auch gleichzeitig eine Tür zu vielen anderen asiatischen Ländern und deren
Ökonomien geöffnet. Hongkong gilt nach wie vor als eine der wichtigsten Drehscheiben für wirtschaftliche
Beziehungen nach China bzw. Asien.
„Der Bildungsbereich in Hongkong stellt somit einen äußerst erfolgversprechenden Markt für österreichische
Institutionen dar. Dies betrifft einerseits den Import von Bildung, also das Rekrutieren ausländischer Studenten
nach Österreich sowie das Know-how, das für die Etablierung Österreichs als internationaler Bildungsstandort
essentiell ist. Es betrifft andererseits aber auch den Export, also die Bereicherung der Bildungsinstitutionen
in Hongkong durch österreichisches Know-how und österreichische Ressourcen“, so Schierer abschließend.
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