Brüssel (europarl) - Vor mehr als 2000 Jahren wurden wissenschaftliche Mittel entwickelt, um die Existenz
von Atomen nachzuweisen. Über deren Existenz sponnen schon die Griechen in der Antike Theorien. Auch ihre
Nachfahren sind führend in der naturwissenschaftlichen Forschung. Das zeigt das Nestor-Projekt in Pylos im
Südwesten von Griechenland. Im Rahmen des Projekts wird ein Unterwasser-Teleskop für den Grund des Mittelmeers
entwickelt.
Neutrinos seien die kleinsten Teilchen, die sich ein Mensch vorstellen könne, erklärt der Physiker Frederick
Reines. Sie transportieren außerordentlich wertvolle Informationen von weit entfernten astrophysikalischen
Quellen und bewegen sich in Lichtgeschwindigkeit ohne von Magnetfeldern abgelenkt zu werden. Mehr über Neutrinos
zu wissen, bedeutet deshalb mehr darüber zu erfahren, wie das Universum entstanden ist und wie es heute funktioniert.
Neutrinos exakt zu verfolgen, ist eine Herausforderung. Durch Kosmische Lichtstrahlen, die auf die Erdoberfläche
treffen, kann die Verfolgung gestört werden. Diese Lichtstrahlen können vermieden werden, wenn ein Teleskop
unter der Wasseroberfläche sie entdeckt.
Nestor wird wahrscheinlich durch Horizont 2020 unterstützt
Aus diesem Grund wurde Nestor entwickelt. Das Wort steht für "Neutrino Extended Submarine Telescope
with Oceanographic Research". Außerdem war Nestor auch der Name des Herrschers von Pylos in der griechischen
Mythologie. Sobald die Entwicklung von Nestor abgeschlossen ist, wird es in 5.200 Metern Tiefe auf dem Grund des
Mittelmeers, 30 Kilometer vom peloponnesischen Festland aufgesetzt.
Unterstützt wird es mit großer Wahrscheinlichkeit vom EU-Förderprogramm für Innovationen und
Wissenschaft Horizont 2020. Mit dem Programm werden zwischen 2014 und 2020 Projekte in den Bereichen Wissenschaft,
Innovation und Technologie in den Mitgliedstaaten mit 80 Milliarden Euro gefördert.
Pylos wird attraktiver für Unternehmen
Der ausgezeichnete Physiker Giorgos Stavropoulos des Instituts für Nuklear - und Partikelphysik (INPP) ist
verantwortlich für Nestor. "Die EU hat sehr gute technologische Möglichkeiten und kann seine hochqualifizierten
Naturwissenschaftler bei diesem Projekt zeigen", sagt Stavropoulos. Nestor könne auch gebraucht werden,
um seismologische, ozeanographische und andere Umweltdaten aufzunehmen.
Pylos profitiert auch bei anderen Infrastrukturprojekten von der EU zum Beispiel durch die Förderung durch
den EU-Strukturfonds oder durch das Europäische Strategieforum für Wissenschaftsinfrastruktur. Dadurch
wird Pylos attraktiver für Unternehmen.
In einem Land, das sich aus der Wirtschaftskrise kämpft, ist dieses Experiment eine gute Möglichkeit,
sich weiterzuentwickeln.
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