Kärntens Unternehmen investieren 424 Mio. EUR und erhalten 50 Mio. EUR an Förderungen
Klagenfurt (kwf) - 424,1 Mio. EUR (+ 8 % gegenüber der Vergleichsperiode Ø 2009-2012) beträgt
das Investitionsvolumen, das durch die 648 vom KWF geförderten Projekte der Kärntner Unternehmen ausgelöst
wird. 49,6 Mio. EUR (+ 9 %) an Förderbarwert* wurden genehmigt, 14.617 bestehende Arbeitsplätze werden
dadurch abgesichert und 1.640 planen die Unternehmen im Zuge ihrer Investitionsprojekte zu schaffen.
Mit 437 Förderfällen entfielen über zwei Drittel aller Förderfälle auf das Geschäftsfeld
"Beratung und Basisförderung", das nach dem Auslaufen der Konjunkturpakete mit insgesamt 3,5 Mio.
EUR an Förderungen deutlich weniger Mittel binden konnte. Gemessen am Förderbarwert und getragen durch
zwei Großprojekte war das Geschäftsfeld "Technologiefonds Kärnten" mit 27,0 Mio. EUR
die dominierende Förderschiene des KWF. Auch das Geschäftsfeld "Infrastruktur und Regionalentwicklung"
spielte mit 13,6 Mio. EUR eine zentrale Rolle im Fördergeschehen. Das Geschäftsfeld "Unternehmensgründung
und Betriebsansiedlung" lag mit einer Summe von 4,5 Mio. EUR an Förderungen in etwa im langjährigen
Vergleich. Auf das Geschäftsfeld "Restrukturierung und Rettungsbeihilfen" entfielen mit sechs Fällen
2 % der Fördermittel (1,0 Mio. EUR).
Entsprechend der Kärntner Wirtschaftsstruktur richtet sich das Förderangebot des KWF primär an Kleinst-,
Klein- und Mittelunternehmen (KMU). 599 Förderfälle (92 %) entfielen 2013 auf diese Unternehmenskategorie,
die mit 17,7 Mio. EUR knapp die Hälfte des Förderbarwerts - bezogen auf Einzelunternehmen** - binden
konnte. Bedingt durch zwei Großprojekte mit einem Barwert von insgesamt 20,2 Mio. EUR (u. a. "Lakeside
Park 2.0") wurden im abgelaufenen Jahr Großunternehmen und der Bereich "Sonstige" überdurchschnittlich
stark gefördert. Es wurden 13 Großunternehmen mit insgesamt 18,7 Mio. EUR unterstützt. Umgerechnet
beträgt die Förderung je Arbeitsplatz bei Großunternehmen 2.656,- EUR (bei Kleinst- 3.819,- EUR,
bei Klein- 4.957,- EUR und bei Mittelunternehmen 934 EUR).
Sektoral konnten Kärntens Industriebetriebe, die in 56 Fällen mit 310 Mio. EUR für knapp drei Viertel
des Investitionsvolumens sorgten, 54 % der Fördermittel (26,7 Mio. EUR) binden. Der Sektor "Sonstige",
unter dem das Projekt "Lakeside Park 2.0" fällt, konnte in 157 Fällen 32 % der Mittel (16,0
Mio. EUR) beanspruchen, gefolgt vom Gewerbe (259 Fälle | 4,4 Mio. EUR bzw. 9 % der Mittel) und dem 2013 -
bedingt durch das Auslaufen der Tourismus-Qualitätsoffensive im Jahr 2012 - schwächeren Bereich Tourismus
(128 Fälle | 2,0 Mio. EUR bzw. 4 %). Auf den Handel entfielen in 48 Fällen 0,4 Mio. EUR bzw. knapp 1
% der Fördermittel.
Über den im Jahr 1999 beim KWF eingerichteten "Technologiefonds Kärnten" wurden seit seinem
Bestehen rund 254 Mio. EUR in die Entwicklung Kärntens als Hightech-Standort investiert. Das dadurch ausgelöste
Investitionsvolumen seitens der Unternehmen zur Modernisierung Kärntens beträgt 2,7 Mrd. EUR. Die Maßnahmen
zeigen Wirkung, konnte sich Kärnten im abgelaufenen Jahr mit einer F&E-Quote von 2,8 % des BIP wieder
Rang 3 im Bundesländerranking zurückerobern.
Bei der Akquisition von Bundesfördermittel konnten die sehr guten Werte aus dem Vorjahr (35,7 Mio. EUR) nicht
ganz erreicht werden: Die insgesamt 30,2 Mio. EUR im Jahr 2013 bedeuten ein Minus von rund 15 %.
Im Bereich der EU-Fördermittel konnten im Rahmen des Ziel 2-Programms Teil "EFRE*** Regionale Wettbewerbsfähigkeit
2007-2013" bis Jahresende insgesamt 237 Projekte (Gesamtinvestitionsvolumen 799,0 Mio. EUR) mit 64,4 Mio.
EUR an EU- und 71,8 Mio. EUR an nationalen Fördermitteln genehmigt werden. Ebenfalls erfreulich ist der Projektgenehmigungsstand
von jeweils 100 % bei den grenzüberschreitenden Projekten ("Europäische Territoriale Kooperation
INTERREG IV 2007-2013") zwischen Österreich-Slowenien und Österreich-Italien.
Ausblick
Das Jahr 2014 steht im Zeichen des Übergangs auf die neue EU-Förderperiode 2014-2020. Explizit im Vordergrund
stehen dabei Schwerpunktförderungen in den Bereichen "Forschung & Entwicklung", "Betriebliche
Entwicklung" sowie "Bessere Vernetzungen der Bereiche Bildung und Qualifizierung mit den Bedürfnissen
der Wirtschaft".
Das Thema "Nachhaltigkeit" ist Bestandteil der KWF-Strategie und beinhaltet die längerfristige Begleitung
von Unternehmen, die ergebnis- und prozessorientierte Projektbetrachtung sowie den Aspekt des unternehmerischen
Handelns im Gesamtkontext.
Das KWF-Förderportfolio konzentriert sich auf die Bereiche "Unternehmens- und Projektentwicklung",
"Investitionsförderung", "Forschung, Technologie & Innovation" sowie "Sanierung
und Restrukturierung".
Die neuen KWF-Förderrichtlinien und -programme sind in Ausarbeitung und sollten ab 01. Juli 2014 zum Einsatz
gelangen. Bis dahin gelten noch die Richtlinien und Programme der auslaufenden Periode.
Die Beratung und Begleitung von "zukunftsfähigen Unternehmen" bei deren Entwicklung und Wachstum
nehmen eine zentrale Rolle bei den KWF-Aktivitäten ein. Unternehmen werden proaktiv kontaktiert und besucht,
einerseits um diese besser kennen zu lernen, andererseits um dem Management die Unterstützungsmöglichkeiten
durch den KWF näher zu bringen.
"Mit der Stärkung von KMU, der Einbindung der Leitbetriebe als zentrale Standortakteure und der Erhöhung
der Anzahl von Forschung und Entwicklung treibenden Unternehmen soll die notwendige Entwicklungsdynamik des Wirtschaftsstandortes
Kärnten vorangetrieben werden", so das KWF-Vorstandsduo Sabrina Schütz-Oberländer und Sandra
Venus.
*Förderbarwert = Volumen der nicht zurückzuzahlenden Zuschüsse + Barwert
für Darlehen (im Wege der Abzinsung ermittelter Gegenwartswert der Förderung)
**Einzelunternehmen = ohne "Gemeinnützige Einrichtungen" (Schulen, Universität...) sowie "Sonstige"
(Kooperationen, Organisationen...)
***EFRE = Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
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