Öffentliches Defizit bei 1,5% des BIP, öffentlicher Schuldenstand bei 74,5% des BIP
Wien (statistik austria) - Die Staatshaushalte waren 2013 laut Statistik Austria von einer Reduktion des
Defizits gekennzeichnet. Die vorläufigen Daten für das Berichtsjahr 2013 zeigen im Vergleich zum Jahr
2012 steigende Staatseinnahmen um 3,4% bzw. 5,1 Mrd. Euro sowie steigende Staatsausgaben um 1,2% bzw. 1,9 Mrd.
Euro, sodass sich ein Defizit von 1,5% des BIP bzw. 4,8 Mrd. Euro für das Jahr 2013 ergibt (2012 (revidiert):
2,6% bzw. 7,9 Mrd. Euro). Der Schuldenstand betrug mit Ende des Jahres 2013 74,5% des BIP bzw. 233,4 Mrd. Euro
(2012 (revidiert): 74,4% bzw. 228,4 Mrd. Euro).
Steuereinnahmen kräftig angestiegen
Die Staatseinnahmen 2013 in Höhe von insgesamt 155,7 Mrd. Euro stiegen im Vergleich zum Jahr 2012 um 5,1
Mrd. Euro oder 3,4% an. Gut 90% der Staatseinnahmen stammten aus Steuern und Sozialbeiträgen, die 2013 in
Summe 140,9 Mrd. Euro ausmachten (Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr 3,2% bzw. 4,4 Mrd. Euro). Bei
den Produktions- und Importabgaben (darin enthalten ist die Mehrwertsteuer) lag die Steigerungsrate 2013 bei 1,1%
bzw. 0,5 Mrd. Euro. Die Einnahmen aus Einkommen- und Vermögenssteuern stiegen im Jahr 2013 um 4,5% an. Weitere
zusätzliche Steuereinnahmen brachte die Abgeltungssteuer aus dem Steuerabkommen zwischen Österreich und
der Schweiz (717,1 Mio. Euro).
Staatsausgaben stiegen mit 1,2% moderat gegenüber dem Vorjahr
Die Staatsausgaben stiegen im Jahr 2013 um 1,2% oder 1,9 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr an. Dabei flossen
2,1 Mrd. Euro im Rahmen des Bankenpakets in die Position "Förderungen" ein (siehe Tabelle 1). Ausgabenmindernd
wirkten sich 2013 die Erlöse aus dem Verkauf von Mobilfunklizenzen in Höhe von 2,0 Mrd. Euro bei den
Investitionen aus. Rund 50% der Ausgaben des Staates entfielen auf Sozialausgaben, die 2013 eine Steigerung von
3,7% gegenüber dem Vorjahr auswiesen. Die nächstgrößeren Positionen waren mit einigem Abstand
der Personalaufwand mit rund 18% der Staatsausgaben (Anstieg +0,6% bzw. rund 200 Mio. Euro) und Förderungen
mit rund 17% der Staatsausgaben (Anstieg +1,1% bzw. rund 300 Mio. Euro). Aufgrund der Nulllohnrunde bei den Öffentlich
Bediensteten fiel 2013 die Steigerung des Personalaufwandes mit 0,6% deutlich geringer aus als im Vorjahr (Anstieg
2012: +2,9%).
Bundes-, Landes- und Gemeindeebene mit sinkenden Defiziten
Im Jahr 2013 waren sowohl auf der Bundesebene als auch auf Landes- und Gemeindeebene sinkende Defizite zu verzeichnen.
Die Bundesebene (Gebietskörperschaft, Bundeskammern und sonstige Bundeseinheiten) erzielte 2013 ein Maastricht-Defizit
von rund 4,8 Mrd. Euro und wies damit den stärksten Rückgang auf (2012: 8,0 Mrd. Euro Maastricht-Defizit).
Dabei ist zu beachten, dass die Erlöse aus dem Verkauf von Mobilfunklizenzen der Bundesebene zugerechnet wurden.
Die Landesebene (Gebietskörperschaft, Landeskammern und sonstige Landeseinheiten) erzielte 2013 ein Maastricht-Defizit
von 320 Mio. Euro, was einem Rückgang um 41 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Gemeindeebene
einschließlich Wien verzeichnete 2013 ein Maastricht-Defizit von 1 Mio. Euro (-11 Mio. Euro gegenüber
dem Vorjahr).
Schuldenstand per 31.12.2013: 233,4 Mrd. Euro
Nach neuesten Berechnungen von Statistik Austria betrug die Staatsverschuldung mit 31.12.2013 233,4 Mrd. Euro
oder 74,5% des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Damit lag die Staatsverschuldung um 5,0 Mrd. Euro über dem Vorjahreswert,
was eine Steigerung der Schuldenquote (=Verhältnis Staatsschulden zum BIP) von 0,1 Prozentpunkten bedeutet.
Von der Art der Verschuldung entfielen im Jahr 2013 189,4 Mrd. Euro auf Anleihen und 44,0 Mrd. Euro auf Kredite.
Aufgrund neuer Informationen wurden die Daten zum öffentlichen Schuldenstand auch für die Jahre 2010
bis 2012 revidiert. Im Vergleich zum Berechnungsstand September 2013 führte das zu einem um 1,2 Mrd. Euro
höheren Endstand 2012 (2011: +0,9 Mrd. Euro, 2010: +0,5 Mrd. Euro).
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