Wien (bmeia) - „Der erneute Anstieg von Hinrichtungen ist ein deutliches Alarmsignal und zeigt, dass wir unsere
Bemühungen im weltweiten Kampf zur Abschaffung der Todesstrafe weiter verstärken müssen. Die Todesstrafe
dient niemals der Gerechtigkeit und ist unter allen Umständen abzulehnen“, so Außenminister Kurz in
einer ersten Reaktion zum heute veröffentlichten Bericht von Amnesty International über Todesurteile
und Hinrichtungen im Jahr 2013. Der Bericht kommt auch in diesem Jahr wieder zum erschreckenden Ergebnis, dass
weltweit die Zahl der Hinrichtungen zugenommen hat.
„Besonders besorgniserregend ist die massive Zunahme von Hinrichtungen in Irak und Iran sowie die Tatsache, dass
im Jahr 2013 gleich vier Länder – Indonesien, Kuwait, Nigeria und Vietnam – die Vollstreckung der Todesstrafe
wiederaufgenommen haben“, hob Außenminister Kurz hervor.
In den meisten Teilen der Welt setzt sich der Trend zur Abschaffung der Todesstrafe fort, die Mehrzahl der Hinrichtungen
wurde in nur sechs Staaten durchgeführt (China, Iran, Irak, Saudi-Arabien, Somalia). „Wir werden nun alle
unsere Kräfte darauf richten, dass wir jene Länder, die die Todesstrafe weiter anwenden, davon überzeugen,
dass sie diese endlich abschaffen oder zumindest als ersten Schritt ein Moratorium für die Vollstreckung der
Todesstrafe einführen. Zu diesem Zweck wird sich Österreich im Herbst dieses Jahres neuerlich aktiv an
den Vorbereitungen in der UNO-Generalversammlung für eine Initiative der weltweiten Ächtung der Todesstrafe
beteiligen“, so Außenminister Kurz.
2013 verzeichnete Amnesty International Hinrichtungen in 22 Staaten im Vergleich zu 21 im Jahr 2012. Weltweit wurden
im Jahr 2013 mindestens 778 Exekutionen bekannt, was einen Anstieg von 15% im Vergleich zu den 682 bekannten Vollstreckungen
im Vorjahr bedeutet. Allerdings sind in den 778 Exekutionen noch nicht die mehreren Tausend Hinrichtungen enthalten,
die Schätzungen zufolge in China stattgefunden haben. Amnesty International veröffentlicht seit 2009
keine Daten mehr zu den Hinrichtungszahlen in China, weil derartige Informationen dort als Staatsgeheimnis gelten.
Mindestens 1925 Menschen (2012: 1722) in 57 Ländern wurden zum Tode verurteilt.
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