Euregio bündelt Kräfte und richtet Fonds zur Forschungsförderung ein
Innsbruck (lk) - Forschung, Jugend und Kommunikation, das waren die bestimmenden Themen der heutigen Auftaktsitzung
zur Tiroler Präsidentschaft in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. „Nach Jahren der Aufbauarbeit
wird die Europaregion nun konkret und gewichtig. Mit dem Euregio-Forschungsförderungsfonds investieren wir
eine Million Euro für Gesamttiroler Forschungsprojekte. Damit setzen wir ein starkes Zeichen und geben die
Richtung vor, wie wir uns die Zusammenarbeit in der Europaregion vorstellen“, zieht Euregio-Präsident LH Günther
Platter eine positive Bilanz des Treffens mit seinem Südtiroler Amtskollege Arno Kompatscher und dem Trentiner
LHStv Alessandro Olivi.
„Wir sind davon überzeugt, dass ein modernes Europa nur durch den starken Zusammenhalt der Regionen wachsen
kann. Deshalb werden wir all unsere Kräfte bündeln, um neue – gemeinsame – Wege in der Europaregion zu
beschreiten,“ betonte LH Platter. Es geht um Leuchtturmprojekte in den für alle drei Länder gleichermaßen
wichtigen Bereichen, etwa in Verkehr, Energie, Wirtschaft oder Bildung, es geht aber auch darum, alltägliche
Hürden aus dem Weg zu schaffen", so LH Kompatscher.
LHStv Olivi betonte seinerseits, dass der EVTZ heute die strategische Entscheidung getroffen habe, in das Wissen
zu investieren: „Es geht darum, dank neuer Ansätze die Qualität in verschiedenen Bereichen zu erhöhen:
in der Sicherheit unseres Gebiets, bei unseren Unternehmen, in unseren Verwaltungen", so Olivi.
So wird mit dem Euregio-Forschungsförderungsfonds das Ziel verfolgt, interregionale Grundlagenforschung auf
internationalem Niveau voranzutreiben. Der Fonds wird 2014 starten und ist mit einer Million Euro pro Jahr für
die nächsten drei Jahre dotiert. Er richtet sich in erster Linie an interregionale Projekte mit einer Laufzeit
von maximal drei Jahren. Bonuspunkte gibt es für jene Kooperationsprojekte, die von wissenschaftlichen Einrichtungen
der drei Standorte Tirol, Südtirol und Trentino eingereicht werden.
Dass sich die TirolerInnen ein näheres Verhältnis zu den Nachbarregionen wünschen, sehen die drei
Landeshauptleute in einer Umfrage bestätigt. So hat eine Studie der Österreichischen Gesellschaft für
Europapolitik zum Thema „Gelebte Nachbarschaft in den Grenzregionen“ ergeben, dass TirolerInnen die Entwicklung
grenzüberschreitender Kooperationen und Beziehungen positiv bewerten. Befragt wurden 500 TirolerInnen in Grenznähe,
von denen drei Viertel den Wegfall der Grenzen positiv bewertet und sich ebenso viele mehr Italienischunterricht
an Tiroler Schulen wünschen.
Kooperationspreis und gemeinsame Euregio-Landeszeitung
Neben dem Forschungsförderungsfonds gibt es zahlreiche weitere Projekte in der Zusammenarbeit.
Um das Bewusstsein für die interregionale Zusammenarbeit bei Einrichtungen und in der Bevölkerung weiter
zu stärken, wird ein Euregio-Kooperationspreis eingerichtet. Prämiert werden umgesetzte, aber auch in
der Entwicklung stehende grenzüberschreitende Projekte zwischen Vereinen, Unternehmen oder Institutionen,
die einen Bezug zur Europaregion aufweisen, nachhaltig und medial sichtbar sind.
Die drei Länder der Europaregion haben viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. Damit sich die BürgerInnen
aller Regionen besser kennenlernen, ist eine gemeinsame Landeszeitung geplant. LH Platter: „Die zum Teil sogar
dreisprachige Publikation soll auf Themen eingehen, die alle drei Regionen bewegen. Wir wollen die Europaregion
Tirol-Südtirol-Trentino für die Bewohnerinnen und Bewohner so gestalten, dass sie für uns alle zu
einer gemeinsamen Heimat wird.“ Gemeinsame Aktionen wird es auch anlässlich des heurigen Gedenkjahres „100
Jahre Erster Weltkrieg“ geben.
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