Innsbruck/Bozen (lpa) - Die 2014er Schwerpunkte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Rahmen der
Euregio Tirol-Südtirol-Trentino sind am 27.03. in Innsbruck festgelegt worden. Zentrale Projekte sind die
Einrichtung eines gemeinsamen Forschungsförderungsfonds, die Initiativen zum Hundertjährigen des Ersten
Weltkriegs - darunter ein Erinnerungs-Zug -sowie die Ausschreibung eines Euregio-Kooperationspreises.
Die erste Sitzung von Vorstand und Versammlung des Europäischen Verbunds territorialer Zusammenarbeit (EVTZ)
unter Leitung von Landeshauptmann Günther Platter war auch jene, in der es um die Festlegung der Arbeitsschwerpunkte
für das laufende Jahr ging. Mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und dem Trentiner Landeshauptmann-Stellvertreter
Alessandro Olivi ging es dabei um zweierlei: "Es geht um Leuchtturmprojekte in den für alle drei Länder
gleichermaßen wichtigen Bereichen, etwa in Verkehr, Energie, Wirtschaft oder Bildung, es geht aber auch darum,
alltägliche Hürden aus dem Weg zu schaffen", so Landeshauptmann Kompatscher im Anschluss an die
Sitzung.
Für 2014 hat man sich auf drei herausragende Projekte geeinigt. So geht es etwa um die Einrichtung eines gemeinsamen
Forschungsförderungsfonds. Der Fonds ist mit einer Million Euro dotiert und richtet sich in erster Linie an
interregionale Projekte mit einer Laufzeit von bis zu drei Jahren. Bei der Vergabe der Fördermittel besonders
berücksichtigt werden Projekte, die von wissenschaftlichen Einrichtungen in Tirol, Südtirol und im Trentino
vorgelegt werden. "Ziel ist, dass dank dieses Fonds neue Ideen für unsere Länder entwickelt werden",
so Landeshauptmann Platter. Und Landeshauptmann-Stellvertreter Olivi betonte seinerseits, dass der EVTZ die strategische
Entscheidung getroffen habe, in das Wissen zu investieren: "Es geht darum, dank neuer Ansätze die Qualität
in verschiedenen Bereichen zu erhöhen: in der Sicherheit unseres Gebiets, bei unseren Unternehmen, in unseren
Verwaltungen", so Olivi.
Gemeinsam vorangebracht werden zudem eine Reihe von Initiativen, mit denen an die hundertste Wiederkehr des Ausbruchs
des Ersten Weltkriegs erinnert werden soll. Auch diese Projekte bilden einen Arbeitsschwerpunkt der Euregio im
laufenden Jahr. Platter hob dabei die Initiative eines Erinnerungs-Zugs hervor, der im September 500 bis 600 Jugendliche
aus allen drei Ländern nach Galizien bringen wird. "Die gemeinsame Aufarbeitung unserer Geschichte soll
uns noch stärker verbinden", so Kompatscher.
Der Südtiroler Landeshauptmann wies auch darauf hin, dass im Rahmen der Euregio auch deren Vertretung in Brüssel
gestärkt werden solle. "Dies ist vor allem mit Blick auf die Makroregion Alpen und den gemeinsamen Schutz
unseres Berggebiets wichtig", so Kompatscher heute.
Um das Bewusstsein für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Einrichtungen und der Bevölkerung
zu stärken, wird außerdem ein Euregio-Kooperationspreis ausgeschrieben. Mit 5000, 3000 bzw. 1500 Euro
prämiert werden die drei besten umgesetzten oder laufenden grenzüberschreitenden Projekte zwischen Vereinen,
Unternehmen oder Institutionen, die einen Bezug zur Europaregion aufweisen. Zudem müssen die Projekte nachhaltig
und medial sichtbar sind. Medial sichtbar werden soll die Euregio auch mit Hilfe einer gemeinsamen Publikation
der drei Länder, in der Themen aufgegriffen werden sollen, die die Bürger aller drei Länder bewegen,
durch ein regelmäßig stattfindendes Euregio-Fest, bei dem man sich kulinarisch wie politisch mit der
Euregio auseinandersetzen will, sowie durch ein Medienfest, das am 17. Juni in Innsbruck stattfinden wird.
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