Wirtschaftsdelegierter Plank: künftig gute Marktchancen für österreichische
Industrieausstatter und Anlagenlieferanten
Casablanca/Wien (pwk) - Der österreichische Außenhandel mit Marokko hat sich im Jahr 2013 sehr
erfreulich entwickelt und konnte insbesondere im letzten Quartal 2013 kräftig zulegen. Dank dieses starken
Finish weist Österreich nun seit acht Jahren in Folge eine positive Handelsbilanz mit Marokko aus, wenngleich
der Saldo mit 5 Mio. EUR zugunsten Österreichs nur mehr gering ausfällt. "Mit einem Volumen von
etwas mehr als 116 Mio. EUR erreichten die österreichischen Exporte nach Marokko einen neuen historischen
Rekordwert, was im Jahresvergleich einer Steigerung von fast 30% entspricht", berichtet Christoph Plank, österreichischer
Wirtschaftsdelegierter in Marokko.
Die wertmäßig größte Position Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge, die ca. die Hälfte
aller österreichischen Exporte ausmacht, ist um 45% auf 52 Mio. EUR gestiegen. Die zweitwichtigste Position
bilden weiterhin bearbeitete Waren wie Textilien, Holz- und Papierprodukte. An dritter Stelle rangiert die Position
chemische Erzeugnisse wie Kunststoffe, Polymere und pharmazeutische Erzeugnisse. Positiv entwickelt haben sich
auch die Exporte österreichischer Nahrungsmittel und von Lebendtieren (Rinder).
Marokko liegt bei den österreichischen Ausfuhren unter allen afrikanischen Ländern unter den Top 5. Plank:
"Diese Zahlen reflektieren aber nur zum Teil die Wirtschaftsbeziehung mit Österreich, denn marokkanische
Kunden werden oftmals über französische oder spanische Niederlassungen österreichischer Firmen beliefert,
sodass die tatsächlichen österreichischen Exporte um ca. 20 bis 30 Prozent höher liegen dürften."
Auch importseitig rangiert Marokko unter allen afrikanischen Ländern unter den Top 5.
Nachdem die österreichischen Einfuhren aus Marokko bereits im Jahr 2012 deutlich zulegen konnten (+14%), setzte
sich dieser Trend im letzten Jahr fort und legte sogar an Dynamik zu (+29% auf 111 Mio. EUR). Weiterhin bildet
die Position Fertigwaren wie Textilien, Bekleidung und Schuhe mit rund der Hälfte aller Importe den Hauptbestandteil
der marokkanischen Lieferungen. Mit einem Plus von 81% konnte sich die Importposition Maschinenbauerzeugnisse und
Fahrzeuge als zweitwichtigste Position festigen, die bis dato fast nur Produkte wie elektrische Maschinen umfasste,
aber aufgrund der Pkw-Exporte von Renault-Dacia in Tanger überproportional zulegen konnte. Der Export der
Modelle Dacia Dokker und Dacia Logdy trägt zu zwei Dritteln zu dieser Position bei. Wichtig bleibt mit 11
Mio. EUR die Importposition Nahrungsmittel (Gemüse, v.a. Tomaten und Früchte, v.a. Erdbeeren).
Auch wenn die Konjunkturaussichten für 2014 etwas gedämpft sind, so zieht der mittelfristig weiterhin
positive Wirtschaftsausblick Geschäftschancen in den unterschiedlichsten Bereich nach sich. "Es gilt
Prozesse zu optimieren und die Industrie zu modernisieren - hier ergeben sich für Industrieausstatter und
Anlagenlieferanten gute Marktchancen. Interessant sind die Bereiche erneuerbare Energie und Energieeffizienz, Infrastrukturausbau,
Chemie (Phosphatverarbeitung), IKT, maritime Wirtschaft, Entsorgung und Versorgung, Automobilindustrie sowie allmählich
die Luftfahrtindustrie. Auch im Agrarbereich (Rinder) oder im Bereich Papier und Holz (Schnittholz) gibt es Absatzchancen",
so Plank.
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