Ergebnisse des OeNB-Konjunkturindikators vom März 2014
Wien (oenb) - Die österreichische Konjunktur nimmt langsam, aber beständig Fahrt auf. Nachdem
die heimische Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2012 und der ersten Jahreshälfte 2013 praktisch
stagnierte, ist seit dem dritten Quartal 2013 ein leichter Aufwärtstrend erkennbar. Im vierten Quartal 2013
stieg das reale Bruttoinlandsprodukt – gestützt auf anziehende Exporte – um 0,3 % (zum Vorquartal, saison-
und arbeitstägig bereinigt). Gemäß den Ergebnissen des OeNB-Konjunkturindikators wird sich das
Wachstum der österreichischen Wirtschaft kontinuierlich beschleunigen und für die ersten beiden Quartale
2014 +0,4 % bzw. +0,5 % betragen.
Erholung der Weltwirtschaft stützt Exporte
Die österreichischen Exporteure profitieren von der Erholung der internationalen Wirtschaft. Das reale
Exportwachstum beschleunigt sich zusehends und erreichte im vierten Quartal 2013 mit +1,1 % (zum Vorquartal) bereits
wieder Werte knapp unter dem historischen Durchschnitt, womit die zweijährige Schwächephase überwunden
ist. Das Exportwachstum wurde dabei in erster Linie von den mittel- und osteuropäischen Ländern getragen,
während sich die Exporte in den Euroraum gedämpft entwickelten. Darüber hinaus lassen die Ergebnisse
des auf Fahrleistungsdaten der ASFINAG beruhenden OeNB-Exportindikators sowie die gestiegenen Auslandsaufträge
ein Anhalten dieses Aufwärtstrends erwarten.
Die sich verbessernden Absatzperspektiven im Export werden zu einer Erholung der Investitionstätigkeit
führen und der seit zwei Jahren stagnierenden Industriekonjunktur neue Impulse verleihen. Der Teilindex Auftragseingänge
des Bank Austria Einkaufsmanagerindex hat sich seit seinem Höchststand von Anfang des Jahres zwar etwas zurückentwickelt,
liegt aber immer noch klar über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Die Unternehmen haben in der letzten
Zeit ihre Lagerbestände abgebaut. Im Zuge der anziehenden Nachfrage ist daher für die nächste Zeit
mit einem Lageraufbau zu rechnen, der die Produktion stützt. Der Wohnbau entwickelte sich in der letzten Zeit
günstiger als der Tiefbau. Die kräftig steigenden Baubewilligungen deuten auf eine Fortsetzung dieses
Trends hin. Der ungewöhnlich milde Winter begünstigte im ersten Quartal 2014 die Bautätigkeit.
Der private Konsum stagnierte im Jahr 2013 aufgrund einer schwachen Entwicklung der verfügbaren Haushaltseinkommen.
Im Verlauf des Jahres kam es bei einem sich abschwächenden Beschäftigungswachstum zu einem Anstieg der
Arbeitslosigkeit. In den ersten beiden Monaten 2014 beschleunigte sich das Beschäftigungswachstum jedoch wieder,
was die Einkommen und in Verbindung mit sinkenden Inflationsraten den privaten Konsum stützen sollte. Die
Anfang März in Kraft getretene Anhebung der Normverbrauchsabgabe hat im Februar zu starken Vorzieheffekten
bei den PKW-Neuanmeldungen geführt. Dies sollte den privaten Konsum im ersten Quartal zusätzlich stärken.
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