C ... what it takes to change - 4. bis 8. September 2014, Linz
Linz (aec) - Von 4. bis 8. September wird die diesjährige Ars Electronica stattfinden. Unter dem Motto "C
… what it takes to change" beschäftigt sich das Festival diesmal mit der Frage, welche Voraussetzungen
und Rahmenbedingungen es braucht, damit sich gesellschaftliche Innovation und Erneuerung entfalten und wirksam
werden können. Im Mittelpunkt steht dabei das Konzept "Kunst als Katalysator". Recherchiert, diskutiert
und provoziert wird wie gewohnt mit reger Beteiligung zahlreicher KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen aus
aller Welt. Anerkannte Geistesgrößen treffen dabei auf junge QuerdenkerInnen, ExpertInnen auf interessierte
Laien und nicht zuletzt PionierInnen der digitalen Revolution auf Shootingstars der aktuellen Medienkunstszene.
Von 4. bis 8 September wird Ars Electronica damit einmal mehr zur Plattform des gegenseitigen Austausches und der
Vernetzung, zu einem einzigartigen Forum, in dem Ansichten und Meinungen verhandelt und in Form von Vorträgen,
künstlerischen Installationen, Performances und Interventionen präsentiert werden. Stattfinden wird all
dies wieder an zahlreichen Locations in der ganzen Stadt, in etablierten Kunsthäusern genauso wie im öffentlichen
Raum.
what it takes to change
1835 entdeckt Jöns Jakob Berzelius, dass eine Vielzahl chemischer Reaktionen nur dann erfolgt, wenn jeweils
ganz bestimmte Stoffe zugeführt werden, Stoffe, die er "Katalysatoren" nennt. Genau 60 Jahre danach
beginnt der spätere Nobelpreisträger Wilhelm Ostwald seine Definition eines Katalysators folgendermaßen:
"Ein Katalysator ist ein Stoff, der die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion erhöht, ohne selbst
dabei verbraucht zu werden …"
Kunst als Katalysator?
Doch was hat das nun mit der Ars Electronica, was hat dies mit (Medien-)Kunst zu tun? Nun, genau wie es in
vielen chemischen Prozessen einen Stoff braucht, der es allen anderen anwesenden Elementen erst möglich macht,
sich auf einander einzulassen, leisten KünstlerInnen ihren Beitrag dazu, um gesellschaftliche Transformationsprozesse
und Erneuerung anzustoßen oder zu beschleunigen. KünstlerInnen, die verkrustete Strukturen aufzubrechen
helfen, indem sie unsere gewohnte Wahrnehmung der Welt hinterfragen, Zweifel nähren oder uns mit völlig
neuen Interpretationen provozieren.
Und welche Voraussetzungen es dafür braucht.
Was aber braucht es, damit KünstlerInnen genau diese Rolle ausfüllen und einen Beitrag zur gesellschaftlichen
Weiterentwicklung leisten können? Es braucht offene Räume und Orte der Begegnung und des Austausches,
es braucht Überraschungen und Inspiration, die Möglichkeit und die Erfahrung, Dinge selbst zu machen,
zu gestalten, zu entwickeln, es braucht den Mut zu scheitern und den Spaß, eigene Ideen mit anderen zu teilen.
Und es braucht KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen, IngenieurInnen, UnternehmerInnen, VordenkerInnen, NachahmerInnen
und BessermacherInnen, es braucht EinzelgängerInnen und Teamgeister, QuerulantInnen und KonspirantInnen, TüftlerInnen
und TräumerInnen. Es braucht den Glauben (oder die Illusion?), dass sie (oder wir alle) den Lauf der Dinge
ändern können. 35 Jahre nachdem das Zusammentreffen ganz spezieller Umstände und ganz bestimmter
Personen zur Erfindung von Ars Electronica führten, könnte deren eigene Geschichte und Rolle, als eine
von vielen möglichen Antworten auf die diesjährige Fragestellung des Festivals dienen…
Das Ars Electronica Festival
Seit 1979 beschäftigt sich das Ars Electronica Festival mit den Wechselwirkungen an der Schnittstelle
von Kunst, Technologie und Gesellschaft. Symposien, Ausstellungen, Performances, Interventionen und Konzerte kreisen
dabei stets um ein spezifisches, von Jahr zu Jahr wechselndes Thema. Darüber hinaus zeichnet sich das Festival
durch sein konsequentes Bespielen des öffentlichen Raums aus. Ob im Donauhafen oder Bergstollen, im Stift
oder Dom, in einer Industriehalle oder städtischen Parkanlage - die Ars Electronica will ihren Diskurs stets
in und mit der Öffentlichkeit austragen. Umgesetzt wird das dichte Festivalprogramm von hunderten KünstlerInnen,
WissenschaftlerInnen und TechnologInnen aus aller Welt. Als Veranstalter fungiert die Ars Electronica Linz GmbH,
eine 100-prozentige Tochter der Stadt Linz, als Mitveranstalter treten der ORF Oberösterreich, die LIVAVeranstaltungsgesellschaft
mbH und das OK Offenes Kulturhaus im OÖ Kulturquartier auf.
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