Wien (rk) - Der Wiener Gemeinderat hat am 24.03. zum 51. Mal in dieser Wahlperiode getagt. Neben den üblichen
Punkten auf der Tagesordnung kamen auch die MandatarInnen zum Europäischen Parlament Othmar Karas, Ulrike
Lunacek, Andreas Mölzer und Evelyn Regner zu EU-Themen zu Wort.
Fragestunde
Der Gemeinderat begann um 9 Uhr wie üblich mit der Fragestunde. Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely
sprach zu Sonderklassebetten in KAV-Spitälern; Umweltstadträtin Ulli Sima zu Präventivmaßnahmen
bei Extremwitterung wie Sturm. Finanzstadträtin Brauner sprach sich gegen einen Verzicht der Bundesländer
auf ihren Anteil an der Bankenabgabe zur Abwicklung der Hypo-Alpe-Adria aus. Wohnbaustadtrat Michael Ludwig beantwortete
eine Anfrage betreffend Mietenentwicklung und leistbaren Wohnraum. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny berichtete
über den Planungsfortschritt beim Wien Museum.
Aktuelle Stunde
Eingebracht von der ÖVP, lautete das Thema der Aktuellen Stunde "Die Bilanz drei Jahre rot-grüner
Bürgerbeteiligungspolitik: Parteitaktik oder Bürgernutzen?". Die ÖVP forderte "ein Wahlrecht,
bei dem jede Stimme gleich viel zählt". Die Fragestellung bei der Mariahilfer Straßen-Umfrage sei
manipulativ gewesen und das Nicht-Einbeziehen von Geschäftsleuten zu verurteilen. Die Grünen betonten,
dass die Umgestaltung der Mariahilfer Straße ein langfristiger Prozess sei. BürgerInnen seien von Anfang
an in die Planung eingebunden gewesen, das reiche von Online-Stellungnahmen bis zur Umfrage selbst. Die FPÖ
sah direkte Demokratie in Wien "mit Füßen getreten". Als Beispiel nannten die Freiheitlichen
unter anderem die "Nicht-Umsetzung" eines modernen Verhältniswahlrechtes. Die SPÖ sah eine
hohe Zustimmung zum Ausbau der direkten Demokratie in Österreich, und das sei gut. BürgerInnenbeteiligung
sei ein ergänzendes Instrument, solle aber die gewählten EntscheidungsträgerInnen nicht ersetzen.
Hauptdebatte: Subvention an einen Verein für die Durchführung des Festivals "Eyes On -
Europäischer Monat der Fotografie"
Die Hauptdebatte widmete sich EU-Themen, wobei auch o.a. Abgeordnete zum Europäischen Parlament zu Wort
kamen. Die ÖVP forderte ein "niederschwelliges" EU-Büro in Wien und erklärte, wie Österreich
von der Mitgliedschaft profitiert habe: Wirtschaftlicher Wohlstand, Bildung, Wissenschaft und Forschung seien wichtige
Bausteine. Die Grünen bezeichneten kommunale Dienstleistungen als ihr "inhaltliches Hauptanliegen";
mittlerweile heiße das "Zauberwort" in Europa Rekommunalisierung. Die SPÖ erinnerte an die
Geschichte Wiens Gemeindebauten und verwies darauf, dass sich BürgermeisterInnen von 30 Städten, darunter
Wien, auf europäischer Ebene gegen "die Gefährdung des sozialen Wohnbaus" ausgesprochen hätten.
Die FPÖ nannte sich selbst eine "pro-europäische Partei", die "Irrwege" aufzeige.
Den Euro nannten die Freiheitlichen "neuen Kommunismus"; Europa sei erst durch den nationalen Wettbewerb
der Währungen so stark geworden.
Die Subvention wurde einstimmig angenommen.
Weiters stimmte der Gemeinderat mehrstimmig u.a. folgenden Anträgen zu: Subvention an einen Verein für
die Durchführung der Kulturveranstaltung "Wienwoche"; Aufhebung der Entgelte bei Räumung von
Senkgruben, Kläranlagen etc. durch Wien Kanal; Flächenwidmungspläne im 13. Wiener Gemeindebezirk;
Subventionen an die Caritas der Erzdiözese Wien.
|