Der Menschheit gemeinsames Erbe - 11.04. bis 26.10.2014,
Halbturn (schloss) - Im Rahmen dieser außergewöhnlichen Ausstellung präsentiert Schloss
Halbturn in Zusammenarbeit mit Profin. Dr. Johanna Forster, Prof. Dr. Wulf Schiefenhövel und Dr. Christa Sütterlin
(Gruppe Humanethologie des Max-Planck-Institutes für Ornithologie, Seewiesen) bahnbrechende Erkenntnisse zum
gemeinsamen Erbe der Menschen und die wegweisenden Forschungen des weltberühmten Begründers des Fachs
Humanethologie - der Verhaltensforschung am Menschen - Irenäus Eibl-Eibesfeldt und seiner Kolleginnen und
Kollegen. Sie alle haben umfangreiche Untersuchungen zu Menschen aus allen fünf Kontinenten vorgelegt. Diese
Ergebnisse und einzigartigen Filmdokumentationen sowie die zahlreichen Studien bieten ein hochspannendes Umfeld
für diese besondere Jahresausstellung auf Schloss Halbturn Alle Menschen verfügen über ein gemeinsames
Erbe, ein Grundrepertoire an Emotionen, Kommunikationsformen, Wahrnehmungsleistungen, Bewertungen, Motivationen
und Handlungsimpulsen - den sogenannten Universalien.
Im Zentrum der Ausstellung stehen sieben Themenbereiche: Familie und Familialität, Teilen und Kooperation,
Kunst, Angst und Angstabwehr, Feste und Rituale, Krankheit und Heilung, Sexualität und Liebe.
Die Ausstellung "Im Spiegel der anderen. Der Menschheit gemeinsames Erbe" illustriert diese Themen
anhand von Objekten, Texten, Bild- und Filmdokumenten.
Ein Highlight der Ausstellung sind Filme aus dem weltweit größten Filmarchiv zum menschlichen Verhalten,
gegründet von Irenäus Eibl-Eibesfeldt, die man in Schloss Halbturn nun sehen kann! Darüber hinaus
werden einzigartige Objekte aus dem Alltagsleben und kultischen Gebrauch der Kulturen in Afrika, Südamerika,
Indonesien und Papua Neuguinea gezeigt.
Das Gemeinsame des menschlichen Wahrnehmens, Fühlens, Denkens und Handelns wird vergleichend anhand von
fünf traditionalen Kulturen erklärt:
San, Botswana
Eipo, Provinz Papua, Indonesien
Yanomami, oberer Orinoko, Venezuela
Himba, Namibia
Trobriander, Salomonsee, Papua Neuguinea
Die Schau in Schloss Halbturn hält uns sozusagen einen Spiegel vor. In Verhaltensweisen, die uns zunächst
exotisch erscheinen, erkennen wir uns selbst. Wir sehen, dass alle Menschen über ein gemeinsames Erbe an Emotionen
und Handlungsweisen verfügen.
Gerade in der heutigen Zeit, in der viel von Differenzen zwischen Menschen, Ethnien und Kulturgruppen die Rede
ist, vermag die Ausstellung einen erneuten Blick auf das Gemeinsame aller Menschen zu eröffnen. Die Forschungen
der Humanethologie geben uns wichtige Argumente in die Hand, uns auf das weltweit Verbindende zu besinnen für
ein immer besser gelingendes Miteinander.
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