Österreichs Superreiche: Investment-
 Trends für 130 Milliarden Euro

 

erstellt am
04. 04. 14
11.30 MEZ

Gesamtvermögen der Reichen legt 2014 um +6% von 130 auf 138 Milliarden Euro zu, Prognose für 2015 ebenfalls +6%
Wien (erste bank) - Über rund 130 Milliarden Euro Finanzvermögen verfügen die österreichischen Wohlhabenden. Nach Schätzungen der Erste Bank wird dieses Vermögen Ende des Jahres um 6 Prozent auf 138 Milliarden Euro anwachsen. Anlagetrends und Outperformer im Portfolio werden in den nächsten zwölf Monaten vor allem Euro-Unternehmensanleihen mit sehr guter bis guter Bonität, Aktien aus entwickelten Ländern aber auch Immobilien sein. Investment-Trends zeichnen sich auch Richtung Kunstobjekte sowie sozialen und nachhaltigen Investments ab. Vor allem sogenannte „Impact Investments“ mit dem Ziel, neben einer finanziellen Rendite Einfluss auf soziale und ökologische Belange auszuüben, rücken in den Fokus der Reichen.

„Das Finanzvermögen der Wohlhabenden ist mit aktuell 130 Milliarden Euro wieder auf dem Stand von 2007 und es wird definitiv zulegen“, sagt Wolfgang Traindl, Leiter des Private Bankings der Erste Group Bank AG. Die Finanzkrise 2008 ließ das Vermögen der Reichen auf 119 Milliarden Euro schrumpfen. Aufgrund der wirtschaftlichen Erholung und der Stabilisierung der Kapitalmärkte war in den letzten Jahren eine kontinuierliche Kurve nach oben sichtbar – das Volumen legte um 11 Milliarden Euro zu. Heuer sollte der Höchststand aus dem Jahr 2007 überschritten werden. Das derzeitige Gesamtvermögen von Österreichs Wohlhabenden wird nach Schätzungen der Erste Bank in den nächsten zwei Jahren jährlich um 6 – 7 Prozent wachsen. Dieser erwartete Zuwachs setzt sich einerseits aus der Performance (ca. 3-4 Prozent) und andererseits aus gespartem Einkommen und Unternehmensausschüttungen (ca. 2-3 Prozent) zusammen.

Ausgehend von der wirtschaftlichen Erholung, dem zunehmenden Vertrauen in Wirtschaft und Finanzmärkte, geringer Inflationsraten und den niedrigen Niveaus der Leitzinsen in den USA und in der Euro-Zone ortet die Erste Bank folgende Investment-Trends:

Trend 1: Social (Responsable) Investing – Rendite und Wohltat in einem
Einen aufkeimenden Trend bei den Wohlhabenden sieht die Erste Bank bei sozialen, ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Investments, dem sogenannten Impact Investing. „Die Kunden wollen ihr Geld gesellschaftlich verantwortungsvoll anlegen. Neben einer finanziellen Rendite spielt verstärkt der Einfluss auf soziale und ökologische Belange eine entscheidende Rolle in der Anlagestrategie“, betont Traindl, „in Zukunft wird sich der Markt viel breiter aufstellen.“ Denn auch Philanthropie – ein allgemein menschenfreundliches Denken und Verhalten ohne Ertragserwartungen wie bspw. Spenden – schwappt als Trend aus den USA nach Europa über und rückt verstärkt ins Blickfeld der Reichen.

Trend 2: Euro-Anleihen und Aktien aus entwickelten Ländern – gute Bonität im Fokus
Euro-Staatsanleihen mit guter Bonität aber vor allem Euro-Unternehmensanleihen sind die Gewinner. Investment Grade Anleihen profitieren von der Flucht in die sicheren Anlageklassen. Seit Jahresbeginn konnten diese High-Yield- und Hybrid-Bonds mit einem Gesamtertrag (Zinsen- und Kursgewinn) von 2,3 Prozent überholen. Die Renditen von langlaufenden Staatsanleihen mit sehr gutem Rating sollten im Jahresverlauf nur moderat ansteigen. „Trotz der gestiegenen Volatilität seit Jahresbeginn und der politischen Spannungen sehen wir die wichtigsten Risikomärkte wie z.B. Unternehmens- und High-Yield Anleihen in den entwickelten Ländern auf Jahresfrist weiter optimistisch. Das gilt auch für die globalen Aktienmärkte, die wir positiv einschätzen“, erläutert Traindl, und weiter „wir erwarten, dass dabei Aktien aus den entwickelten Ländern wie USA und Europa besser abschneiden sollten als jene aus den Schwellenländern.“

Trend 3: Immobilien weiterhin Top-Investment
Die Immobilienmärkte in Deutschland und Österreich sollten sich weiter positiv entwickeln. Seit der Finanzkrise gab es einen starken Investment-Trend in Richtung Immobilien. Nach der Stabilisierung der Aktienmärkte investierten die Wohlhabenden vor allem in direkte Immobilienanlagen (Zinshäuser, Vorsorgewohnungen) und auch in Immobilien-Fonds und -Aktien.

„Wien hatte im Gegensatz zu anderen Städten durch die Finanzkrise nie unter einem Einbruch der Immobilienpreise gelitten – im Gegenteil. Wie kaum ein anderer Standort hat Wien für den Bereich der hochwertigen Wohnimmobilien sogar davon profitiert“, berichtet Eugen Otto, geschäftsführender Eigentümer der Otto Immobilien Gruppe. Denn Wien erhält nicht nur steigende internationale Anerkennung als Stadt mit reichhaltigem kulturellem Angebot, höchster Lebensqualität, guten internationalen Schulen, einer anerkannten medizinischen Versorgung sowie politischer Stabilität, rechtlicher und persönlicher Sicherheit. Investoren schätzen Wien vor allem auch als „sicheren Hafen“, die Nachfrage von ausländischen Käufern nach Top-Immobilien in der Innenstadt ist daher weiter sehr hoch. Eugen Otto: „Wer Wien einmal kennen und lieben gelernt hat, kauft auch in Wien.“ Für eine vollständig sanierte oder neu errichtete Top- Wohnung im ersten Bezirk müsse man derzeit zwischen € 10.000,- und € 30.000,-pro Quadratmeter rechnen, auf diesem hohen Niveau werden sich die Preise auch einpendeln, rechnen die Experten von Otto Immobilien.

Trend 4: Kunstobjekte mit Wertsteigerung

Kunst wird unter den reichen Österreichern immer gefragter. Einerseits, um selbst die Kunstliebe auszuleben, andererseits, um auf Wertsteigerung des Objektes zu spekulieren. Beispielsweise wurde Andy Warhols Bild „Silver Car Crash“ Ende 2013 in New York um knapp 79 Millionen Euro versteigert. „Doch blind sollte man nicht in Kunst investieren. Bei der Vielzahl von Künstlern ist eine Selektion wichtig. Die Frage nach dem Preis, der Auswahl und wie viel man wo investieren will, sollte vorab geklärt werden“, sagt Traindl. Private Banking Kunden bietet die Erste Bank deshalb Beratung mit Kuratoren der Erste Stiftung an.

Die Anlagestrategie der Reichen: Erste Bank Asset Allocation - dynamisch
„Nach wie vor ist aber die breite Streuung des Portfolios das Tüpfelchen auf dem i. Vom Risikoappetit des Kunden hängt auch der Wertpapier-Anteil ab“, betont Traindl. Bei mittlerem Risiko sollte der Anteil bei Aktien rund 30 Prozent betragen. Investment Grade Anleihen nehmen ebenfalls rund 30 Prozent des Kuchens in Anspruch. 5-10 Prozent Gold sollten als Stabilisierungsfaktor im Portfolio nicht fehlen. Risiko-Anleihen sowie alternative Investments und geldmarktnahe Veranlagungen können je nach Markteinschätzung beigemischt werden. Der Investmenthorizont sollte zumindest fünf Jahre betragen.

Eckdaten: Österreichs Wohlhabende im Fokus

  • Rund 75.000 Personen verfügen jeweils über mehr als 1 Million Euro.
  • Davon sind rund 30 Personen Milliardäre.
  • Österreich ist weltweit auf Platz 12 bei den Superreichen mit einem privaten Finanzvermögen von mehr als 100 Mio. Dollar.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.erstebank.at

 

 

 

 

 

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