Prammer eröffnet Ausstellung "konkret - abstrakt" – Erste Schau des neuen Kunstkurators
des Hohen Hauses Hans-Peter Wipplinger
Wien (pk) - Moderne Kunst hat im Parlament schon seit langem einen fixen Platz. In regelmäßigen
Abständen sind in den Ausschusslokalen, den Gängen und anderen Räumlichkeiten des Hohen Hauses neue
Werke zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler zu sehen. Für die Auswahl der Bilder zeichnen
wechselnde KuratorInnen verantwortlich. Mit Beginn dieses Jahres hat Hans-Peter Wipplinger, Direktor der Kunsthalle
Krems, die Kuratoren-Staffel übernommen. Seine erste Ausstellung wurde am 02.04. von Nationalratspräsidentin
Barbara Prammer eröffnet.
Wipplinger präsentiert unter dem Titel "konkret – abstrakt" insgesamt 15 Künstlerinnen und
Künstler. Die gezeigten Werke setzen sich, vereinzelt auch dreidimensional, in unterschiedlicher Weise mit
der Formensprache der Abstraktion auseinander, deren Repertoire und Gedankenmaterial vieldeutig reflektierend.
Die Bilder sollen, wie Wipplinger im zur Ausstellung erschienen Folder festhält, zum Nachdenken über
Sein und Schein, Berechenbares und Unberechenbares, Sichtbares und Verborgenes anregen und die Wahrnehmungsfähigkeit
der BetrachterInnen erweitern und verfeinern.
Zur Eröffnung der Ausstellung konnte Nationalratspräsidentin Barbara Prammer neben Wipplinger und zahlreichen
KünstlerInnen auch die ehemalige Kulturministerin Claudia Schmied, SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder und
Grünen-Kultursprecher Wolfgang Zinggl begrüßen. Es sei in unglaublich kurzer Zeit gelungen, die
Neuhängung auf die Beine zu stellen, zeigte sie sich erfreut. Für Prammer ist moderne Kunst keine Dekoration
für das Parlament, vielmehr will sie damit überraschen und die Abgeordneten zur Auseinandersetzung mit
den Werken auffordern.
Wipplinger ging in seiner Rede auf die besondere Herausforderung ein, Kunst im Parlament zu präsentieren.
Eine Ausstellung nicht in einem Kunstraum, sondern an einem Arbeitsplatz bzw. an einem Transitort zu machen, sei
eine heikle Angelegenheit, meinte er. Die Gefahr, dass die Bilder als schmückende Beiwerke, als Dekoration
gesehen würden, sei evident. Andererseits könne man mit einer Ausstellung im Parlament auch Menschen
erreichen und sie mit Kunst konfrontieren, die sonst vielleicht selten eine Ausstellungsstätte aufsuchen.
Alle 15 präsentierten Künstlerinnen und Künstler seien herausragende ProtagonistInnen der österreichischen
Gegenwartskunst, betonte Wipplinger und machte exemplarisch etwa auf spannende Wechselwirkungen zwischen Farbflächen
und Elementen, Experimente mit der Offenheit und der Geschlossenheit des Bildraumes und die psychologische Wirkung
von Farben aufmerksam. Guter Kunst gehe es immer auch um Innovation, konstatierte er. Die Unzulänglichkeit
des Prozesses des Sehens, die Diskrepanz zwischen Bildfaktum und Bildwirkung kann für Wipplinger außerdem
auch als mahnende Metapher für die parlamentarische Arbeit gesehen werden.
Die von Wipplinger ausgewählten Werke werden ein Jahr lang, bis zum 22. März 2015, im Parlament zu sehen
sein. Präsentiert werden Bilder von Ernst Caramelle, Svenja Deininger, Heinrich Dunst, Herbert Hinteregger,
Christian Hutzinger, Tillman Kaiser, Suse Krawagna, Ingo Nussbaumer, Nick Oberthaler, Helga Philipp, Florian Schmidt,
Martina Steckholzer, Esther Stocker, Alexander Wolff und Heimo Zobernig.
Geführte Rundgänge durch die Ausstellung werden nach Vereinbarung jeweils an Samstagen angeboten. Dazu
ist eine Voranmeldung unter der Telefonnummer 01-40110/2400 erforderlich (Mo-Do 9.00-15.00, Fr 9.00-13.00). Nähere
Informationen auf http://www.parlament.gv.at Menüpunkt
Gebäude und Führungen.
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