Länderübergreifendes EU-Projekt DeWaLoP entwickelt neue Technologien
Wien (rk) - Das von Wiener Wasser (MA 31) geleitete EU-Projekt DeWaLoP (Developing Water Loss Prevention)
hat sich seit seinem Start im Februar 2010 wichtigen Herausforderungen gestellt: Verluststellen in Wasserrohren
aufzuspüren und zu beheben sowie die Anzahl großer Rohrleitungsschäden zu reduzieren.
Das Resultat kann sich sehen lassen: Ein eigens entwickelter ferngesteuerter Roboter, eine neuartige Dichtungsmasse,
ein Zonenüberwachungssystem und ein Früherkennungssystem zum Auffinden von Wasserverluststellen. Die
Ergebnisse des länderübergreifenden Wissensaustausches wurden am 01.04. anlässlich der internationalen
IWA Water Loss Conference in Wien präsentiert.
Zahlreiche bedeutende Innovationen "Made in EU"
Mit dem Ziel, Wasserverluste zu minimieren, entwickelten die österreichischen und slowakischen Projektpartner
von DeWaLoP mehrere innovative Methoden. Im Vordergrund standen zwei Herausforderungen: Verluststellen aufzuspüren
und zu beheben sowie die Anzahl großer Rohrleitungsschäden zu reduzieren. An der TU Wien, am "Institut
für Automatisierungs- und Regelungstechnik - ACIN", wurde ein ferngesteuerter Roboter zur Sanierung von
Rohrmuffen konstruiert, der erstmals Arbeitsschritte wie Inspektion, Reinigung oder Sanierung in einem einzigen
Gerät vereint. Ebenfalls an der TU Wien, am "Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie",
wurde eine neuartige trinkwassergeeignete Dichtungsmasse entwickelt, mit der lecke Rohrverbindungsstellen (sogenannte
Rohrmuffen) nachhaltig abgedichtet werden können. Weiters wurden ein Zonenüberwachungssystem und ein
Früherkennungssystem zum Auffinden von Wasserverluststellen konzipiert, um Rohrleitungsschäden bereits
im Ansatz zu vermeiden.
Technologieschub für die Rohrmuffensanierung
Bis zu einem gewissen Grad sind Wasserverluste unvermeidbar. Ursachen für Verluststellen sind zum Beispiel
vom Verkehr verursachte Erschütterungen sowie jahreszeitlich bedingte Temperaturschwankungen. Betroffen von
diesen Einflüssen sind vor allem Rohrmuffen - hier treten Wasserverluste am häufigsten auf. Der beste
und kostengünstigste Weg der Rohrmuffensanierung ist die Abdichtung von innen. Dadurch sind deutlich weniger
teure und verkehrsbehindernde Grabungsarbeiten erforderlich. Die im Rahmen von DeWaLoP entwickelte Dichtungsmasse
und der neue Roboter sind eine weitere wesentliche Verbesserung dieser Technologie.
MA 31 - Wiener Wasser: Initiator und Projektleitung von DeWaLoP
Initiiert wurde das Forschungsprojekt "Developing Water Loss Prevention" (DeWaLoP) von Wiener Wasser
(MA 31). Die Magistratsabteilung 31 konnte eine Reihe bedeutender Projektpartner gewinnen: Aus Österreich
den Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland und die Technische Universität Wien (TU Wien) sowie auf
slowakischer Seite die BVS Wasserwerke Bratislava und die STU Slowakische Technische Universität in Bratislava.
Der Projektstart erfolgte mit 1. Februar 2010, Projektende ist der 30. Juni 2014. Im Rahmen des Programm zur grenzüberschreitenden
Zusammenarbeit Slowakei - Österreich 2007-2013 beteiligte sich die EU zu rund 85% an der Finanzierung des
Projektes. Die Gesamtkosten des Projektes ergeben eine Summe von 1,44 Millionen Euro.
Internationale Fachkonferenz zu Wasserverlusten tagt in Wien
Die Präsentation der Ergebnisse ist Teil der internationalen IWA Water Loss Conference, die noch bis heute,
2. April 2014, im Austria Trend Hotel Savoyen stattfindet. Diese Veranstaltung ist eine IWA Specialised Conference
des Weltverbandes, an der etwa 350 ExpertInnen aus 62 Ländern zum Thema Wasserverluste teilnehmen. Parallel
zum Kongress präsentieren sich 24 Unternehmen im Rahmen einer Firmen-Ausstellung. Die IWA Water Loss Conference
findet alle zwei Jahre auf einem anderen Kontinent statt.
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