St. Pölten (unserboden.at) - Die Donauraumstrategie (EUSDR) verbindet den Lebensraum von 14 Staaten und
über 115 Millionen Menschen zu einem Handlungsfeld für gemeinsame Visionen, Projekte und Initiativen.
Mit dem Nachhaltigkeitsnetzwerk SONDAR (Sustainable Operations Network in the Danube Region) vernetzt die ARGE
Donauländer vier Schwerpunktbereiche der EUSDR - "Biodiversität und Bodenqualität / Wissen
und Gesellschaft / Wettbewerbsfähigkeit / Menschen und Qualifikationen" - zu einem umfassenden Projektraum.
In enger Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, kommunalen Bündnis-Partnern und in Verbindung mit
breiter Bewusstseinsbildung gilt es Praxisbeispiele umzusetzen, welche zur nachhaltigen Verbesserung von Lebens-,
Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen der Regionen des Donauraumes beitragen können.
Der Arbeitskreis Nachhaltigkeit der ARGE Donauländer initiiert und betreut internationale Projekte und Kooperationen.
ExpertInnen aus ganz Europa tagten am Universitätsforschungs-Zentrum in Tulln. Die von der Europäischen
Union geförderten Projekte SONDAR und "SoPro - SOZIALE PRODUKTION" arbeiten mit über 20 Partner-Organisationen
aus Österreich, Ungarn, Tschechien und der Slowakei an konkreten Umsetzungsprojekten und am Aufbau eines Nachhaltigkeits-Netzwerks
im Donauraum.
BOKU-Rektor Martin Gerzabek; Peter de Martin, Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft Donauländer, und
Hans Peter Herdlitschka, Vertreter Baden Württembergs, des derzeitigen Vorsitzlandes, eröffneten die
Veranstaltung. Virgil Vrajmasu brachte die erste rumänische Erdfarbe mit nach Tulln - gewonnen aus dem sandigen
Boden der Gemeinde Nufaru im Donau-Delta.
Als Hauptredner sprach Brian Oldreive aus Zimbabwe, Initiator der "Foundation for Farming" und derzeit
weltweit mit Training und Ausbildung angehender Farmer beschäftigt. Er zeigte die große Wirksamkeit
einfacher und schon in der Schöpfungsordnung grundgelegter, zielgerichteter Bodenbearbeitung. Walter Wenzel
(BOKU) stellte das CASEE Master's Programme in sustainability in agriculture, food production and food technology
in the Danube Region vor. Diese Ausbildung wird auch von der BOKU in Tulln angeboten.
SONDAR: Bodenschutz- und Nachhaltigkeitsnetzwerk im Donauraum
Ziel von SONDAR ist es, ein Netzwerk wachsender Bodenverantwortung zu knüpfen: zwischen Wissenschaft und
Praxis, zwischen Verwaltung und Landnutzern, zwischen Bildung, Kunst und der gesamten Bevölkerung.
Sozialökologische Produktion: Zusammenarbeit mit Sozialbetrieben
Neun Projektpartner aus Österreich und Ungarn betreiben das Projekt "SoPro HU-AT - Soziale Produktion
für die Umwelt". Es will an Nachhaltigkeit orientierte Zusammenarbeit von Unternehmen und öffentlichen
Auftraggebern mit Sozialbetrieben erweitern, Produkte und Dienstleistungen in guter Qualität finden, entwickeln
und deren Marktfähigkeit fördern. Vom SoPro-Team wurden inzwischen über 1400 Kontaktberatungen im
Umfeld von Betrieben und Öffentlichen Einrichtungen durchgeführt. Mehr als 100 Produkte und Dienstleistungen
wurden verwirklicht.
Abstimmung mit Donauraum-Strategie (EUSDR)
In vier Arbeitsgruppen brachten über 100 Tagungsteilnehmer konkrete Erwartungen und Vorschläge für
künftige Projekte im Donauraum ein. Die hochrangigen Vertreter der EUSDR, Andrea Nasi vom österreichischen
Außenministerium, Florian Ballnus aus Bayern, Koordinator der EU-Donauraumstrategie für den Bereich
"Erhalt der biologischen Vielfalt, der Landschaften und der Qualität von Luft und Boden" und Hans
Peter Herdlitschka, Koordinator für den Bereich "Wettbewerbsfähigkeit" sagten weitere Unterstützung
zu.
Die nächsten Arbeitsaufgaben von SONDAR liegen in der weiteren Konkretisierung eines Projektes, das mit möglichst
vielen der 14 Donauländer umgesetzt werden soll:
- Aufbau eines Nachhaltigkeits-Netzwerks im Donauraum - mit breiter Umsetzung des
Ansatzes "SCIENCE - ALLIANCE - AWARENESS" und mit den bestehenden Partnernetzwerken (Bodenschutznetzwerk
im Donauraum / Sozial- und Wirtschaftsnetzwerk der "Sozialökologischen Produktion für die Umwelt"
/ CASEE - Wissenschaftsnetzwerk der Life Science Universitäten im Donauraum)
- Bodenkarte der Donauregion
- Boden als Indikator für Hochwasserereignisse
- Maßnahmen gegen Bodenerosion
- Boden als Speicher und Filter / Humus- und regionale Düngerproduktion
- Sozialintegrative und Know-How-intensive Landwirtschaft
- Sozialökologische Produktion - nachhaltige Zusammenarbeit von Betrieben
und Öffentlichen Einrichtungen mit Sozialbetrieben. Einrichtung und Betrieb regionaler Beratungsstrukturen
und einer internationalen Innovationsplattform
- Malen mit den Farben der Erde / Donauländer-Malkasten
- Ausbildung von "NachhaltigkeitsbotschafterInnen im Donauraum"
Vorbehaltlich des Beschlusses der Gremien, werden nun vom Arbeitskreis und vom künftigen Lead-Partner der
Projekte, dem Verein BIENE (Boden- und Bioenergie-Netzwerk NÖ/EU), weitere Vorarbeiten für SONDAR getätigt.
Basis und auch "Erfolgsrezept" dafür ist die langjährige, praxis- und ergebnisorientierte Zusammenarbeit
im Donauraum, sagt Generalsekretär Peter de Martin: "Die Arbeitsgemeinschaft der Donauländer besteht
seit 31 Jahren. Niederösterreich führt das ständige Sekretariat und leitet die Arbeitskreise Wissenschaft
und Kunst sowie Nachhaltigkeit. Wir freuen uns Wissenschaftler, Generalisten, Praktiker und Öffentlichkeitsarbeiter
im Team zu haben. Über Staatsgrenzen hinweg herrscht ein ausgezeichnetes Arbeitsklima!"
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