Klagenfurt (lpd) - Das BG/BRG für Slowenen und die zweisprachige Bundeshandelsakademie am Prof.-Jane˛ic-Platz
1 in Klagenfurt wurden von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) um fast neun Mio. Euro erweitert und saniert.
Am 31.03. wurde das 1975 bezogene und nunmehr modernisierte Schulgebäude feierlich neueröffnet und gesegnet.
An der Spitze der zahlreichen Ehrengäste waren Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek, der Minister für
Slowenen im Ausland, Gorazd ˇmavc, und Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser.
Kaiser betonte, dass in Bildung investierte Steuermittel zukunftsorientiert veranlagt seien und die meisten Zinsen
tragen würden. Sein Sohn habe hier, im nunmehr sanierten Gebäude die „Julius-Kugy-Klasse“ besucht. Daher
wisse er aus eigener Erfahrung, dass in den zweisprachigen Schulen jungen Menschen Werte mitgegeben würden,
die sie bereichern, ihnen Türen öffnen und ihnen Zugang zu anderen Kulturen schaffen. Die heutige Eröffnungsfeier
zeige außerdem, dass Kärnten offener, breiter, internationaler und den Nachbarn verbundener geworden
sei. Kaiser schloss mit einem Zitat von Anton Tschechow: „Je höher die Kultur, desto reicher die Sprache.“
„Ich beneide Sie um den Schatz der Zwei- und Mehrsprachigkeit“, sagte Bildungsministerin Heinisch-Hosek. Zur Erweiterung
und Sanierung meinte sie, dass der Arbeitsplatz Schule auch eine Wohlfühlzone sein sollte. Die Ministerin
kündigte an, dass die Beispiele bei der Mathematikmatura demnächst für die zweisprachigen Schülerinnen
und Schüler auch in Slowenisch verfasst sein würden. Sie verwies auf die Bedeutung des sogenannten Humankapitals
und die Chancen durch Bildungsprogramme wie Erasmus+ der EU.
Details zum Umbau, der bei laufendem Schulbetrieb und ohne Ausweichquartier erfolgte, gab es von BIG-Geschäftsführer
Wolfgang Gleissner. Er übergab den symbolischen Schlüssel an die Bildungsministerin, die ihn an die beiden
Direktoren Michael Vrbinc (BG/BRG) und Johann Pogelschek (HAK) weiterreichte.
Der amtsführende Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger ging auf die Geschichte des Bundesgymnasiums
für Slowenen ein, das 1957 gegründet wurde und anfangs als Nachmittagsschule im Gymnasium Lerchenfeldstraße
untergebracht war. In einem Gedankenspiel teilte er die Investitionssumme für die Erweiterung und Sanierung
auf, was 12.000 Euro für jede Schülerin/jeden Schüler und 84.000 Euro für jede Lehrerin/jeden
Lehrer ergeben würde. Bildungspolitik bedeute aber nicht, Geld zu verteilen, sondern es in die Zukunft zu
investieren.
Konkret wurde das Schulgebäude um rund 1.250 Quadratmeter erweitert. Durch das Aufstocken der Nordwest- und
der Südost-Ecke um ein Geschoss wurde Raum für zusätzliche Klassen geschaffen. Erweitert werden
konnten auch die Bibliothek und das Konferenzzimmer, es wurden Räume für die Nachmittagsbetreuung geschaffen
und eine „Cool-Zone“ als neuer Aufenthalts-, Lern- und Kommunikationsbereich eingerichtet. Das gesamte Gebäude
wurde zudem barrierefrei erschlossen und thermisch saniert, auch die beiden Turnsäle wurden generalsaniert.
Weil das Gebäude unter Denkmalschutz steht, erfolgten Planung und Umsetzung in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt.
Unter den vielen Gästen der Eröffnungsfeier waren u.a. auch Sloweniens Generalkonsulin Dragica Urtelj
sowie Marjan Sturm, Bernard Sadovnik und Valentin Inzko als Vertreter der Organisationen der Kärntner Slowenen.
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