Kärnten-Besuch BM Heinisch-Hosek 1: Bundesministerin und LH Kaiser eröffneten Geschlechterthema-Symposium
an der Pädagogischen Hochschule
Klagenfurt (lpd) - Bildungs- und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek und Bildungsreferent Landeshauptmann
Peter Kaiser kamen am 31.03. zur Eröffnung des Symposiums „Gender- und diversitätskompetenter Unterricht“
an der Pädagogischen Hochschule Kärnten in Klagenfurt. Der Landeshauptmann bot an, dass Kärnten
für neue bildungspolitische Wege und Angebote zur Verfügung stehen würde. In diesem Zusammenhang
verwies Kaiser auf die Hochschulkonferenz, die in Kärnten Universität, Pädagogische Hochschule und
Fachhochschule umfasse und auch räumlich bedingt künftig sehr konstruktiv zusammenwirken könnten.
Die Zukunft werde sehr von Bildung bestimmt werden, sagte Kaiser.
Auch sei es gut, dass in Kärnten alle Agenden zum Thema Bildung im Bildungsreferat bzw. beim Bildungsreferenten
zusammenlaufen. Sein Bildungsbegriff beinhalte jedenfalls nicht nur pädagogische und soziale Aspekte sondern
auch emanzipative. Es gehe um die Erziehung der Menschen zu mündigen und kritischen Bürgerinnen und Bürgern.
Kaiser machte noch auf wichtige Ereignisse aufmerksam, die aufzeigen, dass Kärnten im Bildungsbereich grenzüberschreitend
aktiv sei und die Internationalität unterstütze.
Ministerin Heinisch-Hosek sprach wichtige Schwerpunkte ihrer Arbeit an. So müsse Elementar- und Grundschulpädagogik
besser zusammengeführt bzw. sanftere Übergänge geschaffen werden. Weiters müsse der Ausbau
der ganztägigen Schulformen vorangetrieben werden. Angesichts der Budgetknappheit brauche es einen gezielten
Einsatz von Mittel und Personal, um Schwerpunktschulen zu schaffen. Ziel sei es, familiär bedingte Bildungsnachteile
auszugleichen.
Auch die Schulautonomie sei ihr ein wichtiges Anliegen, um den Schulen mehr Bewegungsspielraum zu ermöglichen.
Schließlich sollte Schule ein Haus sein, in das die Kinder gerne gehen, so die Ministerin. Sie sagte, dass
es auch eine starke Gegenbewegung gegen Genderorientierung gebe, etwa in der Konsumwelt, wo Rollenbilder stark
fixiert seien und weiter tradiert würden. Bildung habe hier die Aufgabe von Persönlichkeitsbildung und
dem Aufbrechen von Rollen bzw. Annehmen von anderen Rollen.
Das Symposium ist ein Kooperationsprojekt zwischen Universität, IMST, BMBF, Pädagogische Hochschule und
Land und dient der Fortbildung für LehrerInnen. IMST (Innovationen Machen Schulen Top) ist ein flexibles Unterrichtssystem
für eine fachbezogene Innovationskultur zur Stärkung der naturwissenschaftlichen Fächer an den Schulen.
Dabei ist die Förderung von Chancengerechtigkeit unter Berücksichtigung von Geschlechteraspekten von
großer Bedeutung. Das Geschlechter-Thema und die Unterschiede zwischen Schülerinnen und Schülern
– etwa im Bereich Mathematik oder Lesen – standen im Mittelpunkt der Vorträge, Diskussionen und Workshops.
Die Rektorin der Pädagogischen Hochschule, Marlies Krainz-Dürr, konnte viele Studentinnen und Studenten
sowie Vortragende und Gäste willkommen heißen, unter ihnen auch Landesschulratspräsident Rudolf
Altersberger, IMST-Projektleiter Heimo Senger, Universitätsprofessor Konrad Krainer von der Uni Klagenfurt,
Claudia Schneider (Verein Efeu) und Ilse Bartosch (Uni Wien). Die Rektorin hob die erste Verbundprofessur hervor,
die es in Kärnten für Universität und Pädagogische Hochschule gibt.
Susanne Dermuth (Uni Klagenfurt) befasste sich eingehend mit dem Geschlechterthema in der Schule und insbesondere
mit den Folgen der Geschlechterhierarchien.
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