Beschäftigung von Menschen mit Behinderung stärken
Wien (bmask) - "Vielfalt ist ein positiver Wert in einer Gesellschaft. Es sind dabei drei grundsätzliche
Voraussetzungen für die Erreichung einer wirklichen Inklusion notwendig: Ein effektiver Schutz vor Diskriminierung,
die Schaffung von Barrierefreiheit und eine verbesserte Partizipation von Menschen mit Behinderung", erklärte
Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 10.04. im Rahmen der Eröffnung des zweitägigen Fachsymposiums "Menschenrechte
und Behinderung", das das Sozialministerium derzeit in der Wiener Hofburg im Rahmen des österreichischen
Vorsitzes im Europarat veranstaltet. Ziel der Tagung ist es, die politischen Perspektiven sowie die rechtlichen
Instrumente des Europarates und der Vereinten Nationen darzustellen und aufzuzeigen, welche Bedeutung die Menschenrechte
für Menschen mit Behinderungen haben. Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben soll dabei insbesondere in
der Arbeitswelt und im politischen Leben diskutiert werden.
Die von Hundstorfer genannten Voraussetzungen finden sich in der UN-Behindertenrechtskonvention und im Aktionsplan
des Europarates wieder. Die Dokumente enthalten wichtige Impulse für die Behindertenpolitik. Sie rücken
den Menschenrechtsaspekt in den Mittelpunkt.
"In Österreich wird dieser Wandel hin zu einer gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung
durch die Entwicklung des Nationalen Aktionsplanes Behinderung forciert. Dieser Aktionsplan ist auch vom Behindertenrechtskomitee
der Vereinten Nationen sehr positiv aufgenommen worden. Das österreichische Regierungsprogramm 2013 - 2018
bekennt sich zudem ausdrücklich zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Behinderung und der UN Behindertenrechtskonvention",
führte Hundstorfer aus.
"Wir haben aber auch die Kritik von Seiten der Zivilgesellschaft und die Empfehlungen der UNO gehört
und eine Reihe von Maßnahmen gesetzt. Wir nehmen diese Kritik sehr ernst und arbeiten an der Umsetzung der
Empfehlungen", erklärte der Sozialminister weiter.
Besonderer Einsatz für mehr Beschäftigung junger Menschen mit Behinderung
"Als Sozialminister ist mir die Teilhabe in der Beschäftigung ein besonderes Anliegen. Die österreichischen
Erfahrungen zeigen, dass es insbesondere für Jugendliche mit Behinderung besonders schwierig ist, einen Arbeitsplatz
zu erlangen. Wir fördern deshalb eine Reihe von Projekten im Zuge der Ausbildung: Das Instrument Jugendcoaching
soll dabei ausgrenzungsgefährdete Jugendliche bereits im letzten Schuljahr ansprechen. Mit einem strukturierten
Betreuungsprozess wird der Übergang zwischen Schule und beruflicher Ausbildung individuell begleitet. Mit
dem Arbeitsmarktservice wurde weiters das Projekt AusbildungsFit gestartet. Hier handelt es sich um ein Angebot
für benachteiligte Jugendliche im Anschluss an die Schulpflicht. Es geht um den Erwerb von Basisqualifikationen,
um Nachreifungs- und Qualifizierungsmomente, die für eine berufliche Ausbildung unerlässlich sind",
so der Sozialminister.
Tagung mit 150 hochrangigen Expertinnen aus ganz Europa
An der Fachtagung "Menschenrechte und Behinderung" in der Wiener Hofburg, die heute Nachmittag von Bundespräsident
Heinz Fischer und dem Menschenrechtskommissar des Europarats Nils Muiznieks eröffnet wurde, nehmen noch bis
morgen rund 150 Vertreterinnen und Vertreter der 47 Mitgliedsstaaten des Europarates, von internationalen Organisationen,
der Wissenschaft, sowie Abgeordnete, Juristinnen und Juristen, Ombudspersonen und VertreterInnen der Zivilgesellschaft
teil. Unter den prominenten DiskutantInnen und RednerInnen finden sich u.a. Elisabeth Steiner, Richterin am Europäischen
Gerichtshof für Menschenrechte, Facundo Chavez Penillas, Berater für das UN Hochkommissariat für
Menschenrechte, sowie die Behinderten-bzw. SozialsprecherInnen der österreichischen Parlamentsparteien.
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