Sonderausstellung im Schloss Esterházy am 10.04.
Eisenstadt (esterházy) - Die neue Sonderausstellung "Ein Volcks Lied für alle" hat
Joseph Haydns populärstes Werk, die so genannte Kaiserlied, zum Thema. Joseph Haydn wirkte von 1761 bis 1803
als Hofmusiker, Kapellmeister und Komponist für das Haus Esterházy. Seit 2009 ist dieser kunstreichen
Epoche im Schloss Esterházy in Eisenstadt unter dem Titel Haydn explosiv. Musik aus revolutionären
Zeiten eine Dauerausstellung gewidmet, die nun um ein neues Kapitel erweitert wird. Im Zentrum steht das Volcks
Lied, das Haydn 1797 als Auftragswerk auf den Text "Gott! erhalte Franz den Kaiser" komponierte. Übersetzt
in die verschiedenen Sprachen der Donaumonarchie diente es bis 1918 als Volkshymne; für kurze Zeit auch als
Hymne der ersten Republik Österreichs.
Ein Volcks Lied für alle beleuchtet einerseits den staatspolitischen Kontext - die textliche Anlehnung an
die britische Hymne God save great Georg our king von 1745 und ihr patriotisches Gegengewicht zum französischen
Schlachtgesang der Marseillaise von 1792. Andererseits hebt es den besonderen Volkslied-Charakter der Melodie und
damit Haydns Rekurs auf ländlich-natürliche, multiethnische Musiktraditionen hervor. Ebenfalls behandelt
wird die Weiterverwendung der Melodie in einem kroatischen Volkslied und als Nationalhymne in Deutschland.
Zu sehen sind historische Dokumente und ungewöhnliche zeitgenössische Kunstwerke, die Haydns unsterbliche
Melodie umkreisen.
Teilnehmende KünstlerInnen: Verena Dengler, Nezaket Ekici, Thomas Hörl / Jakob Lena Knebl, Sabine
Jelinek, Helmut & Johanna Kandl, Christoph Meier
Esterházy und die zeitgenössische Kunst
Die Förderung zeitgenössischer Kunst ist eine Weiterführung der bis ins 19. Jahrhundert praktizierten
mäzenatischen Tätigkeit von Esterházy. Mit Vitus Weh hat Esterházy seit kurzem einen kuratorischen
Berater an der Seite, der in der internationalen zeitgenössischen Kunstszene gut verankert ist. Mit seinem
neuen Fokus auf themen-, orts- und kontextspezifische Auftragswerke greift man eine alte Tradition des Hauses in
zeitgenössischer Form wieder auf.
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