Rupprechter und Brunner: EU muss bäuerliche Strukturen unterstützen
Wien (bmlfuw) - Der bayrische Staatsminister Helmut Brunner und Bundesminister Andrä Rupprechter sprechen
sich gegen die geplante Übertragung von politischen Entscheidungsbefugnissen an die EU-Kommission aus. Delegierte
Rechtsakte müssten immer mit den Betroffenen und den Akteuren erörtert werden und dürften nicht
eigenmächtig von der Kommission vorgeschrieben werden, so die beiden Agrarpolitiker, die am 09.04. in Wien
zu einem Arbeitsgespräch zusammentrafen.
Rupprechter verwies bei dem Treffen auf die gute Zusammenarbeit zwischen Österreich und Bayern. "Vor
allem aufgrund der geographischen und kulturellen Nähe gibt es im Landwirtschaftsbereich regelmäßigen
Austausch über relevante Themen." Als Beispiel nannte Rupprechter die Initiativen gegen den Einsatz von
Gentechnik in der Landwirtschaft. Beim Projekt "Donausoja", das im Februar 2012 gestartet wurde, war
Bayern ein Verbündeter der ersten Stunde. Die Initiative, die der steigenden Nachfrage nach Lebensmitteln
aus gentechnikfreien Sojabohnen und Sojaeiweißfuttermitteln nachkommt, wird inzwischen von zehn anderen europäischen
Staaten (Serbien, Kroatien, Ungarn, Slowenien, Bosnien-Herzegowina, Republika Srpska, Rumänien, Polen, Bulgarien
und Schweiz) unterstützt.
Im kommenden Jahr wird in Wien eine gemeinsame Konferenz zu dem Thema stattfinden, darauf haben sich Brunner und
Rupprechter geeinigt. "Ziel dieser Konferenz ist es, den Anbau von gentechnikfreiem Eiweißfuttermittel
zu stärken. Soja ist zu einem zentralen Thema für die europäische Landwirtschaft geworden."
Die von der EU-Kommission vorgelegten Pläne für eine neue Öko-Verordnung müssen nach Meinung
von Brunner und Rupprechter noch sorgfältig geprüft werden.
Einig waren sich die beiden Politiker, dass eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Sektors gewährleistet
sein muss und bewährte Kontrollverfahren beibehalten werden müssen. Die Zielsetzung der neuen Öko-Verordnung,
den Ökolandbau für den Verbraucher insgesamt transparenter und sicherer zu machen, bewerten die beiden
Politiker insgesamt positiv.
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